Einmal selbstmordgedanken immer selbstmordgedanken?
Wenn jemand selbstmordgedanken hatte, wird er das sein leben lang haben und immer mal wieder traurige Phasen haben egal, ob er in Therapie war oder nicht? Denn die Quelle kommt ja meistens aus der Vergangenheit in der Familie vor und ich bin der Meinung, da wird man immer mal wieder traurige Phasen verspüren. Wie denkt ihr?
6 Antworten
Hallo Newwoman1990,
das kommt auf die einzelne Person sowie ihre Lebensumstände an.
Bei den einen Menschen verschwinden automatisch auch die Suizidgedanken, wenn sie eine emotionale Krise, eine Notsituation, eine körperliche oder psychische Erkrankung überwunden bzw. zumindest in den Griff bekommen haben.
Bei anderen Personen hingegen kann die Suizidalität tatsächlich durchaus rezidivierende (immer wiederkehrende) oder gar chronische (dauerhafte) Zustände annehmen und somit selber zu einer Notsituation werden; auch wenn die eigentliche Ursache längst überwunden scheint.
Mir selber beispielsweise ist zweiteres passiert. Das heißt, ich habe immer mal wieder mit Suizidgedanken bzw. suizidalen Schüben zu kämpfen. Als jemand, der bereits zwei Suizidversuche hinter sich hat, gehöre ich zudem ohnehin einer Risikogruppe an. Seit meiner frühen Jugend leide ich unter (rezidivierender) Suizidalität und diese ist bis heute Alltag für mich; trotz Therapien, trotz Gesprächen mit Psychologen, trotz dem Halt, den mir meine Familie gibt. Letztere ist auch der Grund, warum ich mich nach meinem letzten Versuch im Frühjahr 2010 gegen diese stemme.
Liebe Grüße,
Matsi.
Du wirst nicht immer in einer solchen schlimmen Phase sein. Vielleicht sogar nie wieder dahin kommen. Aber es wird immer mal wieder im Leben vorkommen, dass man eine depressive Phase hat oder ähnliche emotionale Ausgleisungen. In einer Therapie lernst du warum du in solchen Phasen gedanklich in die Richtung Suizid gehst und was du tun musst um diese Gedanken zu durchbrechen.
Ich war in dieser Phase, dann in einer psychiatrischen Klinik, dann in einer Tagesklinik und dann bei einem Psychologen. Das dauert etwas, aber es hilft.
Ich wünsche dir gute Besserung
Kommt darauf an, ob der Grund eine Krisensituation/psychische Erkrankung ist oder dass man mittels Nachdenken zur Erkenntnis gelangt, dass in einem endlichen Leben alles Gute wertlos u. alles Schlechte umso unnötiger u. der Tod die bessere Alternative ist, weil sie die Sinnlosigkeit, Unvollkommenheit u. das Leid beendet u. alle Bedürfnisse nimmt. Das ist dann so als wären alle Bedürfnisse erfüllt.
Nein.
Man kann diese Gedanken auch erst viele Jahre später nochmal haben (zB wenn etwas Schlimmes passiert ist und dann auch nur vorübergehend) oder sogar nie wieder.
Nein. Hier kommt es auf die Bewertung der Gedanken an. Du hast 50000-80000 Gedanken am Tag. Da kann nicht jeder Gedanke „gut“ sein. Es gibt Menschen die haben in starken körperlichen Schmerzphasen solche Gedanken. Dort gibt es also einen Auslöser. Aber auch hier spielt die Bewertung des Gedanken wieder die entscheidende Rolle.
Auch bei Depressionen enthalten. Aber von den Inhalten die du geschrieben hast, würde ich deine Frage verneinen. Einmal Selbstmordgedanken immer Selbstmordgedanken ist schwer zu pauschalisieren.
Gruß