Fällt Hunden zu zweit das Alleinbleiben leichter?

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Dem Hund meiner Freundin hat das sehr geholfen, aber das war dann auch so ein Gespann, was sich echt gesucht und gefunden hat! Da hatte dann der Ersthund keinen Stress mehr und beide konnten entspannt ohne Menschen aushalten.

ABER: Das kann man so natürlich auf keinen Fall verallgemeinern!
Persönlich würde ich immer vom schlimmsten Fall ausgehen und dann hast du zwei Hunde, die das allein bleiben nicht ertragen können.

Einiges kann man sicher über Training verbessern, das dauert natürlich und funktioniert tatsächlich nicht immer. Manche sind einfach zu sehr traumatisiert der verkraften das generell einfach nicht gut. Da hilft dann mitunter alles nix.

Wenn ihr einen Zweithund wollt und alles passt - okay, warum nicht?
Aber: Es muss eben passen vor allem zwischen den Hunden. Und ihr müsst wahrscheinlich vieles neu trainieren, was bisher gut geklappt hat. Die Dynamik ist bei zwei Hunden einfach auch eine andere.

Einen zweiten Hund zu holen "damit der andere nicht so allein ist", ist nicht so der Knüller.


Deamonia  20.11.2019, 16:16

Interessant, mir wurde neulich noch ziemlich böse eingetrichtert, das dies auf keinen Fall und niemals der Fall wäre, und das Hunde ohne ihren Menschen immer leiden würden, und sich gegenseitig nicht helfen könnten, so das sich dann halt 2 Hunde IMMER langweilen und einsam fühlen würden...

EvaRelativ  20.11.2019, 17:07
@Deamonia

Ich kann nur dieses berichten.
Man kann sicherlich nicht alles verallgemeinern. Ich würde mich allerdings auch nie drauf verlassen, dass es mit Zweithund besser ist. Der Worst Case ist ja klar.

Meinem Wuff ist es lieber, die Katze und die Meerschweinchen sind auch das. Woher ich das weiss?

Wir hatten vor 2 Jahren den Fall, das (von den letzten 2 Meerschweinchen) beide innerhalb einer Woche verstorben sind.

Ein paar Monate später starb die Katze und der Hund war sehr bedrückt und hat sich m.E. nicht mehr wohl gefühlt, wenn sie allein zu Hause war, es ging immer noch, aber man hat ihr angemerkt, das ihr was fehlt.

Dann haben wir wieder Meerscheinchen gekauft und von Stund an war Hund wieder super gut drauf und beim alleinelassen war es ihr wieder voll egal.

Es kommt immer auf den Hund an ob er es als Menschenersatz sieht oder nicht - kenne auch Hunde die zu zweit vollkommen alleine sind und sich nicht wohl fühlen und andere die es miteinander besser finden.

Ganz klar und eindeutig: Nein, es fällt Hunden nicht leichter zu zweit allein zu bleiben. Und Hunde sind zwar Rudeltiere aber nicht jeder Hund möchte gern mit einem anderen Hund zusammen in einem Haushalt leben. Manchen Hunden reichen Spielkontakte unterwegs und es gibt auch Hunde die gar kein Interesse an anderen Hunden haben.

Zwei Hunde bedeuten auch mehr Kosten, Aufwand und es muss eventuell anfangs mit jedem Hund einzeln Gassi gegangen werden und an eventuellen Problem gearbeitet werden. Hunde gucken sich auch gern negative Verhaltensweisen (bellen, jagen u.ä.) voneinander ab. Die Rudeldynamik bei zwei Hunden darf man auch nicht unterschätzen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lebe seit mehreren Jahren mit Hunden zusammen.

Projectpandora  27.03.2024, 15:01

das ist auch meine erfahrung. ein hund der zwar alleinsein nicht mag aber es ruhig aushält, kann durch einen zweiten hund, der beim alleinesein zu jaulen und bellen beginnt, mit angestachelt werden

LittleMermaid99 
Beitragsersteller
 20.11.2019, 13:44

Wir würden das auf keinen Fall unüberlegt machen und hundertprozentig mit unserer Trainerin besprechen. Noch sind wir dabei, alle Vor- und Nachteile abzuwägen und es ist noch nichts entschieden.

