Elektrohalsband beim Hund?

11 Antworten

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Hallo Susanne,

erstens ist die Verwendung eines Elektrohalsbandes gar nicht erlaubt.

  §3 Abs. 11 Tierschutzgesetz

"Es ist verboten ein Gerät zu verwenden, das durch direkte Stromeinwirkung das artgemäße Verhalten eines Tieres, insbesondere seine Bewegung, erheblich einschränkt oder es zur Bewegung zwingt und dem Tier dadurch nicht unerhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügt, soweit dies nicht nach bundes- oder landesrechtlichen Vorschriften zulässig ist."

Bundes- oder landesrechtliche Vorschriften, die diese Halsbänder erlauben, gibt es aber nicht.

Ein solcher Trainer ist also mehr als fragwürdig - ich würde einem solchen meinen Hund nicht anvertrauen.

Das große Problem mit diesen Arbeitsrassen ist eben immer, dass sie keine wirkliche Arbeit, keine Aufgabe haben - dann drehen sie durch.

Und dieses Verhalten lässt sich nicht durch Strafen, schon gar nicht durch Elektroschocks wirklich ändern. Strafen bringen beim Hund ohnehin nichts - außer zerstörte Hunde.

In einem solchen Fall hilft wirklich nur eine gute, häufig besuchte Hundeschule, in der vor allem der Besitzerin beigebracht wird, mit dem Hund umzugehen. Und gleichzeitig, wenn mal die Grundkommandos sitzen, braucht der Hund eine Arbeit - Man-Trainling z.B. oder Agility oder ähnliches. Eine Arbeit, die vor allem auch den Kopf des Hundes fordert und eine intensive Mensch-Hund-Kooperation verlangt.

ABER: wahrscheinlich hat das Frauchen dazu weder die Lust, noch die Ausdauer, noch die Zeit, noch das Geld - das wäre von einer 24jährigen alleinerziehenden jungen Dame auch wohl zu viel verlangt.

So wird der Hund immer mehr kaputt "geknüppelt" - Ende vom Lied: er wird aggressiv und landet dann ganz schnell entweder von einer Hand in die nächste oder direkt im Tierheim.

Schade um den Hund .... aber so passiert es leider sehr sehr häufig, wenn diese arbeitsintensiven Rassen wie Dobermann und Rottweiler in falschen Händen landen.

Daniela


SusanneV 
Beitragsersteller
 10.09.2016, 21:23

Du hast mit allem recht. So wie es ausschaut, kann ich kein Argument bringen, das sie davon abhält. Leider weiß ich nicht, wer sie bei der Tierquälerei unterstützt. Danke für Deine Antwort.

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dsupper  10.09.2016, 21:44
@SusanneV

Ich würde auf jeden Fall versuchen ihr klarzumachen, dass Elektrohalsbänder erstens verboten sind und zweitens den Hund aggressiv machen werden.

Wenn ihr das Leben ihres Kindes lieb ist - ja, das hört sich drastisch an, aber die Gefahr sollte man unbedingt im Auge haben - sollte sie von solchen suspekten Methoden unbedingt die Finger lassen. "Trainer", die solche Methoden verwenden, haben KEINE Ahnung von Hunden und ihrer Erziehung und ihren Bedürfnissen.

Ein aggressiver Dobermann und ein kleines Kind (muss ja noch klein sein, wenn die Mutter noch so jung ist) sind eine denkbar schlechte Kombination! Daraus entstehen dann die von der Presse so "beliebten" Schlagzeilen ....

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dsupper  11.09.2016, 12:44
@SusanneV

Na prima - absolut geeignet, um mit einem unausgelasteten, nicht erzogenen Dobermann zusammen zu leben ... eine tickende Zeitbombe!

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Auch wenn es hart klingt, die Frau ist mit dem Hund überfordert und hat sich die falsche Rasse angeschafft. Wenn ihr die Zeit fehlt mit dem Hund vernünftig und ohne Gewalt (mit Einzeltrainer bzw. Hundeschule) zu arbeiten (hier muss man übrigens den Hauptteil alleine leisten), wäre es besser ihn abzugeben, als ihn mit Würgern oder Elektro zu drangsalieren.

Ich würde sagen, dass das Hauptproblem ist, dass der Hund 1. pubertiert und 2. nie richtig erzogen wurde. Dies muss man von Beginn an leisten und es ist immer viel Arbeit. Der Hund muss einen respektieren und das erreicht man nicht mit Gewalt, auch sollte man die Erziehung nicht an 'externe' Personen abgeben, sondern er sollte von seinem Rudel erzogen werden.

