Erfahrungen psychosomatische kliniken?
War schon mal einer in einer psychosomatischen Klinik und kann mir berichten wie es war? Wie sieht der Tag so aus? Wird einem bestimmtes vorgeschrieben? Und wie ist es mit dem essen wenn man Unverträglichkeiten hat und nur bestimmte Sachen zu sich nimmt,nehmen die darauf Rücksicht?
Würde mich über ernste antworten freuen.
3 Antworten
Allergien und zb Laktintoleranzen nehmen die ernst. Es gibt bestimmte Angebote, die man wahrnehmen soll. Die besprechen mit dir, was sie gut finden würden. und was du in der Zeit erreichen willst, zB. Man hat auch Freizeit, aber die Gruppenangebote oder Therapien sind verbindlich. Gibt evtl auch "freie Gruppen". Essen gibt es meist zu festgelegten Zeiten, aufstehen und Bettzeit ist auch "vorgegeben". geht oft so ab 8uhr morgens los. Vor verlassen des Grundstücks muss man sich oft abmelden
üblicherweise gewöhnt man sich schnell an den Rhythmus und hat zu den Zeiten dann auch tatsächlich Hunger. Es gibt eigentlich nicht die Möglichkeit später zu essen. Gibt aber auch evtl Ausnahmen, um alleine bzw nicht in der Masse zu essen, das muss man mit dem Therapeuten vor Ort besprechen.
Bei mir war es so, das die Kantine nur zu festen Zeiten geöffnet hatte. Morgens zwischen 7:15- 8:00 Uhr, danach gingen die Therapien los. Es stand mir zwar frei ob ich Frühstücken wollte oder nicht, aber mit leerem Magen will man den Tag ja auch nicht starten oder auf den Kaffee am Morgen verzichten. Nach 8:00 Uhr war es aufgrund der Tharapien nicht mehr möglich noch etwas zu essen. Mittagessen gab es zwischen 11:30 und 12:30 Uhr wenn ich mich noch richtig erinnere, danach war bis 14: 00 Uhr je nachdem Mittagsruhe oder Freizeit, 14:00 bis 16:00 Uhr ging es mit Therapien weiter, 17:15 - 18:30 Uhr Abendessen. Hab mir manchmal aber auch heimlich Essen mit aufs Zimmer genommen, obwohl man das eigentlich nicht durfte, nur an Tagen an denen ich so kaputt war, das ich mich nur noch ins Bett legen konnte, hat aber keiner mitbekommen so what...
Grundsätzlich ja. Gibt einige Einschränkung wg schnell verderblicher Lebensmittel, logisch. Und es kommt auch drauf an, weswegen man da ist. Ist man zB wegen einer Essstörung da, kann es sein, das sie das nicht so gut finden. Nimm es doch mit, und wenn du weißt, wie der Hase da läuft, entscheidest du.
Wie ist das wenn man es dort nicht aushält oder sich nicht wohl fühlt? Kann man einfach abbrechen und gehen?
jein. Man kann es abbrechen, aber es hat Konsequenzen. Zum einen wird es schwerer nochmal irgendetwas genehmigt zu bekommen und sie können versuchen, dir einen Anteil der Kosten anzurechnen. Und sich unwohl fühlen gehört zwischendurch dazu. Im gewissen Maß. Das kann die Therapie auslösen und es kann eine Menge bringen, wenn man dann weitermacht. "wenn man es nicht aushält", zählt bei den Leistungsträgern nicht unbedingt als Grund. Aber wenn dieser Schmerz einsetzt, ist es das Wert sich mit dem Thera genau darüber zu unterhalten. sich nicht wohl zu fühlen zählt erst recht nicht als Grund.
Okay danke..Ich weiß nicht ob ich das so lange aushalten kann dass man mir gewisse Dinge vorschreibt und vor allem kann ich mir nicht mehr vorstellen auch nur eine Nacht ohne meinen Freund zu sein 😟
Weißt du ob er mal über Nacht zb am Wochenende dort bleiben könnte?
nein. aber es gibt bestimmt irgendeine Pension im Ort, wo er sich für eine Nacht/Tag günstig einmieten kann. und ja, die erste Zeit kann echt ätzend werden, und irgendwann könnt man kotzen,wegen der Vorschriften, du musst dann halt abwägen, ob es dir mehr als es dich ärgert und einschränkt. Was ich dir raten möchte, entscheide über einen Abbruch nicht in dem Moment, wenn du wütend oder frustriert oder so etwas bist. Lass es sacken und entscheide dann mit kühlem Kopf. Denn manchmal ist es tatsächlich nicht die richtige psychosomatische Klinik, und es ist gut, wenn man es später sachlich begründen kann. Auch für sich selbst.
habe "bringt" vergessen : "ob es dir mehr bringt als es dich ärgert". wünsche dir viel Erfolg und gute Nerven. :)
Es gibt verschiedene Konzepte: z.B. eine der Heiligenfeldkliniken mit großem Stundenplan und viel Freizeit auch außerhalb der Klinik oder z.B. Wiegmann-Klinik Berlin, wenig Programm (Stundenplan)gutes Setting in Bezug auf Therapeutische Betreung, AVDs, Bezugpflegeschwester, Chefarztvisite, wöchtentliche Visiten.
Alternativ gäbe es auch Tageskliniken....
google doch einfach ein paar psychosomatische Kliniken...
Unverträglichkeiten sind auffällig und könnten auf eine leichte Esstörung hinweisen. Hier würde ich eher Heiligenfeld empfehlen.
Arzt vom Dienst - Jeden Abend zwischen 20 und 22 Uhr ist der diensthabende Arzt/Ärztin zu jedem Patienten hin und hat sich erkundigt, wie es ihm geht und/oder ob es etwas braucht.
gerne!
Beantworte Dir doch mal die drei nachfolgenden Fragen: „Wer bin ich?“, „Was kann ich gut (welche Talente habe ich)?“ und „Wo liegen meine Engpässe auf dem Weg zu mehr Glück und Zufriedenheit?“.
Selbsterkenntnis hilft Dir enorm dabei, mit allen möglichen Herausforderungen des Lebens, mit anderen Menschen oder den eigenen Stimmungen besser klarzukommen. Und die Selbsterkenntnis hört auch nie auf. Je mehr Du über Dich selbst herausfindet, desto spannender wird es.
„Empfinde ich mich als Opfer in diesem Leben oder als Macher und Gestalter?“
Wer sich als Opfer anderer Menschen, der Umstände, seiner Krankheit, der Politik oder der Wirtschaft sieht, der schwächt sich allein durch diese Einstellung und schadet sich damit selbst.
Nicht falsch verstehen: Natürlich wird vielen von uns übel mitgespielt. Manchmal kommen wir einfach auch unter die Räder größerer Entwicklungen, über die wir wirklich keinerlei Einfluss haben. Manchmal haben wir durch unsere Taten und Unterlassungen selbst unseren Anteil an unseren Schwierigkeiten gehabt. Und oft können wir wirklich überhaupt nichts dafür.
Aber es hilft ja nichts: So ist das Leben nun mal. Es geht an dieser Stelle nicht darum, wer Schuld an meiner Misere hat. Es geht darum, wie ich es erreiche, dass es mir wieder besser geht. Wer Unzufrieden mit seinem Leben ist, stelle sich folgende Frage:
„Worauf will ich meine Aufmerksamkeit und Energie verwenden?“
Ich kann mich darauf konzentrieren, wie schwer ich es habe, wie gemein die anderen sind, wie fies die Welt ist und dass ich ja doch nichts machen kann. Damit gebe ich mich und mein Leben auf, ich mache mich selbst zum Opfer und ich zementiere damit meine Handlungsunfähigkeit und Ohnmacht. Natürlich macht das niemand mit Absicht oder aus Blödheit. Natürlich nicht. Das spielt aber keine Rolle – die Wirkung ist die gleiche.
Die bessere Alternative: Ich konzentriere mich wieder und wieder darauf, was ich selbst tun kann, um meine Situation zu verbessern. Das ist oft schwer, anstrengend und kostet Überwindung. Aber es setzt auch plötzlich Energie frei. Etwas zu unternehmen fühlt sich 1000x besser an, als sich ohnmächtig und hilflos zu fühlen. Und man kann immer etwas tun, wenn man konsequent nach Lösungen sucht und systematisch die eigenen Möglichkeiten ausreizt.
Dadurch nehme ich automatisch mein Leben in die Hand und werde zum Macher.
Kein Therapeut kann Dir helfen, wenn Du nicht bereit bist, Dir helfen zu lassen. Wie so eine Hilfe aussieht: Therapeuten helfen Dir dabei, Dich wieder besser zu spüren, damit Du rechtzeitig gut für Dich sorgst.
Noch anders gesagt: Erwarte nicht von den anderen oder der Welt um Dich herum, dass sie sich ändert. Ändere Du etwas. Ändere Dich.
Ändere Deine Einstellung zu Dir selbst. Nimm Dein Leben in deine Hand. Nur Du kannst wissen, was Dir guttut. Lebe Dein Leben und nicht das Leben, dass andere Dir vorgeben. Sei einfach Du selbst.
Die Opferrolle zu verlassen, bedeutet Eigenverantwortung zu übernehmen. Damit meine ich, dass es zuallererst die eigene Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass es Dir gut geht. Und dass Du Dir darüber bewusst bist, dass Du Teil eines Systems bist, dass Du mitgestalten kann. Ob das nun in der eigenen Familie, in der Firma oder in der Gesellschaft ist.
Nur Du allein bist verantwortlich für die Dinge, die Du veranlasst, die Du unterlässt und die zu zulässt. Verhalte Dich stets so, dass es Dich nicht verletzt, wenn Dein Verhalten andere verletzt, ist es deren Problem.
Du hast das Recht, Dein Verhalten nicht zu rechtfertigen.
Du hast das Recht, die Verantwortung für die Probleme anderer Menschen abzulehnen.
Du hast das Recht, Deine Meinung und Deine Wertvorstellungen zu äußern.
Du hast das Recht, jederzeit Deine Meinung zu ändern.
Du hast das Recht, nein zu sagen, ohne Dich schuldig zu fühlen.
Von
Herzen ganz liebe Grüße
Wow,wahre Worte. Ich danke dir vielmals,ich hoffe ich kann den Schalter in mir umlegen 🙇♀️
Vor einigen Jahren war ich in so einer psychosomatischen Klinik zur Reha, aufgrund meines chron. Schmerzleidens. Du hast verschiedenste Therapien, in meinem Fall war es zB Krankengymnastik, schwimmen, sogar Moorbäder gehörten zur Therapie. Einmal die Woche hatte ich ein Gespräch mit der Psychologin der Klinik, an einer Entspannungstherapie musste ich auch teilnehmen. Lief über die Rentenversicherung.
Das Essen war sehr gut, es gab ein riesiges Buffet zu jeden Tagesmahlzeiten, jeder Patient hatte die Möglichkeit sich einen persönlichen Essensplan mit einem Ernährungsberater aufzustellen, ist zwar keine Pflicht gewesen, aber ich habe in dieser Zeit etwa 7 Kg an Gewicht verloren, hat sich also gelohnt.
Auf Nahrungsmittelallergien wird natürlich Rücksicht genommen, in der Klinik in der ich war gab es für jeden das passende. An den Therapien solltest du teilnehmen, es sei denn es gibt Gründe die dagegensprechen, dann musst du das mit deinen Ärzten besprechen. Ich habe manchmal aber auch Therapien ausfallen lassen, weil ich körperlich nicht mehr in der Lage dazu war, deswegen gibt es keine Probleme. Zwingen kann dich keiner wenn es absolut nicht geht.
Vielen Dank..und wenn man zb zu den festen Zeiten kein Hunger hat oder lieber erst später essen möchte?