Evangelische Kirche?

5 Antworten

Zwei Lager:

1) die Bibeltreuen sehen gleichgeschlechtliche Liebe als Sünde an.

2) Die abgefallene Kirche hat damit kein Problem (aber langfristig mit Gott).

Ist ähnlich wie im 3. Reich. Da gab es die 'Bekennende Kirche' und die von Hitler vereinnahmten 'Positiven Christen' oder 'Deutschen Christen'. Damals ging es zwar nicht um die Frage der Homosexualutät, aber darum, wer der Herr der Kirche ist: Jesus oder ein Anderer. Im innersten Kern aber dieselbe Frage.


Mayahuel  11.04.2024, 10:22
 die Bibeltreuen

Die Verurteilung von Sklaverei ist nicht bibeltreu. Aber welchen Christen juckt das heute noch ...

wie im 3. Reich.

Jede Regierung ist von Gott angeordnet und eine Widersetzung ist eine Widersetzung Gottes Anordnung.

1 Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, ist sie von Gott angeordnet.
2 Darum: Wer sich der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes Anordnung; die ihr aber widerstreben, werden ihr Urteil empfangen.

https://www.bibleserver.com/LUT/R%C3%B6mer13,1

Und diese biblische Anordnung kennt keine Ausnahme.

Die Bibel ist eine prima Grundlage für eine Staatsreligion und Herrscher.

Zu diesem Thema ist der Theologe Bonhoeffer bekannt, der aktiv im Widerstand gegen das Nazi-Regime war:

Das im lutherischen Protestantismus tief verankerte Obrigkeitsdenken wirk­te noch lange nach.
Dabei bezog man sich auf Römer 13, 1 («Denn es ist keine Obrigkeit ausser von Gott») und bezeichnete das Dritte Reich als eine zwar entstellte Ordnung, die aber trotz aller Entstellung als Ordnung Gottes angesehen werden müsse, der man Ge­horsam geschuldet habe.
Erst spät, beim sogenannten «Remer-Prozess», erinnerte man sich an Lu­thers Frage, ob es denn erlaubt sei, einen Tyrannen zu töten. Luthers Ant­wort war einst klipp und klar:
«Wenn er einem sein Weib, dem anderen die Tochter, dem Dritten sein Feld und Gut und noch einem anderen sein Haus und Besitz wegnähme, und die Bürger könnten seine Gewalt und Schreckens­herrschaft nicht länger ertragen und sie verschwörten sich untereinander, dann dürfen sie ihn umbringen.»
Bonhoeffer hatte sich den Entscheid, bei der Verschwörung gegen Hitler mit­zumachen, nicht leicht gemacht.
Er, der überzeugte Pazifist, hat lange mit sich gerungen. Denn er hat gewusst, dass jeder Mord, auch ein Tyrannen­mord, mit Schuld behaftet ist.
Doch er war bereit, diese Schuld auf sich zu laden. Es ist beeindruckend, dass Bon­hoeffer seinen Entscheid nie zu recht­fertigen versuchte.
Er ging davon aus, dass er diesen einsamen und zugleich freien Entscheid einzig vor sich selber und vor Gott zu verantworten habe. Vor sich selber sprach ihn sein Gewissen frei; vor Gott aber hoffte er allein auf Gnade.

http://www.bonhoeffer.ch/texte-zu-bonhoeffer/der-verfemte-botschafter

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RStroh  11.04.2024, 10:45
@Mayahuel

Korrekt. Bonhoeffer war Teil der 'Bekennenden Kirche'.

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RStroh  11.04.2024, 10:47
@Mayahuel
Und diese biblische Anordnung kennt keine Ausnahme.

Doch:

man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.

(siehe Bonhoeffer)

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Mayahuel  11.04.2024, 10:54
@RStroh
 Bonhoeffer war Teil der 'Bekennenden Kirche'.

Und er handelte wider die Bibel.

