Essigsäure mit 5% und Alumiunium Folie. Wird etwas passieren?

2 Antworten

Dein Versuch ist nicht wirklich bekannt, und ich habe den halben Tag N24 und n-tv geschaut.

Das war meine übliche Ermahnung zum Thema Sorgfalt, die unteilbar ist.
Irgendwann wirst du auch auf Missverständnisse und Irrtümer stoßen, die nur auf Schlampigkeit zurückzuführen sind.
Was nicht heißt, dass man nicht auch mal locker sein kann und darf.

Aber zur Chemie:

  • Aluminium ist an der Luft immer von einer Oxidschicht umgeben, so kommt die Essigsäure gar nicht "ran".
  • Diese Oxidschicht muss also von der Essigsäure erst mal aufgelöst werden, damit das Aluminium frei liegt, also einem "Angriff" offen.
  • Das von Wasser umhüllte Aluminiumion ist selbst eine Säure, eine sogenannte Kationsäure. Und etwas stärker als Essigsäure.

Dein Essig ist wohl nicht zu "niedrig", sondern zu "schwach".
In Salzsäure löst sich Aluminium sehr "zügig". Übrigens auch in Natronlauge.

Und wenn du das Salz, Aluminiumacetat, eindampfst, dann wird Esiigsöäure frei, nicht Wasser.
Es wird sogar Salzsäure frei, wenn du Aluminiumchlorid eindampfst.

für die Leute die sich da interessieren

Interesse ist auch unteilbar. Bin jetzt nicht ganz sicher, ob das Leistungskurs- oder Uni-Stoff ist. Ich hab's nicht mal auf der Uni gelernt, ich bin aber auch nur Nebenfachchemiker.

Klar, all das kann man auch anders erklären, mit Löslichkeitsproduken z.B.
Fein, dass du es einfach mal probiert hast, denn aus Versuchen kommt das Wissen.

Ich sehe nur keinen Weg, dir das zu erklären, was du vielleicht in 2 oder 10 Jahren verstehen kannst.


RibCutter 
Beitragsersteller
 21.09.2016, 19:42

Also, danke nochmal für die Information :D

Sehr ausführlich erklärt muss ich sagen und ich habe auch alles verstanden. Ich probiere es mal mit Salzsäure. Danke !

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Das liegt nicht unbedingt an deiner Essigsäure, sondern an der Oxidschicht von Aluminium. Diese verhindert ein Angreifen der Säure, sodass Beispielsweise mit konzentrierter Schwefel- oder Salpetersäure wenig passiert. Bei Essigsäure ist die Reaktion aus dem gleichen Grund gehemmt.

Mit Salzsäure reagiert Aluminium jedoch super, da die Oxidschicht durch die Anwesenheit von Chlorid aufgelöst wird. Ähnlich auch bei Natronlauge, da reagiert das Aluminiumoxid zu löslichem Aluminat.


ThomasJNewton  21.09.2016, 19:27

Was spricht gegen Salpetersäure?
M.W. gibt es keine schwerlöslichen Nitrate.
Und Aluminiumsulfat ist auch nicht schwerlöslich.

Die Bildung von Oxiden durch konzentrierte Säuren solltest du schon mal erläutern. Zumal von konzentrierten Säuren bislang nicht die Rede war.

Dasselbe gilt für die Auflösung der Oxidschicht "durch" Chlorid. Es war nicht nach Königswasser gefragt.

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musicmaker201  21.09.2016, 21:23
@ThomasJNewton

Reaktion mit Säuren, Wasser und Basen. In nicht oxidierenden Säuren wie HCl löst sich Alu-
minium entsprechend seiner Stellung in der Spannungsreihe (E0 = — 1.676 V im sauren, nicht dagegen in oxidierenden Säuren wie HNO3 (Bildung einer Oxid-Schutzhaut; „Passivität“
des Aluminiums). Von Wasser oder schwachen Säuren (z. B. organischen) wird es in der Kälte
kaum angegriffen, da in solchen Lösungen die Hydroxidionen-Konzentration groß genug
ist, um das Löslichkeitsprodukt L des sehr schwer löslichen Aluminiumhydroxids (L = 1.9 *10^-33) zu überschreiten, welches das Aluminium Vor weiterer Einwirkung
des Wassers oder der Säure schützt (S. 233)

--Zitat HoWi, 102. stark umgearbeitete und
Verbesserte Auflage, 2007, S.1143

Die Auflösung durch Chlorid wird durch die Komplexbildung ermöglicht. Daher sollte man also auch nie salzige Lebensmittel in Alu lagern.
https://de.wikipedia.org/wiki/Aluminium#Chemische_Eigenschaften

Ja, von konz. Säuren war in der Frage nicht die Rede. Nach Aluminiumacetat und Kationensäuren war aber auch nicht gefragt...

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