Vielen Dank für deine Hinweise. <3

Man sollte nie davon ausgehen, dass das positive Verhalten eines Hundes automatisch auf den anderen abfärbt, sondern im Gegenteil damit rechnen, dass das "negative" Verhalten auch auf den anderen Hund abfährt, obwohl dieser möglicherweise ohne den Einfluss des anderen Hundes mit gewissen Sachen keine Probleme hätte. Wenn also dein erster Hund nicht gerne alleine ist, kann es sogar sein, dass der zweite Hund, dem das eigentlich nicht so viel ausmachen würde, davon angesteckt wird. Insofern kann man nie genau sagen, ob ein Zweithund sich jetzt positiv auf das Verhalten des Ersthundes auswirken würde.

Gerade bei Tierschutzhunden, die schon etwas älter sind, lässt sich ja auch sehr schwer vorhersagen, wie die sich benehmen werden, weil man die Vorgeschichte nicht kennt und sich solche Tiere auch nicht immer wie erwartet verhalten.

Ansonsten - ich hab immer zwei Hunde gehabt, aktuell auch einen aus dem Tierschutz und bei diesem habe ich eigentlich das Gefühl, dass man ihn eigentlich auch allein "allein" lassen könnte. Vorher hatte ich zwei "normale" Hunde vom Züchter, da hatte ich eher den Eindruck, dass die beiden lieber zu zweit waren. Tierschutzhunde sind ja oft sehr "eigenständig", weil sie diese Eigenständigkeit zum Überleben gebraucht haben, insofern sind sie zwar durchaus gerne in Gesellschaft, sehen diese aber teilweise auch etwas kritisch, weil - je nachdem, wo der Hund herkommt - ein anderer Hund ein stückweit auch immer Konkurrenz ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

tja - wenn das so einfach wäre..

Man holt sich einfach einen zweiten Hund und läßt beide dann stundenlang alleine ?

Keine gute Idee..

Sicher ist es für viele Hunde schön einen Artgenossen um sich zu haben. Aber: es muß schon sehr gut passen. Wenn die Hunde auch nur ansatzweise ein Problem miteinander haben werden sie das austragen wenn das "Rudeloberhaupt" nicht da ist. Beißereien inklusive.

Zwei Hunde schaukeln sich gegenseitig gerne hoch. Also wenn einer anfängt zu bellen - macht der zweite mit. Und zu zweit kann man sich so richtig schön reinsteigern.....

Man braucht erstmal etwas Erfahrung mit der Mehrhundehaltung. Viele Leute wundern sich wie extrem sich der Ersthund verändern kann wenn ein zweiter ins Haus kommt. Da muß man erstens bei der Auswahl des Zweithundes sehr gut aufpassen und es dauert einige Wochen bis Monate bis klar ist, ob man die beiden auch miteinander alleine lassen kann.

Zwei Hunde zu führen ist sehr viel anspruchsvoller als einen. Auch im normalen "Alltag", beim Gassigehen, bei der Erziehung etc. - es ist mehr Arbeit und erfordert mehr Aufmerksamkeit und Konzentration da jeder Hund sein eigenes Wesen hat und man auf die speziellen Bedürfnisse von jedem eingehen muß.

Also wenn Du jetzt einen Hund hast der problemlos alleine bleiben kann - kann es Dir durchaus passieren daß das mit Zweithund nicht mehr so ist. Dann machen zwei Hunde in der Bude Randale...

Die Chancen stehen 50:50. Wenn Du es Dir zutraust beide Hunde so zusammen zu führen daß es ein harmonisches Rudel wird - ok. Du kannst es versuchen. Aber sei Dir darüber im Klaren, daß es auch schiefgehen kann. Und mach Dir bewußt, daß der zweite Hund nicht nur dafür da ist, daß der Ersthund nicht alleine ist.