Einstellungen Kamera Fußballspiel bei Flutlicht?
Hallo zusammen, ich trainiere ehrenamtlich eine Fußball Jugendmannschaft und versuche meinen Spielern eine Freude zu machen, in dem wir von ihnen Bildern während dem Spiel machen. Leider kenne ich mich was das fotografieren angeht nicht wirklich aus.
Ich nutze hierfür eine Canon EOS 1300D.
Bisher sind die Bilder bei Tageslicht gut geworden. Hierfür konnte ich den Sportmodus der Kamera nutzen. Nun stellt sich mir allerdings das Problem, dass ich mich nicht sonderlich mit dem Fotografieren auskenne und der Sportmodus bei Dunkelheit/Flutlicht spielen nicht funktioniert. Die Bilder werden so immer sehr verschwommen und vom Flutlicht gestört. Nun würde ich im nächsten Spiel gerne ausprobieren, mit welchen manuellen Einstellungen die Bilder bei Flutlichtspielen besser werden.
Hat jemand eine Idee, wie ich die Kamera am besten einstelle?
Vielen Dank für Eure Hilfe!
4 Antworten
Hallo
dass ist mit einer EOS 1300D für Anfänger "unlösbar" selbst mit einem EF 70-200/2.8 IS USM. Der Autodooffocus "versagt" bei Nitrodampf Mischlicht und die Kamera hat keine Mattscheibe. Selbst Profis werden damit kaum Treffer erzielen
Also Arbeits Strategie
1.) Canon EF 28-105/3.5-4.5 USM II (Nahbereich) und/oder 70-210/3.5-4.5 USM (Mittelfernbereich) kaufen (gebraucht je ab 50€) bevorzugt mit EW63II und ET65II Streulichtblende (JJC, kostet 1/5tel vom Original) wegen Flareneigung bei harten Kunstlichteinfall von schräg seitlich/oben
2.) Canon Speedlite EX430 kaufen (gebraucht ab 50€, Version I)
3.) gilt auf Sportplätzen und Sporthallen bei regulären Spielen die 1000 Lux Mindesthelligkeit auf dem Boden also um Lichtwert 8. In der Praxis gibt es Lichtinseln mit 750-1000 Lux vor denn Toren bzw im Strafraum und dazwischen hat man 500 Lux. Beim Training oder Jugendspielen wird auch oft Sparlicht gesetzt um Strom zu sparen da hat es keine 500 Lux im Strafraum. Also als Trainer hast du es in der Hand das Feld maximal ausleuchten zu lassen und meist interesiert ja eh nur Aktion im Strafraum und evtl der Anpfiff. Jetzt nimmst du die Spotmessung der Kamera und fotografierst damit die Gesichter der Spieler sieht sich das Histogramm an und erechnet einen Mittelwert bzw denn real verfügbaren Lichtwert auf Gesichtern. Gesichter sind das Hauptmotiv und im Bereich von ND18 also optimlerweise in der "Mitte" der Dynamik
4.) Dann nimmt man die Blitz Syncrozeit (X) 1/200tel als manuele Verschlusszeit, Blendenautomatik und ISO 800 als Grenzwert der brauchbaren Bildqualität in Farbe. Bei Lichtwert 8 landet man dann beim Blendenwert von 2.8 also wird das EF 70-210/3.5-4.5 bei 70mm einigermassen korrekt belichten. Bei 210mm hat man aber einen Lichtwert Unterbelichtung. DAS ist kein Problem wenn man in RAW/CR2 fotografiert und zu dunkle Bildpartien im Postprozess "aufhellt".
5.) Jetzt kommt aber der Speedlite "Trick". Das Speedlite EX540 hat in 100mm Reflektor Stellung um die Leitzahl 50 bei ISO 100 (und um 160 bei ISO 800) also bei Blende 4 / ISO 100 und Vollblitz um 12 Meter Reichweite aber zum Aufhellblitzen braucht man weniger Leistung das reicht dann 20 bis 25 Meter. Bei ISO 800 verlängert sich die Reichweite auf 80 Meter. Das Speedlite EX 540 hat ein IR Messlicht damit wird im ETTL II Modus einerseits der Autofocus der 1300D schneller und Treffsicherer zudem misst der Blitz selber die Entfernungen bis etwa 20 Meter aus und Kreuzkoppelt das über die CPU zur automatischen Aufhellung. Also mal Kurz der Blitz misst die Motiv Szene und und bekommt von der Optik die Brennweite/Bildwinkel und die Entfernung mitgeteilt wichtig ist das Motiv muss Scharf sein dann rechnet der Blitz genau die nötige Lichtleistung dafür aus. Man kann per EV Shift die Lichtbalance vom Blitz ändern. Mit dem Blitz umgeht man etwas die von Canon verbauten Beschränkungen der 1000er Serien und kann die ISO auf Rauschfreie Werte bis 800 begrenzen. Aber denn Entfernungsdecoder haben nicht alle Canon Zooms bzw nur USM Typen weil der Mittelklasse USM Motor hat 30 Minuten Schrittweite also kann man die Distanz in 300 Schritten Auflösen. Die Optik ist bei 210mm Stellung in etwa bei Blende 4 ab 35 Meter Hyperfocal. Ergibt 12cm Entferungsschritte.
