Findet ihr die heutige Architektur (ab Nachkriegszeit) vergleichsweise hässlich?
Mir hat Deutschland architektonisch bis zum Ende der Kaiserzeit gut gefallen, also die Gründerzeitgebäude, die Stadtgestaltung in Berlin und die Stile der vorhergehenden Jahrhunderte (Barock, Fachwerkhäuser usw.). Mit den heutigen Gebäuden kann ich - außer mit Wolkenkratzern und Einfamilienhäusern - überhaupt nichts anfangen. Sind halt meiner Meinung nach nur noch Zweckbauten, aber nach meinem Geschmack nichts für's Auge.
13 Stimmen
5 Antworten
Der Bauhaus Stil, existiert schon seit den 20er Jahren. Ist also keine Nachkriegserscheinung.
Zudem gibt es auch heute wunderbare Bauten, wie z.B. durch Friedensreich Hundertwassser.
Bei uns in Köln ist das ja nicht anders. Die viele Miethäuser, die in den 50er/60er Jahren gebaut wurden, haben erstens Miniwohnungen und sind so austauschbar.
Ab den 60er wurden dann die riesigen Wohnsilos gebaut.
Also der Stil, welcher in Unis gelehrt wird oder gedruckt bzw. in Magazinen und Bücher veröffentlicht wird finde ich meist sehr sehr schön.
Wenn man von den Neubauten, welchen man alltäglich begegnet spricht, dann stimme ich dir zu, dass es nicht schön ist.
Ich denke das liegt aber nicht an einem Architekturstil der gerade vorherrscht. Sowas würde es nie in ein renommiertes Magazin bringen... Meistens liegt sowas an den Baukosten die aufgrund von Bauherren und Investoren möglichst gering gehalten werden.. Und natürlich an architekturbüros, welche keine Position beziehen und das dann eben ausführen..
Ich mag diesen Bauhaus-Klotz-Charme bei Häusern auch überhaupt nicht! Das geht gerade noch, wenn man da eine Kunstgalerie unterbringen will, aber sonst nicht.
Am liebsten sind mir reetgedeckte Landhäuser oder Fachwerkhäuser.
Es sind super Gebäude in den letzten 100 Jahren entstanden.
Mittlerweile gibt es ganz nette Gebäude, aber was so bis 1990 gebaut wurde, finde ich hässlich
Das mit Bauhaus stimmt, ich meinte nur, dass ich selbst die Architektur bis zum Ende der Kaiserzeit 1918 in Deutschland am besten fand. Die Frage selbst bezieht sich aber in der Tat nur auf die Zeit ab 1945. Bauhaus fand ich davor insofern OK, dass es als Ergänzung (nicht als Ersatz) der bestehenden Wohngebiete gut war, also Berlin sah für mich bis zum Ende der Weimarer Republik, als es die geschlossene, riesige Gründerzeitbebauung gab und an den Rändern ergänzend Villen und Bauhaus-Siedlungen, perfekt aus. Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack. Für mich war Berlin aber tatsächlich mal die schönste Stadt der Welt aufgrund dieser Stadtgestaltung, damals gab es auch die ganzen Graffitis noch nicht, was auch sehr unästhetisch ist. Aber das hat nichts mit dem Baustil zu tun, aber verschlechtert das Stadtbild, da es so viele und teils hässliche Schmierereien sind.