Er wird sein Urteil empfangen:

2 Darum: Wer sich der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes Anordnung; die ihr aber widerstreben, werden ihr Urteil empfangen.
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RStroh  11.04.2024, 10:55
@Mayahuel
Die Verurteilung von Sklaverei ist nicht bibeltreu. 

Schau mal zum Thema 'Erlassjahr' nach.

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Mayahuel  11.04.2024, 11:15
@RStroh
Schau mal zum Thema 'Erlassjahr' nach.

Das Erlassjahr betrifft nur HEBRÄISCHE SCHULDSKLAVEN.

Das Erlassjahr, wie es Dtn 15,1-11 konzipiert, ist aus dem Brachjahr (→ Brache / Brachjahr) des → Bundesbuches (Ex 23,10f) hervorgegangen und wird im → Jobeljahr des → Heiligkeitsgesetzes (Lev 25) fortentwickelt.
Nach Ex 23,10f sieht das Brachjahr eine agrarische Brache für Felder, Weinberge und Ölpflanzungen nach sieben Jahren vor. Sie wurde wahrscheinlich individuell für jedes Grundstück berechnet, sodass immer ein Siebtel des Landes brach lag.
Dtn 15,1-11 macht daraus einen allgemeinen Schuldenerlass, der zu einem feststehenden Termin im Siebenjahresrhythmus erfolgt. Dtn 15,1-3 enthält die eigentliche Gesetzesbestimmung. Danach ist der Erlass „am Ende von sieben Jahren“ zu halten (Dtn 15,1). Er besteht darin, dass der Gläubiger das, was er bei seinem Nachbarn und seinem Bruder ausstehen hat, „loslässt“ oder „erlässt“ (Wurzel šmṭ), weshalb von einem „Erlass / Erlassjahr für JHWH“ (šemiṭṭah) gesprochen wird (Dtn 15,2).
Vom Erlass ausgenommen sind Ausländer (Dtn 15,3).

https://www.bibelwissenschaft.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/erlassjahr-2

Auch beim Jobeljahr geht es nur um Hebräer. Da wird zusätzlich das Land neu verteilt:

Sie sieht, allgemein gesprochen, die Restitution eines Urzustands gerechter Verteilung alle fünfzig Jahre vor.

https://www.bibelwissenschaft.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/jobeljahr

Im Buch Leviticus teilt JHWH seinem Volk mit, wo es seine Sklaven wie Vieh kaufen und für immer arbeiten lassen kann:

44 Willst du aber Sklaven und Sklavinnen haben, so sollst du sie kaufen von den Völkern, die um euch her sind, 45 und auch von den Beisassen, die als Fremdlinge unter euch wohnen, und von ihren Nachkommen, die sie bei euch in eurem Lande zeugen.
Die mögt ihr zu eigen haben 46 und sollt sie vererben euren Kindern zum Eigentum;
FÜR IMMER
könnt ihr sie als Sklaven arbeiten lassen.
Aber von euren Brüdern, den Israeliten, soll keiner über den andern mit Gewalt herrschen.

https://www.bibleserver.com/LUT/3.Mose25%2C44

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Mayahuel  11.04.2024, 13:19
@RStroh
man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.

Steht nicht im Römerbrief.

(siehe Bonhoeffer)

Und genau, weil das nicht im Römerbrief steht, hat er diesen Konflikt.

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Wohl sehr offen dem gegenüber. Sie predigen ja, dass Gott queer sein soll. Sie sind ja jetzt auch 'bunt' und 'regenbogenfarben'...

Gruß Fantho

Sie steht da im Widerspruch zur Bibel.

In der Bibel wird die Unzucht verboten...aber man will wohl all die Beitragszahler nicht verärgern...

Schon lange gehen wirkliche Christen in freie Gemeinden und lassen die Staatskirchen für "Kirchensteuerzahler", verkommen zu einem Unternehmen.

Gechillter als die Katholische ;)

Also noch bin ich getauft und bisher hat sich keiner daran gestört, wenn ich doch mal eine Kirche betreten sollte.