Einmal Schläger immer Schläger?
Er hat mich gestern zum ersten Mal geschlagen...
Es ist mir mehr als unangenehm mit Menschen in meinem Umkreis darüber zu sprechen. Kann nicht genau beschreiben wie ich mich fühle... Bin noch zu sehr geschockt, daher wende ich mich an euch um das mal los zu werden.
Wir hatten Streit, er hat mich mehrfach sehr bedrängt und angeschrien, mit seiner Brust geschuppst usw. Zum Schluss ins Gesicht geschlagen. Hab nun Kopfschmerzen und mein linker Kiefer schmerzt ziemlich stark.
Das Problem: Logische Folge wäre natürlich sofort weg von ihm. Nur das ist nicht so leicht. Haben 2 Kinder (1 und 7), vor 2 Jahren ein Haus gekauft. Meine Familie wohnt weit weg und seine auch. Kann also nicht mal so einfach Sachen packen und ein paar Tage abhauen.
Wie gehe ich mir der Situation um?
Vielleicht hat jemand etwas ähnliches erlebt.
Danke für eure Antworten
18 Antworten
Hallo Tini83880915,
ein erstes mal schlagen, ist schon einmal zu viel, das geht schon mal garnicht.
Ihr braucht sofort professionelle Hilfe, vielleicht durch Partner oder Eheberatung und Jugendamt, wegen der Kinder.
Das heißt aber auch nur ,wenn die Ehe noch intakt ist und man noch Liebe für einander empfindet oder vorhanden ist.
Ansonsten gibt es die Trennung von dem Partner.
Aber Du kannst wegen der Kinder es mit dem Partner wieder versuchen,
wenn er Reue zeigt und mit Dir in eine Beratung geht und bereit ist, sich
auch wirklich zu ändern, denn ein zweites mal, darf es nicht geben, sonst
wäre eine Trennung unumgänglich. LG.KH.
Doch - einfach Sachen packe und weg IST die einzig richtige Reaktion.
Und NICHT darüber sprechen ist das einzige, was du da falsch machen kannst. Besonders im Bekanntenkreis.
Es gibt überall Frauenhäuser, auch mit Mutter/Kind Heim, in das du gehen kannst. Da zahlst du maximal nen kleinen Betrag für die Miete und kriegst ein Zimmer, paar Sozialarbeiter, die genau darauf geschult sind und auch rechtlichen Beistand.
Wenn die Grenze einmal überschritten ist, fällt das zweite mal nicht mehr so schwer.
Und wenn du dich einmal von ihm schlagen lässt, dann auch ein zweites Mal, da du dir dann sagst, was sollen denn die Andern denken, dass ich nicht schon das erste mal was gemacht habe.
Geh ins Frauenhaus und wenn es nur ein Warnschuss ist. Ein paar Tage weg nach so einer Aktion und du merkst recht schnell, wie er reagiert. Leere Versprechen ala "Passiert nie wieder" werden immer ganz schnell zu "Du treibst mich dazu"
@Tini83880915
War dein Mann schon immer leicht aggressiv und du wolltest das nicht sehen oder was wäre der Auslöser für seine Tat?
Kein Mensch verändert sich einfach über Nacht und schlägt dann zu, bei einem Streit.
Auch wenn es sehr schwer ist mit zwei Kindern:
es gibt immer einen Weg aus dem Dilemma, auch wenn man ein Haus zusammen hat, man muss nur den Schritt wagen und es auch wollen.
Ihr habt Kinder und die müssen das dann mit ansehen und werden geprägt für ihr ganzes Leben.
Erst mal solltest du schnellstens zum Arzt gehen und deine Verletzungen dokumentieren (Fotos) lassen und dann - wenn du den Mut dazu hast - ihn anzeigen.
Suche dir hier die richtigen Stellen in deiner Näher heraus
https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=Anlaufstellen+f%C3%BCr+geschlagene+Ehefrauen
dort lasse dich schnellstens beraten, notfalls gibt es Frauenhaus, wo du erstmal unterkommen kannst.
Die meisten Frauen bleiben leider bei ihren schlagenden Männern, aus Angst, weil sie nicht wissen, wohin sie gehen sollen, oder aus Angst was aus dem gemeinsamen Haus oder der Wohnung wird, wovon soll ich leben.
Andere Frauen sind zu schwach und können sich sich nicht wehren und bleiben deshalb aus Angst bei ihm, aber du solltest dir überlegen, welche Zukunft du haben willst:
weiterhin misshandelt zu werden, deine Kinder sind involviert, oder du überwindest deine Angst und die Zukunft und hast ein Leben ohne Gewalt vor dir.
Wird nicht leicht, aber was ist das größere Übel? Bei den o.g. Stellen wirst du auch unterstützt und bekommst auch die Hilfen, wenn es darum geht mittels einem Rechtsanwalt alles andere (auch das Haus etc.) Unetrhalt und mehr zu regeln.
Es gehört sehr viel Mut dazu, sich von einem gewalttätigen Ehemann zu lösen, aber wenn du den Schritt nicht gleich vollziehst, wann dann?
