Facharbeit über "Der Amerikanische Traum" anhand des Films "Das Streben nach Glück" kritische Frage
Guten Abend ☺,
Ich bin dabei eine Facharbeit über den Amerikanischen Traum zu schreiben und als Beispiel nutze ich den Film "Das Streben nach Glück". Bis jetzt klappt alles bestens nur meine kritische Fragestellung in der Einleitung bereitet mir wirklich Probleme. Keine meiner Ideen finde ich sonderlich gut... :/ Ich muss in der Fragestellung den Amerikanischen Traum kritisch beleuchten aber das will mir einfach nicht gelingen. Ein Vorschlag der mir bis jetzt am meisten zusagt ist dieser: Ist der Amerikanische Traum noch erstrebenswert oder ist er nur eine Illusion? Was haltet ihr von diesem Vorschlag? Ich wäre wirklich sehr glücklich wenn ihr mir Tipps, Verbesserungen oder noch weiter Vorschläge geben könntet ☺ Vielen lieben Dank schonmal im Voraus - KM1234
2 Antworten
Dafür solltest Du zuerst mal definieren, was Du Dir unter dem "Amerikanischen Traum" vorstellst - und vielleicht auch direkt kritisch hinterfragen, ob das irgendwas mit dem "Amerikanischen Traum" zu tun hat, den die Amerikaner träumen. Denn meiner Meinung nach ist das, was "der Deutsche" sich darunter vorstellt in der Regel nicht das, was "der Ami" sich darunter vorstellt. Auch hat sich der "Amerikanische Traum" natürlich im Laufe der Jahre gewandelt.
Als die ersten Siedler mit der Mayflower einsegelten, ging es um religiöse Freiheit und um die Flucht vor Unterdrückung in der Heimat; um die Chance, der Klassengesellschaft zu entkommen. Was heutzutage beinahe lustig anmutet, denn heute ist in den USA die Klassengesellschaft stärker ausgeprägt und die Lücken, die zwischen "Oberschicht" und "Unterschicht" klaffen sind viel größer als in den Herkunftsländern der damaligen Einwanderer.
"Der Deutsche" stellt sich den Werdegang vom Tellerwäscher zum Millionär vor. (OECD-Studien zeigen ziemlich deutlich, dass die soziale Mobilität in den USA hinter Ländern mit freiem Bildungszugang wie Deutschland, GB oder die skandinavischen Länder) deutlich hinterherhinkt. Wer sich hocharbeiten will, sollte eher in Deutschland bleiben als in die heutigen USA fliehen.
"Der Ami" stellt sich unter dem "Amerikanischen Traum" heute vor, dass er sich ein abbezahltes Eigenheim in einer sicheren Wohngegend und ein abbezahltes Auto leisten kann. Für immer mehr Leute aus sozial/finanziell schlechtgestellten Familien wird das auf alle Zeit ein Traum bleiben.
Sprich: Ehe Du nicht klar definierst, was Du mit dem "Amerikanischen Traum" überhaupt meinst und hinterfragst, ob dieser "Traum" in den USA überhaupt existiert, kannst Du auch keine sinnvolle Eingangsfrage stellen. Oder vielleicht sollte gerade das die Eingangsfrage sein - was ist eigentlich der "Amerikanische Traum"?
Es ist auch nicht richtig, dass man sich in den USA als europäischer oder auch illegaler mexikanischer Einwanderer NICHT hocharbeiten kann
Du korrigierst da also eine antizipierte Aussage, die tatsächlich gar nicht getroffen wurde. Niemand hat gesagt, dass man das überhaupt NICHT kann. Was gesagt wurde: Die Chancen stehen in Ländern, die einen freien Zugang zu (akademischer) Bildung ermöglichen, erheblich besser als in den USA. Die soziale Mobilität in den USA ist vergleichsweise sehr gering; heutzutage bleiben die meisten Leute in der sozialen Klasse stecken, in die sie hineingeboren wurden. Fakt.
