Fahrprüfer lässt mich durchfallen obwohl ich gut gefahren bin?
Ich hatte eben Fahrprüfung. Ich hab auf alles geachtet. Kein Stoppschild überfahren, immer Schulterblick, links rechts spiegel gucken, richtiges Tempo. Einzige was passiert ist, dass ich einen Bordstein überfahren habe. Der Prüfer und Fahrlehrer hat die ganze Fahrt nichts gesagt. Wir sind die ganze Prüfzeit ausgefahren und ich war ziemlich sicher dass ich bestanden hab.
Am Ende erzählt der Prüfer mir was von mangelnder Verkehrsbeobachtung. Ich würde nicht gucken. Ich hab teilweise öfter links/rechts geguckt als nötig, weil ich gesehen hab dass er nicht geguckt hat ob ich gucke.
Klar könnt ihr mich durch eine Beschreibung nicht beurteilen, aber denkt ihr wirklich dass ich einfach trotzdem zu wenig gucke oder dass da oft viel Geldmacherei hinter steckt?
Mit meinem Fahrlehrer konnte ich noch nicht darüber reden.
10 Antworten
Kann sein, kann auch nicht sein. Im Endeffekt musst du selbst wissen, wie viel du schaust bzw. solltest du mal mit deinem Fahrlehrer reden - denn dann hätte ihm das schon vorher auffallen und dich darauf hinweisen müssen. Das Schauen ist Gewohnheitssache und wenn er dir das nicht beibringt, ist das schlecht. Also unbedingt Reden - er soll dich in entsprechenden Situationen drauf hinweisen. Spiegel- und Schulterblicke müssen so tief verankert sein, dass man sie ohne drüber nachzudenken macht. Das ist wie beim Blinken: Nicht drüber nachdenken ob es das um vier Uhr morgens auf leerer Straße braucht - einfach machen.
Es wäre nicht das erste Mal, dass man ohne wirklichen Grund durch eine Prüfung fällt. Und selbst wenn es einen Grund gibt, ist es Unsinn, den hinterher zu kommunizieren und nicht an der Stelle, an der er passiert.
Ich hatte einen ähnlichen Fall in meiner ersten Prüfung. Alles gut gewesen, ging zurück zum TÜV - und dann wurde mir etwas von "zu weit links beim Abbiegen aus einer Wohnstraße" und "abbiegenden LKW behindert" erzählt. Ich weiß definitiv, dass das nicht so war - aber wehren kannst du dich da nicht mehr. Würde man das vor Ort klären, wäre das im Falle eines wirklichen Fehlers erstens wesentlich sinnvoller für den Lerneffekt und außerdem hätte man noch Möglichkeit zum Widerspruch. So wird das schlicht umgangen und du kannst nochmal Fahrstunden und Prüfungsgebühr zahlen. Ich weiß nicht, wie viel das mittlerweile ist, aber allein die Prüfungsgebühr waren bei mir schon irgendwas um 90 Euro. Als Schüler ohne Geld tut das weh, das war damals schlimmer als nochmal die Prüfung machen zu müssen.
Auch in deinem Fall hätte man das so machen können, dass er gezielt mal nachfragt, ob du wo was gesehen hast. So halte ich die Begründung für etwas schwach, da eine komplett fehlerfreie Prüfung bei mangelhafter Verkehrsbeobachtung doch etwas schwierig zu schaffen ist. Bordstein hin oder her. Aber ist aus der Ferne ohne dabei gewesen zu sein natürlich kaum bewertbar.
Sicher ist, dass es immer auch auf den Prüfer ankommt. Und dass es welche gibt, denen das Bestehen oder immerhin der Lerneffekt der Fahrschüler am Herzen liegt - und welche, die auch mal ganz genau nach Durchfallgründen suchen und es drauf anlegen, dass jemand durchrasselt.
Geldmacherei ist ein harter Vorwurf - aber nicht ausgeschlossen. Das ganze System ist allein von den Preisen her schon Wucher und auf so eine Weise lässt sich easy noch mehr Geld verdienen - bei den Fahrschulen und den Prüforganisationen. Aber was hat man für eine Wahl. Die einzige Alternative ist: Zu Fuß gehen. Ansonsten muss man sich dem unterwerfen und dafür blechen.
wir waren alle nicht dabei und können also nicht sagen, ob du Fehler gemacht hast oder nicht! Es kommt ja nicht nur darauf an, dass man Schulterblick etc. macht, sondern dass man sich tatsächlich den Verkehr um dich beobachtet und danach handelt
Keiner von uns war dabei, da lässt sich natürlich nur mutmaßen. Womöglich warst du so damit beschäftigt nach rechts und links zu schauen, dass du ganz vergessen hast darauf zu achten was vor dir abgeht?
Verkehrsbeobachtung heißt, alles um sich herum wahrzunehmen, ohne sich davon ablenken zu lassen. Vielleicht hast du einen unsicheren Eindruck gemacht, indem du dich zu oft umgeschaut hast. Warst vielleicht zu hektisch, keine Ahnung. Schwer zu erklären, worauf man alles achten sollte und wie man das am besten macht.
Feag doch mal deinen Fahrlehrer, wie der deine Prüfungsfahrt wahrgenommen hat. Wenn der dir etwas nennen kann, dann hast du einen Ansatz, an dem du in den kommenden Fahrstunden arbeiten kannst. Ansonsten: konzentriere dich darauf, dein Umfeld (vorne, hinten und die Seiten) wahrzunehmen, ohne den Fokus nach vorne zu verlieren. Mal ein kurzer Blick in den Rückspiegel, die Augen kurz nach rechts und links schweifen lassen und dann vor allem feststellen, ob es etwas gibt worauf du gleich achten muss. Bremsen die Autos weiter vorne? Läuft ein Fußgänger in Richtung Straße? All solche Dinge.
Viel Glück!
Hätte der Prüfer komplett daneben gelegen, dann hätte dein Fahrlehrer auch was dazu gesagt.
So bleibt es dabei, dass der Prüfer die entscheidende Instanz ist.
Lad dir die App von TÜV runter und schau nach was er dir genau angekreidet hat.
Bordstein ist zB ein Durchfallgrund.
Wie hast du denn gesehen das er nicht guckt?
Vielleicht hast du an den falschen Stellen geguckt?
Geldmacherei: nein, ein Prüfer hat da nichts von außer mehr Arbeit und noch mehr Prüfungen auf dem Hals als eh schon.