Endet Romeo und Julia völlig hoffnungslos?

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Es kommt halt drauf an wie man es sieht. Für Romeo und Julia als solche endet die ganze Sache im Endeffekt relativ negativ, denn sie sind... naja... tot. Andererseits sind sie im Tod für immer zusammen, können beide (also vor allem Julia bei der das ja im Raum stand) nicht irgendwie anderweitig verheiratet werden und werden ja auch zusammen begraben.

Für die Familien ergibt sich im Endeffekt etwas ähnliches. Einerseits sind ihre Kinder tot und ich weiß tatsächlich nicht, ob jemals Brüder oder Schwestern von Romeo und Julia erwähnt werden. Wenn dem nicht so ist, dann 'endet' mit Romeo und Julia die Hauptlinie der jeweiligen Familie.

Andererseits haben wir durch den Tod der Kinder im Endeffekt die Versöhnung der beiden Häuser. Das heißt dieser 'ancient grudge', der die Problematik des Stücks bestimmt hat, wird vollkommen begraben und im Endeffekt deutet das Stück zum Ende hin an, dass man 'nach vorne sehen kann'.

Das findet sich in der allerletzten Szene (wo sich die Väter über das Grab ihrer Kinder hinweg (also symbolisch gesprochen) die Hand reichen und auch im Prolog, der ja die gesamte Handlung schon vorwegnimmt ("The fearful passage of their death-mark'd love,And the continuance of their parents' rage,Which, but their children's end, nought could remove")


Gegenargument:

Die beiden Liebenden sind zwar tot, aber es besteht zumindest die Hoffnung, dass damit die Feindschaft der beiden Familien endet.


tanzella  04.02.2022, 10:41

Sehr schöner Aspekt!😃

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Ist doch nicht hoffnungslos. Die beiden sind im Tode glücklich vereint :D

Vielleicht für die zurückbleibende Klassengesellschaft, weil sich das bis heute in vielen Teilen der Welt immer noch nicht geändert hat.

Hoffnungslos 

würde ich das nicht nennen. Beide sind tot. Im Tod gibt es keine Hoffnung, oder Hoffnungslosigkeit. Es ist einfach nichts mehr.
Die Geschichte endet für die beiden mit dem Nichts.

Gruß