Bei 35 Meter@4 ist die Schärfentiefe um 6,6 Meter
Bei 25 Meter@4 ist die Schärfentiefe um 3,3 Meter
Bei 15 Meter@4 ist die Schärfentiefe um 1,1 Meter
Bei 5 Meter@4 ist die Schärfentiefe um 0,2 Meter
Das heisst der Blitz kann von etwa 1 Meter (mFD) bis etwa 35 Meter Distanz im Voraus genau dosiert werden. ETTL II macht dann die Feinkorrektur mit der Mehrfeldmessung
Dann gibt es noch das HSS Blitzen für Verschlusszeiten unter 1/250tel.
Blitzen hat Vor- und Nachteile und man kann speziele Effekte erzeugen. Dazu gibt es Bücher und Videotutorials
6.) wenn es mit der 1300D dann trotzdem nicht funktioniert einfach eine "richtige" DSLR wie die 5DIII kaufen (gebraucht ab 450€) aber im Prinzip reicht schon eine EOS 40D für 50€. Der Autofocus der "Profikameras" ist Sportreportagefähig und der Sensor rauscht bei der 5DII erst bei ISO 3200 man kann sich also oft denn Blitz sparen bzw es reicht der 220EX.
Wenn man mal eine 5D mit USM Gold, Grün oder Rotring Optik hat kann man eigentlich nicht mehr auf die 1300D zurück das ist wie von einem dünnem Baumwoll Hausschuh in einen Dazzlerschen Stollenschuh umsteigen. Das Thema beim Fussball ist Ballkontrolle und dazu braucht man denn richtigen Schuh sonst kickt man endlos rum und trifft nie was. Das selbe AHA Ergebniss erzeugt die 5D beim Thema Bildkontrolle
Was Du vor hast, ist schon für jemanden schwierig, der sich auskennt und eine weitaus kostspieligere Ausrüstung hast als Du.
Das Problem besteht darin, dass Du genug Licht auf den Sensor bekommen musst.
Das Kannst Du auf 3 Wegen herbeiführen:
- Einen hohen ISO Wert wählen: Der Vorteil ist, du kommst mit weniger Licht aus, der Nachteil, das Bildrauschen nimmt zu. Was der höchste ISO Wert ist, bei dem Deine Kamera noch brauchbare Bilder liefert musst Du ausprobieren.
- Eine Große Blende (kleine Blendenzahl) auswählen: Der Vorteil, es kommt mehr Licht auf den Sensor, der Nachteil, Teleobjektive, die eine große Offenblende erlauben (und ein Tele wirst Du ja brauchen) gehören zum teuersten was es an Fotoausrüstung so gibt. Außerdem sind solche Objektive riesig und sauschwer.
- Eine lange Belichtungszeit wählen: Der Vorteil, es kommt mehr Licht auf den Sensor, der Nachteil, die Bilder verwackeln leicht. Bei der Sportfotografie ist das also nicht so doll.
All Das heißt nicht zwingend dass Du auf M Fotografieren musst. Die Beilichtungszeit, die Blende und den ISO Wert manuell einzustellen, hilft nutzt aber bei schwierigem Licht meist schon.
Fußball bei Flutlicht heißt, Du hast wirklich wenig Licht, das Motiv ist weit weg und bewegt sich. - Summa Summarum heißt das, das Fotografieren bleibt schwierig. Etwas besser wird es mit einem lichtstarken Tele Objektiv (Blende 2.8), einer Kamera mit großem Vollformat Sensor (weniger Bildrauschen) und viel Erfahrung, in welcher Situation das Bild was werden könnte. (Viele Bilder machen hilft auch).
Das wird in schlechten Lichtbedingungen wahrscheinlich unmöglich sein, besonders wenn du das Kitobjektiv benutzt.
Erstens brauchst du für Bewegungen einzufangen eine schnelle Belichtungszeit, sonst verwischt es. Mit der Belichtungszeit kannst du also nicht viel tiefer als 1/500, selbst damit werden manche Bewegungen wahrscheinlich schon verwischt.
Zweitens hast du eine Einsteigerkamera, die mit dem ISO nicht besonders hoch kommt, maximal lässt sich die Kamera in den Sondereinstellungen auf ISO 12800 erweitern, was aber zur absoluten Rauschorgie wird.
Drittens ist das Kitobjektiv nicht gerade lichtstark. Gerade in dunklen Lichtbedingungen, auch wenn du Flutlicht hast, wäre ein Objektiv mit Lichtstärke von f/2.8 dringend erforderlich.
Am besten du benutzt den Tv Modus, stellst die Belichtungszeit auf 1/500 und schaust dann, wie hoch du mit dem ISO musst, um eine normale Belichtung hinzukriegen. Es kann unter Umständen sein, dass der maximale Standard-ISO von 6400 dafür nicht ausreicht (in dem Fall, siehe oben).
Deine Kamera ist eine absolute Einsteigerkamera. Dafür ist sie für Sport bei schlechtem Licht nicht geeignet. Kaufe dir eine günstige gebrauchte Canon EOS 60D und das sollte schon ausreichen.
Dann solltest du manuelle Einstellungen vor nehmen.
TV mit einer Verschlusszeit von mind. 1/500stel Sekunde, vielleicht noch ein Tick höher, dann reicht das schon. Zudem brauchst du ein lichtstarkes Objektiv mit durchgängiger Blende von F 2,8. Um nahe dran zu kommen benötigst du einen Zoom von 200 mm.
Jetzt heißt es üben, üben und nochmals üben.
Die Seriengeschwindigkeit der EOS 60D könnte gerade noch so reichen. Meistens ist sowieso das erste Bild nur interessant!