Elektrischer Schock durch Cinch Kabel und Verstärkergehäuse?
Hallo Leute,
ich habe Zuhause eine Hifi Anlage stehen und wenn ich meinen DJ Controller über Cinch an meinen Verstärker anschliessen will, bekomme ich einen leichten elektrischen Schlag, wenn ich Kabelenden und Gehäuse gleichzeitig berühre.
Ist das normal ? Bei meinem Plattenspieler/Bluetooth Receiver und Fernseh-Kabeln passiert das nämlich nicht. Die sind auch alle an den anderen Eingängen angeschlossen.
Kann es etwas damit zu tun haben, dass der Controller von USB vom Laptop mit Strom versorgt wird und dadurch nicht direkt an der Steckdose hängt ?
Danke schon mal !
Jonas
4 Antworten
duchaus. die geräte verfügen über netzfilter, was zu einer leichten kapaztiven kopplung führen kann. auch die transformatoren in den geräten können zu diesem effekt beitragen.
gefährlich sollte das aber in der regel nicht sein.
lg, anna
Ja, wenn Geräte von verschiedenen Netzteilen versorgt werden, diese dann verbunden werden, können, je nach Schaltungstechnik (und Qualität) der Netzteile kleine Ströme entstehen auf den Masseleitungen. Das kann auch sogenannte "Brummschleifen" erzeugen, was zu rätselhaften Netzbrummerscheinungen führen kann.
Mit einem Multimeter kannst Du ja mal Spannung und Strom zwischen DJ Controller und Verstärker nachmessen. Manchmal hilft, einfach einen der Stromnetzstecker umdrehen.
Das ist "normal".
Audioequippment und die meisten Unterhaltungsgeräte sind nicht geerdet. Die haben in der Regel allen einen Euro-Stecker (ohne Schutzkontakt). Das wird gemacht um Brummschleifen in den Signalkabeln zu verhindern.
Zur Störunterdrückung und zum Schutz gegen statische Aufladung ist die Masse meistens mit je einem kleinen Kondensator mit L und N des Steckers verbunden.
Diese Kondensatoren bilden einen sogenannten "Kapazitiven Spannungsteiler", dadurch liegen praktisch nicht belastbare 115V (hälfte von 230V) an der Masse und an den Gehäusen an.
Mit "Nicht belastbar" ist gemeint, dass zwischen den Gehäuse und der Erde (bzw. durch Dich) nur ein Bruchteil von 0,1mA fliessen können. Körperströme von unter 0,1mA gelten als "uneingeschränkt ungefährlich".
Das Problem hier ist aber "pro Gerät", steckt man Geräte zusammen, dann addieren sich diese maximal möglichen Ströme und kommen schnell in den Bereich wo man die deutlich spürt. Bei extrem vielen Geräten werden auch die 0,1mA deutlich überschritten was dann sogar lebensgefährlich werden kann.
Daher sind auf Großveranstaltungen und in Studios wo sehr viele Geräte zusammengesteckt werden besondere Vorkehrungen und Sicherheitsmessungen durchzuführen. Richtig bedenklich wird es in Mietskasernen wo richtig viele Geräte über die Antennenanlage miteinander verbunden sind. Fällt da die Erdung der Antennenanlage aus oder die wurde gar nicht erst geerdet kann das schnell lebensgefährlich werden!
In Deinem Fall ist Dein Laptop bestimmt geerdet so dass seine Masse direkt mit dem Schutzleiter verbunden ist. So erdest Du Dich beim Anfassen über den Laptop besonders gut und bekommst dadurch einen besonders hohen Ableitstrom ab. Durch Deine Socken, Teppich, etc bist Du nur schlecht geerdet, bekommst einen viel kleineren Strom ab den Du dann nicht spüren kannst.
Diese Geräte gehören der "Schutzklasse II" an. Da drin ist alles was mit der Phase zu tun hat so aufgebaut, dass auch bei "normalen" Defekten kein Strom auf das Gehäuse gelangen kann.
Geräte die stark beschädigt sind darf man eben nicht benutzen. Jede Beschädigung die zum Stromschlag führen kann ist von Außen sichtbar, also gebrochenes Gehäuse, defekte am Kabel usw.
Natürlich kann das Gerät auch beim Transport so beschädigt werden, dass innen was abbricht ohne von Außen sichtbar zu sein, aber dann hört man darin was rappeln wenn man das Gerät bewegt. Wer ein so beschädigtes Gerät aufstellt und in Betrieb nimmt ist dann für alle Folgen verantwortlich! Deswegen müssen alle Geräte in Firmen regelmäßig nach BGVA3 geprüft werden falls da einer ein defektes Gerät mit der Begründung "merkt eh keiner, ist ja nicht so schlimm, funktioniert doch" aufstellt.
Natürlich bleibt immer ein gewisses Restrisiko, daher auch die Modernen Vorschriften, dass jede Neuinstallation einen FI (bzw. RCD) haben muß.
Obwohl ich so manche Geräte der Schutzklasse II, wenn ich sie mir näher betrachte in Zweifel ziehe.
Was vorgeschrieben ist und was tatsächlich gemacht wird, ... guck Dir mal an wie Auto gefahren wird - noch fragen?
Ein Schock ist wahrlich was anderes als wenn es lediglich etwas kribbelt... so schnell stirbt man nicht!
Kribbeln nicht, das kenne ich... Ich rede von einem Schock der Stärke die einen den Arm zucken lässt....
Armer schwarzer Kater... das ist, laut Google, die Definition für einen Schock: Definition Schock
Ein Schock ist ein Kreislaufversagen, das unbehandelt zum Multiorganversagen (=Ausfall aller Organe) führen kann. Aufgrund einer Störung der Mikrozirkulation, d.h. einer verminderten Durchblutung der kleinsten Blutgefäße, erhält das Gewebe weniger Sauerstoff, als es benötigt (Hypoxie).
Wenn Du also ein Zucken des Armes als Schock bezeichnest, dann weis ich ja nicht! Du erschrickst halt weil manchmal Potentialunterschiede spürbar sind. Die sind mal mehr, mal weniger... aber nur ein Kribbeln. Wenn man dort ran fasst und darauf vorbereitet ist, zuckt auch nichts mehr.
Ich vergleiche ja auch nicht "die kleine Zehe nachts am Bettpfosten angehauen" mit "auf eine Tretmine gelaufen"!
Dir ist aber schon klar, dass Du hier mit einem Multimeter die Spannungsquelle sehr sehr hochohmig belastest und dabei so gut wie kein Strom fließt. Wenn Du es aber Kribbeln spürst, fließt Strom... und bereits ein kleiner Strom lässt die Spannung merklich einbrechen. Messe das mal mit einem Zeigermeßinstrument und Du wirst niedrige Werte rausbringen.
Egal; es ist nicht gefährlich... wenn es Deine Frage soweit zufriedenstellend beantwortet... bevor es jetzt noch ins ohmsche Gesetz reingeht!
Wo bleibt da der Schutz gegen gefährliche Berührungsspannungen. Wie bei jedem elektr. Gerät kann mal bei einer Störung ein gefährliche Spannung am Gehäuse anliegen wenn keine Erde vorhanden ist.