Erzieher ausbildung teilzeit nachteile?
Hallo Leute, meine Freundin fängt im September die Erzieher Ausbildung in Teilzeit an. Ihre Ausbildung geht 3 Jahre lang und sie verdient im 1. Jahr ca. 1,1k netto. Meine Frage ist jetzt bietet die Ausbildung denn irgendwelche Nachteile, weil ich z.B. fange im August eine Bürokauffrau an und arbeite doppelt so viele Stunden (40h die Woche) und habe am Ende ca. 920€ raus.
Bis jetzt habe ich keinen einzigen Nachteil über diese Teilzeit Ausbildung gelesen und wieso fängt nicht jeder so eine Ausbildung an wo man 25h oder so die Woche arbeitet für 1,1k netto??
Btw lebe in Berlin, falls das was hilft
2 Antworten
Tatsächlich muss es für die Teilzeitausbildung eigentlich immer einen triftigen Grund geben. Ist das bei ihr so?
Und mich wundert es auch dass sie das volle Gehalt bekommt, denn so wie ich das kenne, wird es eben auch gekürzt.
Ist veraltet! Seit der Reform des BBiG in 2020 ist für Teilzeitausbildungen kein trifftiger Grund mehr möglich. Solang sich Auszubildende und Betrieb darüber einig sind, kann jede Ausbildung bei jedem Azubi auch in Teilzeit erfolgen. Die Ausbildungsdauer erhöht sich dabei allerdings bis zum 1,5-fachen der üblichen Dauer, also z. B. bis zu 4,5 Jahre bei einer 3-jährigen Ausbildung.
Okay, also ich kenne das vor allem bei bei jungen Eltern, die noch keine Ausbildung haben aber ein kleines Kind haben, dann die Möglichkeit auf eine Teilzeitausbilding haben oder zb wenn man einen Pflegefall daheim hat. Aber scheint ja nicht so bei deiner Freundin zu sein. Kann mir aber vorstellen dass das eben nicht so oft angeboten wird in Teilzeit, weil der Betrieb dann nicht so viel davon hat. Denn der Azubi soll ja so viel wie möglich in den 3 Jahren lernen. Außerdem ist der Azubi ja auch noch in der Berufsschule und dann „nur“ 25h die Woche. Einige Betriebe nutzen die Azubis leider als billige Arbeitskraft aus.
Das klingt sehr unlogisch! Bist du sicher, dass du hier alles richtig verstanden hast und es sich wirklich um eine Teilzeitausbildung zur Erzieherin handelt?
Ich glaub, du hast da ein paar Zusammenhänge bei deiner Freundin noch nicht richtig verstanden. Bezahlt und 25 Stunden ist eher das klasische Modell der PiA! Die 25 Stunden sind dabei die Stunden, die sie in der Kita arbeitet. DAZU kommen aber noch die Stunden / Tage, die sie zur Schule geht! Somit kommt sie dabei locker auch auf 40 Wochenstunden.
Die Erzieherausbildung ist streng genommen auch keine Aus-, sondern bereits eine Weiterbildung. "Normale" Ausbildungsabschlüsse befinden sich im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) auf Stufe 4. Die Erzieherausbildung ist aber ein Abschluss auf Stufe 6, wo sich auch Meister, Fachwirte, Techniker und Bachelor-Abschlüsse befinden!
Aus diesem Grund braucht es für die Erzieherausbildung eigentlich vorher auch die Ausbildung zum/zur Sozialassistent/in, 2 Jahre Schule (bzw. inzwischen auch frisch eingeführt als praxisintegrierte Ausbildung möglich) oder - in manchen Bundesländern - das Abitur als Vorraussetzung, um die Erzieherausbildung überhaupt erst machen zu können.
Geplant war bei ihr, dass sie die PIA Ausbildung (3 Jährige Ausbildung) macht, hat aber dann leider ihr Fachabi nicht bestanden. Die nächste Option wär gewesen, die 4 oder 5 Jährige (ich weiß nicht mehr genau) Ausbildung anzufangen, aber diese wird im ersten Jahr nicht vergütet. Deswegen jetzt Teilzeit mit 3 Jahren