Experimentalchemie Klausur uni, Fehler?



Ich habe nochmal überlegt, rechnerisch hat mein Fehler mir die Aufgabe nicht sonderlich vereinfacht und darauf aufbauend habe ich alles weitere konsequent richtig gemacht, dass wäre folglich also ein Fehler mit Folgefehlern. Meint ihr ca. 6 Punkte wären noch realistisch bei netter Korrektur?



Also statt:

Habe ich geschrieben:

Und damit weitergerechnet um zu berechnen wie viel Liter CO es braucht um 1kg Fe(OH)3 zu Fe zu reduzieren. Also 1000g/M[Fe(OH)3] * 3/2 * 22,414 L/mol. Statt 1000g/M[Fe2O3] * 3 * 22,414 L/mol mit 1kg Fe2O3 :(

3 Antworten

Was MeisterRuelps sagt, deckt sich auch mit meiner Erfahrung. In der Schule hätte man argumentieren können, dass der Ansatz und die Vorgehensweise an sich korrekt gewesen ist.

In der Uni läuft das alles etwas anders. Da kostet dich so ein Fehler meiner Erfahrung nach alle Punkte.
Das hat etwas damit zu tun, dass die Fragestellung eindeutig war und hier einfach ein grober Fehler vorliegt, und nicht nachvollzogen werden kann, woran du eigentlich gedacht hast.

In dem Moment muss bei der Korrektur davon ausgegangen werden, dass du das einfach nicht verstanden/gewusst hast. Die müssen keine bestimmten Quoten erreichen, ganz im Gegenteil. Im 1. Semester geht es für die Uni darum, so viele Erstis wie möglich auszusortieren, da jeder Student die Uni, und damit den Steuerzahler, einen Haufen Geld kostet und vermieden werden soll, dass Leute, die das Studium einfach nicht schaffen können 15 Semester im Bachelor rumeiern, bevor sie von selbst einsehen, dass das nichts wird und dass sie besser was anderes machen.
Da ist das erste Semester eine Hürde, über die man entweder springt, weil man es kann, weil man Bock darauf hat und weil man sich auch die nötige Zeit nimmt, die so ein Studium braucht, oder aber man schafft den Sprung nicht und knallt hart auf den Boden der Tatsachen. Das ist nicht für jeden was, und das ist auch gut so.

Der Uni ist letztendlich vollkommen egal, wie viele Leute durchfallen, es geht letztlich darum auszusortieren und die Leute nicht durchs Studium durchzuziehen, das muss man schon selbst schaffen. Der Uni ist wichtig, dass die Leute, die mit einem Abschluss gehen, diesen auch verdient haben, und dazu gehört halt auch das erste Semester dazu.

Bei der Korrektur kann nicht nachvollzogen werden, ob die klassischen Standardausreden, wie „eigentlich habe ich an das Richtige gedacht“, „eigentlich wusste ich das“ oder „ich hab ja das richtige gemeint“, wirklich zutreffen, und selbst wenn sie zutreffen, ist das in der Uni, und auf dem Niveau auf dem man sich da bewegt, keine Ausrede, keine Rechtfertigung und erst recht keine Begründung für die Vergabe von Punkten/Teilpunkten.

Vergabe von Teilpunkten erfolgt bei einer anderen Art von Fehler, bei kleinen Fehlern:

Beispiel: Klausur in der kein Taschenrechner zugelassen ist, und du hast am Ende das Komma ab der falschen Stelle gesetzt, anstatt von 0,025 schreibst du 0,0025. Kann beim Kopfrechnen während einer Klausur im Stress mal passieren

Wichtig ist auch immer, wo die Prioritäten liegen: Meine Mathedozentin sagte am Ende des Semesters vor der Klausur (kein Taschenrechner zugelassen): „Mir ist vollkommen egal, ob Sie es in der Klausur nicht schaffen 2+2 im Kopf zurechnen. Dafür gibt es maximal einen halben Punkt Abzug. Mir ist wichtig, dass sie es schaffen, eine Differentialgleichung zweiter Ordnung analytisch zu lösen. Wenn Sie das nicht schaffen, dann haben wir ein Problem“.
Um zu deiner Aufgabe zurückzukommen: Die Erkenntnis, was Eisen(III)oxid ist, und das aufstellen einer korrekten Verhältnisformel von Eisen(III)oxid ist hier essentiell um die Aufgabe zu lösen, wer das nicht schafft hat keine Punkte verdient.

Das ist aber auch zunächst nicht weiter schlimm, wenn du durchfällst, fällst du halt durch. Durchfallen gehört dazu, jeder muss mal durchgefallen sein, einfach um die Erfahrung gemacht zu haben.
Aus Fehlern lernt man (sollte man zu mindest). Dann kannst du davon ausgehen, dass es dir nie wieder passiert.

Zum fachlichen, was auch gegen deine Lösung, und meiner Meinung nach auch gegen 2 oder 3 Gandenpunkte spricht: meines Wissens nach, gibt es ein Fe(OH)₃ auch gar nicht. Man nennt es zwar Eisen(III)hydroxid, man meint damit aber ein Eisen(III)oxidhydrat Fe₂O₃•H₂O, bzw. FeO(OH).

Spätestens damit dürfte das Ganze hinfällig sein.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Von Experte ChemLuis bestätigt

Bei strenger Bewertung sind 9 Punkte weg, weil du einen groben Fehler gemacht hast. Das Hydroxid ist nicht die Substanz, die gefordert wurde. Somit sind alle Berechnungen darauf aufbauend falsch.

Bei gnädiger Bewertung mag es 2 oder 3 Punkte für den korrekten Ansatz geben

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – MSc in Biochemie

Ich habe deine Aufgabe bei mir in der Altklausur gefunden und habe in der Aufgabenstellung 0,1 kg statt 1 kg Eisen-(III)-Oxid stehen. Da ich die Klausur zur Experimentalchemie jetzt am kommenden Montag schreibe wäre es schon interessant zu wissen ob wir vielleicht nicht an der selben Uni studieren? :DD

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung