Erfahrungen Geschichtsstudium, Beruf mit Geschichte?

4 Antworten

Um es vorweg zu nehmen (weil Laien gerne mal dazu raten):

Mit einem Geschichtsstudium kann man nicht als Archäologe arbeiten. Auch nicht einfach so als Lehrer. Oder Journalist. 3:)

Grundsätzlich solltest du dich mit der Idee anfreunden, später fachfremd zu arbeiten. Ich kenne jemanden, der Politikwissenschaften studiert, dann einen Master in Management aufgesetzt hat und sofort nach dem Studium eine Stelle bei einem Innovationsprojekt bekam. Man muss etwas findiger sein beim Ausloten der eigenen Möglichkeiten.

Mit dem Studium ist das so eine Sache. Ich studiere momentan Sinologie und Geschichte. Allerdings nur, weil mich persönlich das sehr interessiert! An einem Abendgymnasium hatte ich neben der Arbeit drei Jahre lang extra mein Abitur dafür nachgeholt! :)

Ich bin ca. 10 Jahre schon fest im Berufsleben (was ganz anderes, irgend ein Bürojob) und dachte mir, dass ich irgendwie doch gerne studieren möchte. Aber nur das, was mir auch wirklich Spaß macht. Allerdings ist das neben der Arbeit echt sehr schwierig :( Momentan will ich erst mal die eine Prüfung in Chinesisch schaffen. Davon hängt dann alles Weitere ab, weil ich diese nur noch einmal wiederholen darf.

Ob ich später mal in dieser Richtung arbeiten werde, weiß ich nicht. Vielleicht werde ich mal eine längere Zeit in China verbringen, weil meine Frau aus diesem schönen Land mit deren faszinierenden Geschichte und Kultur kommt :)

Was ich dir noch sagen möchte:

Mit dem Studieren ist das so ähnlich wie auch in der Schule das manchmal der Fall sein kann. Es gibt Lehrer/Dozenten, mit denen versteht man sich oder eben nicht ganz so gut. Bzw. sie vermitteln den Stoff verständlicher oder nicht.

Ich vertrete jedenfalls aus tiefer Überzeugung, dass man das studieren sollte, was einem Spaß macht und nicht, weil man hofft, damit später viel Geld zu verdienen ... denn solche Studienfächer studieren auch viele Leute ...

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bachelor in Sinologie (HF) und Geschichte (NF)

das ist ein ziemlich enger Arbeitsmarkt.

Weil es gibt keinen der morgens aufwacht und ganz dringend einen Historiker braucht.

Sowas kann man machen wenn man auch sehr gerne schreibst. Als Historiker kannst du z.b. Berichte und reportagen über das Mittelalter schreiben. Sowas wird in der Zeitung immer sehr gerne gelesen.

Ansonsten ist der Beruf schon ziemlich verstaubt. Also nichts für Leute die gerne unter Menschen sind und etwas Action wollen. Stattdessen stundenlang in Archiven rumwühlen. Also eher ewtas für Pedanten.


Kristall08  05.01.2018, 14:07

"Sowas wird in der Zeitung immer sehr gerne gelesen."

In welcher Zeitung?

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blackhaya  05.01.2018, 14:12
@Kristall08

jede grosse Tageszeitung und jeder grosse Verlag da arbeiten auch Historiker.

Rate mal wer das Heft von Spiegel Geschichte oder PM History schreibt :-)

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Kristall08  05.01.2018, 16:40
@blackhaya

Ich hab über ein Jahrzehnt bei der zweitgrößten Tageszeitung Deutschlands gearbeitet. Ich habe genau einmal einen Artikel über Archäologie geschrieben. Und viel mehr sind in der Zeit auch nicht gedruckt worden.

PM ist populärwissenschaftlicher .... (denk dir einfach was). Spiegel Geschichte verrät leider die Namen seiner Autoren nicht, kaufen werde ich mir das gewiss nicht. Die Themen sind aber so unterschiedlich, dass man davon ausgehen kann, dass es sich um eingekaufte Texte verschiedener Autoren handelt, nicht um von den Redakteuren selbst recherchierte Geschichten. Dazu braucht es keinen studierten Historiker. Volos oder Berufsanfänger mit Zeitvertrag sind viel billiger.

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Da gibt es kaum Bedarf am Arbeitsmarkt.

Überleg dir gut, ob dieser Studiengang für dich wirklich sinnvoll und zielführend ist.

Wenn für dich das Ziel eines Studiums ist, dadurch einen Beruf zu erreichen, mit dem du sicher deinen Lebensunterhalt verdienen kannst, dann ist Geschichte nicht wirklich gut geeignet.