Erfahrungen mit Barfußschuhe?

2 Antworten

Ich trage schon relativ lange (sicher gute zehn Jahre) immer wieder Barfußschuhe und bin mittlerweile auch dazu übergegangen meine bisherigen "Lieblinge" (Chucks) auszusortieren, was mir im Herzen wehtut...aber mein Morton Neurom findet es super.

Begonnen habe ich mit der Marke Vibram...die FiveFingers waren damals zu dem Zeitpunkt, als ich angefangen habe, Barfußschuhe zu tragen, die einzigen, die es auf dem Markt gab, neben den Zehensocken. Leider ist die Marke heute wenig zu finden, seit es mal einen Prozess gegeben hat.

Fila hatte ich mal probiert, war aber nichts, denn ich habe eine sehr schlanke, aber dafür empfindliche und kurze Ferse, daher sind mir viele Schuhe hinten unangenehm.

Heute habe ich eine kleine "Sammlung" an Vibram FiveFingers und das ein oder andere noname-Paar. Man kriegt sie ja heute nahezu an jeder Ecke im Internet nachgeworfen, was natürlich im Sinne der Füße ganz positiv ist.

Der merklichste Unterschied zwischen "normalen" Schuhen und den Barfußschuhen stellt sich eigentlich nach einem ersten Tragen schon ein...man geht anders und das wirkt auf das komplette Skelett und die Muskulatur. Das Gleichgewicht verlagert sich, weil man mehr mit dem vorderen Fußballen auftritt. Das kann in der ersten Zeit ziemlich unangenehm und sogar schmerzhaft werden.

Längerfristig schafft man sich aber eine gute Basis, wieder einen natürlichen Fuß zu bekommen, wobei das doch sehr lange dauert.
Aber meine Füße, bzw. meine Zehen kann ich wieder richtig breit auseinanderspreizen, was mir eine sehr viel größere Stabilität gibt...und es weitet auch die Nervenkanäle im Fuß (gerade für mich und meinem Neurom wichtig).

Trotzdem...an echtes Barfußlaufen kommt es nicht hin. Aber es ist eine wunderbare Alternative. Gerade in der Stadt oder bei Wanderungen...eben an Orten, wo man nicht barfußlaufen will oder dies besser nicht sollte.


ArtistOfLife 
Beitragsersteller
 27.09.2024, 17:03

Vielen lieben Dank für die super informative und hilfreiche Antwort!

AngelAlix1980  27.09.2024, 17:23
@ArtistOfLife

Danke :)

Was mir noch einfiel: wenn du wirklich Barfußschuhe tragen willst, also dauerhaft. Keine Kompromisse eingehen, wie man es so oft mit anderen Schuhen macht. Sie dürfen nicht zwicken, nicht drücken, nicht zu klein sein (zu groß kann man tatsächlich mit Zehensocken gut ausgleichen...ganz gut für den Winter) - sie sollten einfach nur bequem sein.

Und man darf sie auch nicht wundern, dass der Fuß sich optisch verändert. Er wird vorne breiter.

Der Trend geht ja, glücklicherweise, jetzt eh mehr in die Richtung ergonomische Schuhe herzustellen, die also vorne weiter sind. Aber Zehenschuhe sind noch einmal eine andere Nummer.

Für den Anfang sind Croqs ganz gut. Die sind schon sehr weit und man trainiert schon einmal die Muskeln, die für das Barfuß(schuh)laufen nötig sind.
Da ich die Winter-Vibrams so furchtbar fand, habe ich mir gefütterte noname-Croqs besorgt. Das geht gut...in der Stadt. In meiner Heimat auf dem Berg würde ich die aber dann auch nicht mehr anziehen wollen...da fehlt allerdings noch ein guter Barfußschuh, der soviel Stabilität im Knöchel gibt.

Von Experte DianaValesko bestätigt

Ich habe Leguano Barfußschuhe und leide unter Spreizfüßen. Zuerst bin ich einfach barfuß gelaufen, aber irgendwann habe ich starke Fersenschmerzen bekommen. Nach etwas Recherche habe ich erfahren, dass viele normale Schuhe dazu führen, dass man mit der Ferse aufkommt, was schmerzhaft sein kann.

Ich habe dann gelernt, dass man richtig laufen sollte, indem man mit dem Fußballen aufkommt. Auf einer Messe habe ich mir meine ersten Barfußschuhe gekauft und damit meinen Laufstil neu erlernt.

Jetzt aktivieren die Barfußschuhe oder das Barfußlaufen meine Fußmuskulatur wieder, und ich habe überall Muskelkater, wo ich es nicht erwartet hätte. Ich bin sehr zufrieden und laufe nur noch in Barfußschuhen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung