Fi-Schalter fliegt wegen Säge raus, trotzdem weitermachen?

6 Antworten

Naja in grundlos löst so ein FI (heutzutage RCD) nicht aus.

Ich weiß nicht wie weit du in der Materie steckst, aber mal kurz für Laien erklärt:

Der FI bzw. RCD hat nen Summenstromwandler. Stell dir das so vor dass Quasi die Außenleiter (L1, L2, L3) und der Neutralleiter durchgeführt werden und die Summe der vom RCD abgehenden Ströme mit dem zurückkommenden Stom verglichen werden. Wenn es ne Differenz gib löst der RCD aus, da dann ja wohl offensichtlich irgendwo auf der Strecke (für Laien formuliert) Strom verloren geht. Das kann z.B. bei Beschädigungen der Isolation auftreten, wenn ein Außenleiter z.B. an ein Metallgehäuse kommt und der Strom somit über den PE (Schutzleiter) zurückfließt.

Um jetzt speziell zu deinem Fall was sagen zu können müsste ich halt genaueres über die Säge wissen. Bei sehr alten Elektroinstallationen kommt das schonmal vor dass nen RCD auslöst. Aber Ferndiagnose in der Form natürlich schwierig.


Linehunter  15.02.2019, 03:00

Eventuell falls möglich mal aufmachen und gucken ob grobe Beschädigungen/ Defekte sichtbar sind. Dann aber bitte, bitte grade als Laie (sollte im Normalfall aber auch für den Elektriker gelten) nur spannungslos ! Stecker raus und dann gucken !

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mbike18 
Beitragsersteller
 15.02.2019, 11:25
@Linehunter

Meinst du, es könnte eventuell daran liegen, dass ein Kondensator kaput gegangen ist? Weil ich hatte schonmal einen dieser rotierenden Schleifscheiben-Apparat, also mit zwei dicken Stein-Scheiben an den Seiten, bei dem ist irgendwann auch der FI-rausgeflogen. Habe das Gerät dann aus dem Verkehr gezogen, und später beim auseinander nehmen gemerkt, dass der große Kondensator irgendwie defekt aussah, oder sich der Anschluss davon gelöst hatte.

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EddiR  15.02.2019, 16:02
@mbike18

Drehstrommotoren haben keinen Kondensator!

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Linehunter  15.02.2019, 02:57

Nen Kurzschluss kannst du jedenfalls Ausschließen. Da würde der FI nicht auslösen, da die zufließenden und abfließenden Ströme in Summe im Kurzschlussfall immernoch = 0 sind.
Einzeln betrachtet eben nur um ein Vielfaches höher als der Nennstrom der Säge. Dann hätte aber auch (richtige Installation vorausgesetzt) der Leitungsschutzschalter auslösen müssen.
Von daher würde ich schonmal nicht auf einen Windungsschluss (Motor) tippen.

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Linehunter  15.02.2019, 02:53

So leider wirklich schwer aus der Ferne zu sagen ... Da spielen viele Faktoren rein (manchmal kann z.B. etwas Feuchtigkeit schon reichen). So gerne ich dir helfen würde, ich weiß nicht wo ich aus der Ferne ansetzen soll. Woran es genau liegt kann man so eben schlecht sagen.

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mbike18 
Beitragsersteller
 15.02.2019, 02:35

Aber am Tag zuvor ist es nicht ausgelöst worden, seit dem wird sich ja an dem Gerät nichts geändert haben. War das dann Zufall, und könnte der RCD am 2. Tag überempfindlich reagiert haben?

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Aufgrund des Alters ist davon auszugehen, dass die Säge den RCD aufgrund eines nicht zu verachtenden Isolationsfehlers ausgelöst hat.

Ich vermute hier eine Kombination aus Feuchtigkeit durch das frisch geschnittene Holz und einem Isolationsfehler aufgrund brüchiger Aderisolierungen. Gerade bei überalterten Leitungen genügen manchmal ein paar Vibrationen, um das ausgehärtete Isolationsmaterial zum Zerbröseln zu bringen.

Das Gerät sollte auf jeden Fall außer Betrieb genommen werden (der RCD hat da schon ganz richtig "entschieden"). Fachgerecht geöffnet, gereinigt und bei Bedarf repariert (z.B. neue Verdrahtung) darf damit erst nach bestandener Prüfung nach DIN VDE 0701/0702 wieder gearbeitet werden.


EddiR  15.02.2019, 16:03

richtig! Aber wer macht das zu Hause?

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Irgendetwas ist nicht in Ordnung, ansonsten würde nicht der FI fliegen. Was am Vortag war spielt keine Rolle!

Wenn du weiter mit der Säge arbeitest und nicht prüfst (prüfen lässt) ob es an der Säge liegt, gehst du ein hohes Risiko ein.

Eine Empfehlung weiterzuarbeiten, ohne Überprüfung der Säge, wäre grob Fahrlässig und könnte Lebensgefahr bedeuten.

Eine fachgerechte Überprüfung kostet nicht die Welt und kann Leben retten.

Frage einen Elektriker nach einer Überprüfung gemäß BGVA2 bzw. VDE 0701/0702.

Das Auslösen eines FI's hat immer einen Grund (und sei es ein defekter FI).

Aufgrund des Vorfalls und des Alters sollte Das ding einer VDE-Messung unterzogen werden.

Evtl. ist es nur ein kleiner Isolationsfehler, der leicht behoben werden kann.

Woher ich das weiß:Hobby

Die Frage wäre, ob in beiden Fällen die gleichen Verbraucher hinter dem FI an waren. (Vor allem, was sichert der FI alles ab?).

Die Säge könnte schon eher einen hohen (transienten) Ableitstrom haben, je nach Aufbau.


Linehunter  15.02.2019, 16:53

So wie du die Situation grade beschreibst wäre auch denkbar dass die Säge eventuell nen kleinen Kriechstrom verursacht der einzeln betrachtet eventuell nicht zum Auslösen führt, in Addition mit anderen kleinen Kriechströmen aus der Hausinstallation  und deren Verbrauchern zum Auslösen führt. Könntest du testen indem du mal die Sachen aus dem Stromkreis ausschaltest/ aus der Steckdose ziehst. Falls möglich .. Weiß natürlich jetzt nicht wie umfangreich die ganze Geschichte ist

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mbike18 
Beitragsersteller
 15.02.2019, 11:29

Ich weiß nicht wirklich, was sonst noch an war, da auch andere Personen den Stromkreis nutzen, aber es waren sicherlich keine weiteren ungewöhnlichen Geräte an. Höchstens noch Licht, Fernseher usw. Der Fi ist für das gesamte Erdgeschoss und den Keller.

Was das mit dem tansienten Ableitstrom bedeutet, verstehe ich als Laie nicht.

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KarlRanseierIII  15.02.2019, 18:43
@mbike18

Ableitströme sind gewollte Ströme über den Schutzleiter. Für diese gibt es natürlich Grenzwerte, wobei verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Transient bedeutet, daß diese nur zeitweilig auftreten und gerade beim Einschlaten können Ableitströme entstehen, die zu hoch sind.

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