- die ungebrochen hohe Zahl von Einwanderern aus aller Welt und die Faszination "USA" für Abertausende beweisen das Gegenteil -
Die hohen Zuwandererzahlen "beweisen" lediglich zwei Dinge: Dass den USA ein Ruf vorauseilt, den sie schon lange nicht mehr erfüllen können und dass es vielen Leuten in ihren Heimatländern noch schlechter geht als in den USA. Dass man sich in den USA aus eigener Kraft hocharbeiten kann, "beweisen" sie dagegen nicht. Fakt ist: Mittellose erwachsene Zuwanderer ohne akademische Ausbildung in einem MINT-Bereich haben meist keine Möglichkeit, sich in die Mittel- oder gar Oberklasse hochzuarbeiten.
zumal die USA ja schon längst dazu übergegangen sind, sich bei der legalen Zuwanderung die "richtigen" Einwanderer auszusuchen.
Ja, auch in den USA wird schon seit Jahren in Bezug auf Arbeitsvisa stark selektiert. Dennoch sind die meisten derjenigen, die mit einem Arbeitsvisum in die USA kommen, lediglich auf eine begrenzte Zeit hier und folglich keine Immigranten (= dauerhafte Einwanderer), die den "Amerikanischen Traum" verfolgen, was immer das sein mag. Nur ein Bruchteil derer, die mit einem (zeitlich immer begrenzten) Arbeitsvisum hier sind, wechselt auf eine Greencard; die meisten Leute mit Arbeitsvisum gehen auf kurz oder lang in ihre Heimat zurück. Und die Masse der legalen Einwanderer in die USA kommt über eine Familienzusammenführung ins Land - und da spielt Bildung keine Rolle. Wenn man also die LPRs anschaut, also die wirklichen Einwanderer und nicht die Gastarbeiter, dann spielt Bildung nur bei einem kleinen Teil eine Rolle vor der Greencardzuweisung.
Also richtig formulieren möchte ich es jetzt nicht, aber ich hatte das am Anfang des Schuljahres selbst im Englisch-Unterricht behandelt und ich konnte es irgendwann nicht mehr hören.
Also wir haben den American Dream so definiert, dass die Menschen sich selbst alles erarbeiten müssen und dass sie ein Leben so führen, wie sie es sich wünschen. Nur fand ich das total schwachsinnig, weil jeder andere Vorstellungen vom Leben hat und ein andere Auffassung von Glück.
Außerdem war mir das Alles von Anfang immer zu patriotisch, also das ist ja eine typisch US-amerikanische Eigenschaft mit diesem Patriotismus und das hat mich immer genervt. Denn nicht nur US-Amerikaner träumen von Glück und Erfolg, das machen auch andere, das mache ich und auch meine Freunde, meine Familie. Und dass sie in den USA immer kein anderes Land sehen außer vielleicht Kanada, das hat mich schon immer genervt.
Deine Frage, ob das noch erstrebenswert ist, könnte man meiner Meinung nach fast so lassen. Also ich würde vielleicht eher was in die Richtung machen, ob es richtig ist, dass man nach dem American Dream strebt, nur weil es von der Gesellschaft verlangt wird.
Na ja - WAS der American Dream ist, müsste natürlich schon längst im Unterricht behandelt worden sein. Es ist auch nicht richtig, dass man den A.Dream nur auf rein materielle Aspekte reduziert, denn ein ganz wichtiger Bestandteil des A. Dream ist die Idee der Freiheit und Unabhängigkeit - damit auch des Risikos sowie die (natürlich idealistische)Idee des Fehlens von gesellschaftlich abgeschotteten Klassen in der Gesellschaft. . (Siehe Originaltext von Adams, dem "Erfinder" des Begrffs, aus den 30er Jahren).
Es ist auch nicht richtig, dass man sich in den USA als europäischer oder auch illegaler mexikanischer Einwanderer NICHT hocharbeiten kann - die ungebrochen hohe Zahl von Einwanderern aus aller Welt und die Faszination "USA" für Abertausende beweisen das Gegenteil - zumal die USA ja schon längst dazu übergegangen sind, sich bei der legalen Zuwanderung die "richtigen" Einwanderer auszusuchen.