Eine Zukunft hast du immer, nur welche wirst du für dich und deine zwei Kinder wählen? Wenn er dich jetzt schon so brutal behandelt, was wäre mit deinen Kindern, wenn er dich mal härter anfasst und du stehst nicht mehr auf?
Dann ist es zu spät - nur um alles zu vertuschen - dann zu sagen "ich bin die Treppe heruntergefallen".
Drücke dir die Daumen, dass du schnellstens einen Weg findest, schon für deine Kinder.Für alles andere wird sich auch eine Lösung finden.
Warum ist es dazu gekommen? Du hast eine Meinungsverschiedenheit mit deinem Ehemann, so etwas kommt in meiner Ehe auch regelmäßig vor, aber ich habe meine Frau deshalb noch nie geschlagen oder bedrängt.
Die Polizei kann ein 10 tägiges Hausverbot für den gewalttätigen Ehepartner (Frau oder Mann) aussprechen.
Viel wichtiger wäre aber dass du mit deinem Mann die Ursache herausfindest und diese möglichst beseitigt wird. Hilfreich wäre sicher auch eine Eheberatung.
Auf das Thema "Gewalt in Beziehungen" gehe ich jetzt hinsichtlich eines einmaligen Vorkommnisses nicht weiter ein, zumal die Umstände nicht bekannt sind, die aber zur Beurteilung entscheidend wären, da es auch das erste Mal vorkam. Folgende Fragen blieben ungeklärt:
- Hast Du ihn im Vorfeld selber provoziert oder gar geschlagen? (Sorry, aber es ist nicht unüblich, daß die eigene Verursachung ausgeblendet wird, gerne dann genommen, wenn die Schläge als Notwehr zu werten wären, wenn man die einen Handlungen mit benennte). Es ist nur auffällig, daß Du von einem gemeinsamen Streit sprachst (aktiv von beiden Seiten), aber Dich im weiteren nur in die passive Opferrolle stellst, was so nicht ganz stimmig erscheint (er hat geschrien, Dich bedrängt, dann geschlagen ... das bedeutet Eskalation, doch die ist bei einem singulären Ereignis nicht zu erwarten, wenn Du nicht zur Eskalation beigetragen hättest ... so wäre es im Extremfall nicht nur vorstellbar, daß Du mit einem Baseballschläger seine wertvolle Sammlung an Automodellen zerschlagen wolltest und er Dich daran nur hindern wollte, sondern es könnte sogar sein, daß Du selber ihn zuvor geschlagen hattest).
- Befindet er sich in einer Situation besonderer Anspannung (z.B. kürzliche Freistellung)?
Ein "pathologischer Schläger" fängt nicht aus heiterem Himmel an, plötzlich nach über 7 Jahren, wahrscheinlich über 8 Jahren, gemeinsamen Zusammenlebens die Partnerin zu mißhandeln. Hier bedarf es regelmäßig eines Auslösers. Die Art, wie Du hier den Ablauf beschreibst, zeigt auch, daß selbst "Anschreien" etc. von seiner Seite im Widerspruch zu vorherigen Formen der Konfliktlösung steht, denn schon dies ist Dir besonders negativ aufgefallen. Das klingt aber nicht nach einem potentiell pathologischen Schläger, sondern eher nach einer tendenziellen Harmoniesucht, durch die er sich jahrelang hat übervorteilen lassen, um einen Konflikt zu vermeiden.
In der Summe muß man also sagen, daß hier ohne Beschreibung Deines Verhaltens während des Streits und der Ursache resp. des Anlasses der Streits kaum etwas ernsthaft gesagt werden kann, denn es ist nicht einmal eine Notwehrsituation auf seiner Seite auszuschließen. Die reine Opferrolle (vollkommene Freiheit von Schuld an den Geschehnissen) kaufe ich Dir jedoch aufgrund Deiner Beschreibung nicht ab, denn der Dir selbst verliehene Heiligenschein ist mir dann doch zu groß, um glaubwürdig zu sein.
Ich finde es immer wieder faszinierend, wie man über Klischees einen geschilderten Tatbestand automatisch in eine vorgegebene Täter-Opfer-Rollenverteilung hineinzwängt und daraus urteilt, besonders wenn wie hier die Geschichte eindeutig einseitig dargestellt wird und in der präsentierten Form unglaubwürdig ist.
Hier würde, einem vollständig überzeichnend, um den Aberwitz herauszustellen, selbst der Mann zum Täter erklärt werden, der seine Frau, dem vermeintlich unschuldigen Opfer, davon abhalten wollte, mit einem Messer auf eines der Kinder loszugehen, und dabei, weil das reine Blockieren nicht half, zum Schlagen überging. Dazu reichte es seitens der Frau einfach, die Sache mit dem Messer als unerhebliche Nebensächlichkeit nicht zu benennen. Hier wird sogar - ein solcher Fall kann aufgrund der Darstellung nicht ausgeschlossen werden - der Mutter empfohlen, mit den Kindern sofort in das Frauenhaus zu ziehen, ohne zu wissen, ob dadurch nicht eine erhöhte Gefährdung von Leib und Leben der Kinder bewirkt werden könnte.
Klischees machen das Leben ja um sooooo vieles einfacher ...
Endlich mal kein Whiteknight auf dieser Seite. Um Himmels Willen... DANKE!