Einfahren eines "Rentnerautos"?
Hallo,
wir bekommen demnächst ein "neues" Auto - ein ca. 20 Jahre altes Fahrzeug. Es ist sehr gepflegt, aber wenig gefahren; im letzten Jahr waren es keine 3.000 Kilometer. Es gehörte einem Rentner, der es neu kaufte und sehr gepflegt hat. Im letzten Sommer wurde ein großer Kundendienst mit allen Zusatzarbeiten erledigt, der 2200 Euro gekostet hat - seither wurde der Wagen keine 3.000 Kilometer gefahren. Im Ganzen hat er etwas über 100.000 hinter sich. Der Mann wusste, wie man mit Autos umgeht, ich kannte den gut.
Es ist eine Limousine der gehobenen Mittelklasse mit Benzinmotor, die bis auf ein paar Kratzer gut in Schuss ist und sich tadellos fährt, scheckheftgepflegt ist und keine Auffälligkeiten hat. Die Reifen sind von 2016.
Das wird unser Alltagsauto und soll dahingehend auch ausreichend sicher sein für gelegentliche Autobahnstrecken und den Alltag. Hatte schon einige Autos, aber noch nie ein Fahrzeug, das in der letzten Zeit so selten gefahren worden ist.
Muss man da irgendwas beachten und den Wagen noch extra ein wenig einfahren, oder kann man mit dem sofort im Alltag fahren?
Danke & Grüße!
8 Antworten
Ich wechsle zuerstmal (mach ich standardmäßig zuerst nach dem Kauf eines älteren gebrauchten Autos) Öl, Filter, Kerzen. Sollte bei deinem "Neuen" ja aber kein Thema sein, wenn ich das richtig gelesen habe.
So ein Rentnerauto würde ich mehr oder weniger normal fahren, wieder ans Fahren gewöhnen und vorerst mal auf hohe (Dauer-) Drehzahlen verzichten. Kann man ja gelegentlich nach und nach steigern.
Wünsche viel Freude am Neuen 😉
Ja, mal Butter bei die Fische - was isses denn nun konkret ? Bitte kein VW Passat ... 😂
Nee, ein BMW 523i (E39) in Grün-Metallic;-)
Ich denke ja und meine Frau fand den auch gleich toll. Ich persönlich habe etwas gezögert, aber preislich wurden wir dann einig und ich wusste, für den Preis muss man den nehmen.
Bei guter Pflege und wenig Rost macht der noch viele Jahre 👍
Deswegen habe ich den auch gekauft - der soll wieder Jahrelang durchhalten und dann sehen wir weiter. Ich wollte eine solide Kiste, bei der alles gemacht ist und die Vorgeschichte stimmt, der Rest war fast egal. Einen Passat hätte ich ggf. sogar auch gekauft oder einen Mondeo Mk3, das wäre mein Favorit gewesen neben einem 2003er Omega.
Einfach fahren. Nach 100.000 Kilometern ist der sicher gut eingefahren.
Ich würde Rost für das dringendsten Problem halten. Bisher stand der immer trocken und wir noch nicht rosten, aber jetzt werden alle kleinen Stellen aufblühen.
Ich empfehle die Schwelle, ganz besonders hinten, neu mit Unterbodenschutz (schwarzes Gummizeug) zu versiegeln.
Das kostet nicht viel, kann man einfach selbst machen und mit etwas Mühe und Klebeband wird die Kante schön. Vorher gründlich putzen. Bis über die Übergänge zum Radkasten. Auch von unten und hinten.
Bei Beschädigungen jedes Frühjahr, nach der Wäsche, mal überstreichen.
Dann kannst du mit dem Auto noch lange Freude haben.
Danke.
Rost hat der kaum und kommt auch bei uns in die trockene Garage. Ich pflege meine Autos enorm gewissenhaft und bin sehr pingelig. Dieses Auto habe ich haben wollen, um es noch Jahre fahren zu können, weil ich ungern Autos wechsle.
Danke - und das ist sehr gut. Er rostet nur an einer Stelle am Radkasten hinten, da rostet das Modell häufig. Alle anderen bekannten Stellen sind okay.
Ja. Also nass solltest du es nicht in eine geschlossene Garage stellen, lieber warten, bis das Auto trocken ist. Drinnen trocknet es viel schlechter.
Und nur weil es noch nicht rosten, ist die Versiegelung wahrscheinlich trotzdem schlecht, einfach weil 20 Jahre lange sind. Und eine Versiegelung ist auch nur sinnvoll, wenn es noch nicht rosten, also jetzt.
Ist wie beim Impfen und Zähneputzen, Vorsorge ist besser als Nachsorge.
Ich habe mal gehört man sollte so einen gebrauchten im Prinzip ähnlich einfahren wie man das auf den ersten 1.000 km mit dem neuwagen machen sollte.
Das man Rentnerautos nachträglich noch "einfahren" kann (oder muss) ist ein weit verbreiterter Mythos. Die Glättung erhabenen Oberflächen-Unebenheiten hat bis dahin natürlich längst stattgefunden und ist nicht mehr reversibel.
Durch das typische Rentner-Fahrprofil kürzerer Strecken mit überwiegend langsamer gefahrener Geschwindigkeit und dem sich daraus werden im Brennraum kaum jemals hohe Tempeaturen erreicht. Dadurch ist in der Tat eine Zunahme von Ölkohle dort und an den Ventilen stattfinden.
Durch schnelle Autobahnfahrt und den damit einher gehenen hohen Zylinderkopftemperaturen ist es lt. "Handbuch Verbrennungsmotor" Basshuysen/Schäfer tatsächlich möglich, Ölkohle zu reduzieren, also das viel zitierte "Freifahren" von Rentnerautos. Das Handbuch lässt aber auch nicht unerwähnt dass im Brennraum aufgebaute Ölkohle auch leicht die Verdichtung erhöhen hann, wodurch der Freifahr-Effekt wieder etwas kompensiert wird.
Würd ich erst mal auf die Autobahn mit: 20km mit 100 und dann alle 20km mal steigern... Langsam ranführen halt
Und ich würd dennoch vorher mal durchchecken lassen und Öl und alles erneuern inkl. Filter und allem
Danke.
Ölwechsel mit Filter ist sicher kein Fehler, wollte ich wirklich machen lassen.
Und schau mal wegen Zahnriemen. Normal haben die sieben Jahre und länger, aber man weiß ja nie. Nen Nachbar hat einen, der braucht alle 5J bzw. 50tkm einen Neuen
Das ist alles gemacht worden, ich habe die Rechnungen gesehen (sind alle da seit der ersten Inspektion).
Danke, das tut gut zu wissen. Hatte schon einige Autos, aber noch nie einen solchen Fall. Das war auch ein Zufallstreffer von Bekannten. Meinst du, einen Öl- und Filterwechsel sollte man anberaumen?
Vielen Dank :-) Ist zwar kein Opel Omega, aber ein bekannter Mitbewerber seiner Zeit. Bei den Eckdaten sprang ich über meinen Schatten.