Der Hund ist sicherlich kein hoffnungsloser Fall, man muss ihn nur erziehen, auslasten (geistig und körperlich) und ihn nicht mehr mit Gewalt behandeln. Dann kann mit der Zeit ein 'normaler' Hund aus ihm werden.


SusanneV 
Beitragsersteller
 10.09.2016, 19:23

Das stimmt natürlich alles, da bin ich ganz Deiner Meinung, aber ihr das so zu sagen, wird nichts bringen. Ich suche nach einem Argument ihr das E-Halsband auszureden.

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spikecoco  11.09.2016, 08:26
@SusanneV

bei mir hätten diese Leute schnell eine anzeige am Hals, wenn ich sie nach einer Aufklärung nochmals mit diesem Halsband sehen sollte. Es ist nun mal gesetzlich verboten.

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SusanneV 
Beitragsersteller
 11.09.2016, 08:30
@spikecoco

Eigentlich sollte ich das machen. Ich versuche es zuerst mit reden, aber da ist es sinnlos.

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spikecoco  11.09.2016, 08:37
@SusanneV

Du fragst hier um Rat, dir wird geantwortet das es verboten ist diese Halsbänder anzuwenden und schon antwortest du, das deine Freundin sowieso macht was sie möchte. Dem Tier zuliebe würde ich alle Register ziehen,da würde es mir egal sein ob sie eine Freundin ist oder nicht. Der Hund leidet jetzt schon unter seinem unfähigen Frauchen, entweder sie sucht sich einen guten gewaltfrei arbeitenden Trainer , sie gibt ihn ab, oder das Problem löst sich spätestens dann, wen der Hund irgendwann völlig austickt und sie irgend wann eine Anzeige bekommt. Zeige ihr die Antworten, vielleicht schaltet sie dann ihren Verstand ein und übernimmt Verantwortung und Empathie gegenüber ihrem jungen Hund. Es braucht keine Suche nach einem Argument ihr das Halsband auszureden. Es ist verboten, punkt aus

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SusanneV 
Beitragsersteller
 11.09.2016, 08:50
@spikecoco

Danke, Du hast recht. Wenn reden mal sinnlos ist, dann muss man halt härter durchgreifen. Hab mich halt erst an euch gewandt, weil ich nicht wusste, was ich machen soll.

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SusanneV 
Beitragsersteller
 11.09.2016, 11:48
@spikecoco

Sie ist übrigens nicht meine Freundin.

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Das einzige was Du fürdiese Frau tun kannst, ist sie dringlichst darauf hinzuweisen,mit dem Hund in eine gute Hundeschule zu gehen oder alternativ ihn abzugeben, Auch deshalb weil langfristig eine Gefahr für die Kinder besteht. Dieses Argument kann sie wachrütteln.

Selbst wenn dieser zweifelhafte Trainer mit der Methode erfolgreich sein sollte (armes Tier), wird der Hund nach kurzer Zeit wieder den selben Modus fahren.

Schon das Krallenhalsband zeigt, das die Frau keine Ahnung von Hundeerziehung hat.

Vielleicht kannst Du ihr ja helfen, eine gute Hundeschule zu finden?


SusanneV 
Beitragsersteller
 23.09.2016, 09:54

Danke für Deine Antwort. Ich konnte sie überreden mit mir ins Training zu gehen. Leider wurde der Hund schon mit dem E-Halsband gequält. Hat aber rein gar nichts gebracht. Mein Trainer sagt, dass der Hund für ihn eine Herausforderung ist und es auf keinen Fall leicht mit ihm wird. Sie hat jetzt erst einmal Einzelstunden.

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Ich denke, dass du des Pudels Kern schon sehr gut erkannt hast. Der Hund hat Kraft ohne Ende und er weiß nicht wohin mit dieser Kraft. Die Frau lastet ihn nicht aus und er dreht langsam durch. In einer solchen Situation ist es vollkommen Gleichgültig ob sie einen Stachler oder ein E-Halsband nimmt. Beide sind vollkommen ungeeignet. Sie braucht nicht noch mehr körperliche Gewalt über den Hund, sondern seine bedingungslose Liebe. Die erringt sie mit Leichtigkeit, wenn sie seine Bedürfnisse erfüllt. Sie muss mit ihm rennen und wenn sie nicht mit ihm mithalten kann, dann soll sie ihr Fahrrad nehmen, ihm ein Geschirr anlegen und sich ziehen lassen bis er nicht mehr kann. Das wird ihn glücklich machen, ihm seine Energie nehmen und die Bindung der Beiden stärken. Wenn sie danach mit ihm trainiert, wird er viel besser auf sie hören. Er wird wie verwandelt sein, wenn er ausgelastet ist. 


