Eure Meinungen zum Föderalismus in Deutschland?

3 Antworten

Du willst eine Meinung lesen? Meiner Meinung nach ist der Föderalismus durchaus akzeptabel, da viele Probleme "vor Ort" und nicht aus der Ferne wie bei einem Zentralstaat gelöst werden können.Ich kenne beide Systeme, das des Föderalismus und das des Zentralstaates, da ich mehrere Jahre im Ausland verbracht habe. Der Föderalismus gefällt mir eindeutig besser.

Die Bundesrepublik Deutschland hat auch nur einen eingeschränkten Föderalismus, da der Bund für viele Bereiche die ausschließliche Gesetzgebung hat. Am Besten wäre es, wenn du dir die Artikel 71 bis 74 GG reinziehen würdest, dich evtl. durch Wiki über die ausschließliche Gesetzgebung und konkurrierende Gesetzgebung schlaumachst. 

Ich lege dir noch den Art. 79 Abs. 4 GG ans Herz, denn dort ist als Ewigkeitsklausel der Föderalismus festgeschrieben. D.h. auch durch eine 2/3 Mehrheit kann das nicht geändert werden, nur durch Auflösung des GG und Neuerschaffung der Verfassung. 

Der Föderalismus ist gut. Er sorgt dafür, dass es nicht so leicht ist, das den Staat Zentral zu regieren, wie es bei Hitler der Fall war. Außerdem kann der Bund sich entlasten, da er sich nicht um alles kümmern muss, sondern Aufgaben auf die Länder aufteilen kann. Dies hat aber den Nachteil, dass einige Bereiche, die auf Länderebene geführt werden, kritisiert werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Schulsystem, welches in jedem Bundesland Unterschiede aufweist.  

Schau auf die deutsche Geschichte. Wir hatten immer föderale Staatsgebilde. Die deutschen Kaiser waren häufig schwache Gestalten und die Reichsfürsten waren mächtig.

Insofern ist der heutige Föderalismus begründet und trifft die deutsche Mentalität. Man möchte die engere Heimat, also die Bundesländer, politisch stark haben.

Interessant: Dies trifft nicht nur auf die geschichtlich homogenen und alten Bundesländer wie Bayern zu. Auch die Neugründungen (NRW, Rheinland-Pfalz, MeckPomm....) haben sehr schnell eine eigene Identität begründet.