Erzieher, ehemaliges Kind reagiert abweisend?
Hallo!
Ich war heute mit meiner Kindergartengruppe bei einem Theaterstück, wo auch die ersten Klassen der Schule anwesend waren.
Dort habe ich dann auch das erste Mal wieder einige "meiner" Kinder gesehen, die im Sommer meine Gruppe verlassen haben und jetzt zur Schule gehen.
Ich bin sehr beliebt bei den Kindern (so habe ich jedenfalls den Eindruck) und versuche auch immer, 100% für sie zu geben, sie sind mir alle sehr ans Herz gewachsen.
Die meisten Kinder haben sich sehr gefrreut mich wiederzusehen und ich mich (mit einer gewissen professionellen Distanz) natürlich auch.
Nur ein Mädchen, das auch eines meiner Bezugskinder war und mir sehr ans Herz gewachsen ist, hat gar nicht mit mir geredet und sich eher abweisend verhalten, als ich sie angesprochen habe. Dabei mochte sie mich immer so gern und ihre Mutter hat mir damals gesagt, dass ich ihr Lieblingserzieher sei.
Ich bin ja noch recht jung...gibt es Kolleg*innen, die so etwas ähnliches auch schon mal erlebt haben und mir sagen können, woran das ggf liegen könnte?
Ich bin doch ein wenig traurig, trotz dessen, dass wir als Fachkräfte ja (zumindest nach außen) Professionalität gewähren müssen/sollten
5 Antworten
Wieso bist du traurig?
Dein Job ist - für die Kinder die nun eingeschult wurden - erledigt.
Du beziehst eine aktuelle Verhaltensweise eines einzelnen Grundschulkindes in einer Situation auf dich persönlich.
Ich finde, es ist vollkommen normal das Kinder, die sich nicht mehr im gleichen täglichen Wirkungskreis befinden wie vorher, nach und nach den Bezug zu den vorherigen Betreuern verlieren. Es "kann" passieren das das eine oder andere Kind auch noch Jahre später freudig auf einen zustürmt wenn man sich irgendwo begegnet (auf einem Fest, in einem Laden, etc. Aber das gilt nicht für alle Kinder.
Ja das kenne ich
Es gibt ein Kind, in der Kita welches mich sehr mag und noch in der Kita ist und manchmal auch abweisend ist, sich dann am nächsten Tag an mir rankuschelt
Evtl. hatte sie einen schlechten Tag. Abschied fällt immer schwer, aber konzentriere dich auf das hier und jetzt, nur so kannst du deine Arbeit gut machen. Das ist auch etwas, was man bzw. ich auch lernen musste
Kann sein, dass sie beleidigt ist, weil sie die Bezugsperson (Lehrerin) weochseln musste.
Das ist ein normales Verhalten. Das Leben dieses Kindes hat sich um 360 Grad mit beginn der Grundschule verändert. Andere Dinge rücken in den Vordergrund und werden wichtig. Der ehemalige Erzieher ist nicht mehr jeden Tag teil des Lebens dieses Kindes. Ja selbst die Gedanken an die Kitazeit verschwinden. Das beobachtet man schon im kleinen, wenn die Kids aus der Krippe in den Kindergarten wechseln. Wenn die Kids nach einer Zeit ihre alte Krippenerzieherin wiedersehen, vielleicht per Zufall auf dem Gang, dann wirken diese Kids verunsichert oder überlegen, woher sie die Person kennen. Manch einer geniert sich auch, weil, er/sie gehört ja jetzt zu den Großen. Alles in allem aber verschwindet der Einfluss des Erziehers auf das Kind durch den Schulstoff, den Lehrer der jetzt oben steht und Dinge, die wichtiger sind als Spielen und Spaß haben.
Ich habe bei mir jetzt einen Azubi, den hatte ich das letzte mal als Kind gesehen. Er war in meiner Gruppe und ist nun erwachsen. Ich habe ihn mal gefragt an was er sich so erinnern kann. Das letzte was ihm blieb war die Erinnerung an die Aufteilung der Räume und das die jetzt alle anders aussehen. Aber an Ereignisse oder Begebenheiten aus der Kitazeit, es sei denn sie waren negativ oder besonders prägend, wird sich nicht erinnert.
Die Kinder lästern über Sie hinter Ihrem Rücken