SusanneV 
Beitragsersteller
 10.09.2016, 19:28

Danke für Deine Antwort. Natürlich weiß ich, wo das,Problem liegt. Ich hab inzwischen meine dritte Dobermannhündin und weiß was man diesen Hunden bieten muss. Meinst Du, dass der Hund das Rad samt ihr nicht umwirft?

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Fuchssprung  10.09.2016, 19:47
@SusanneV

Der Anfang kann schon ein wenig kniffelig werden. Deshalb würde ich ihm das Geschirr anlegen und ihn zuerst einen LKW-Reifen ziehen lassen, einen großen Holzklotz oder sonst etwas Schweres, bis er glücklich ist und ihm die Zunge aus dem Maul hängt. Erst dann würde ich ihn an das Fahrrad binden. Wenn er dann ein paar Mal vor dem Fahrrad gelaufen ist und begriffen hat, dass dass das ein riesen Spaß ist, wird er ungeduldig darauf warten und er wird das Rad lieben. Wenn sie es nicht schafft seine Begeisterung zu steuern und zu nutzen, gibt es irgendwann eine Katastrophe.

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spikecoco  11.09.2016, 08:28
@SusanneV

man fährt sicherlich mit einem 10 Monate altem Hund noch kein Fahrrad, wo er sich auspowern soll.  

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Oje..:/

Der Hund wird nicht mit 2 Jahren durchdrehen,der dreht jetzt schon durch.

Woher hat sie denn das Stachelhalsband?Die sind bei uns verboten.(Dachte ich zumindest)

Dobermänner sind SEHR schwierige Hunde,die auch nicht in unerfahrene Hände gehören.

Bei der Rasse muss man sich genau überlegen,ob man das will und kann.Die sind nichts für zwischendurch oder einfach mal eben zu sich holen.

Der Frau muss geholfen werden-so kann es nicht weiter gehen.Sie braucht eine Hundeschule.

Wie wäre es denn wenn du mal einen guten Trainer kontaktierst und der Frau so hilfst? Vielleicht gefällt ihr der Trainer dann und sie bleibt bei dem.

Das bricht mir das Herz,vorallem weil ich auch eines dieser tollen Exemplare zu Hause habe.

Die wollen rennen,toben,ARBEITEN,Spaß haben,erkunden und sich beim gemeinsamen Spiel richtig auspowern.Unser Dobermann ist nach 3 Stunden mit Frisbee werfen,Training und Mit unserer Hündin toben immernoch recht aufgedreht im Haus.Wie geht es dem Hund bei der Frau dann? Wenn der arme den ganzen Tag über im Haus sitzt.

Mein Vorschlag wäre eben dass du vielleicht einen Trainer kontaktierst und die Situation schilderst.Was anderes fällt mir nicht ein...:/

Habe gerade bemerkt dass du es bist Susanne :D ,da du ja auch eine Dobi Hündin hast,wie wäre es denn wenn ihr mal zusammen spazieren geht und du ihr vielleicht mal bisschen zeigst wie das so mit den Dobis funktioniert.Klar,erziehen kannst du den Hund jetzt auch nicht aber vielleicht etwas helfen.Kannst ihr ja auch deine gut erzogene Hündin zeigen,wie toll sie an der Leine läuft und wie gut sie abrufbar ist.Danach erzählst du ihr dass du es komplett ohne irgendwelchen Halsbändern gemacht hast usw. Vielleicht hilft es ja..

Wünsche dir viel Glück dabei :) Und hoffe dass es dem Hund bald besser gehen wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hundehalterin

SusanneV 
Beitragsersteller
 11.09.2016, 09:06

Guten Morgen. Das traurige an der Sache ist, dass sie in eine Hundeschule geht und da haben sie ihr, als ihr Hund sieben Monate alt war, den Stachelwürger besorgt. Ich bin schon ein paar mal mit ihr gegangen, aber der Hund ist so aufgedreht und belästigt Lucy andauernd. Ich hab zum erstenmal gesehen, dass sie einen anderen Hund anfletscht.

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MaschaTheDog  11.09.2016, 15:00
@SusanneV

Oje. :/

Da muss schon einiges schief gehen,dass der Hund SO ist...

Es macht mich echt traurig..Es können so wundervolle Hunde sein.

Da bleibt immernoch die Möglichkeit dass du mal jemanden Kontaktierst,der vorbei kommt.

Viel Glück :)

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