Einfach irgendeine Arbeit annehmen?
Also es gibt Leute, die sagen dass man einfach irgendwelche Arbeit annehmen und machen sollte, wenn man arbeitslos wird. Es gibt auf der anderen Seite Leute die das für schwachsinnig halten. Ich habe da auch eine klare Meinung. Ich finde man sollte natürlich nicht jeden Job annehmen müssen, wenn einem dieser Job keinen Spaß macht. Wenn alle Arbeitslosen in die Altenpflege, Einzelhandel, Erzieher ( in all den Berufen in denen Arbeitskräfte fehlen) vermittelt werden würden dann hätten wir nicht das Problem des Personalmangels in diesen Berufen. Die suchen jeden den sie gebrauchen können. Aber die Leute wissen das diese Berufe für sie vielleicht nicht zumutbar sind. Viel zu stressig, schlechte Arbeitsbedingungen etc. Das soll nicht falsch verstanden werden. Man soll natürlich nicht jahrelang warten bis man mal das Beate vom Besten gefunden hat. Schon klar. Aber jede Arbeit ist besser als Arbeitslosigkeit .... ne diese These unterschreibe ich nicht. Ich spreche auch nicht von Leuten die keine Lust auf arbeiten haben. So Fälle gibt es natürlich auch. Aber die meisten (von denen spreche ich) haben Lust zu arbeiten aber möchten nicht jeden unzumutbaren Job annehmen. Nicht umsonst steigt die Zahl von depressiven Menschen. Jeder vierte ist auf seiner Arbeit überfordert. Da sollte man auch auf seinen Körper/sein Gefühl hören. Wie seht ihr das ganze?
6 Antworten
Sehr interessante Frage!
Ich finde tatsächlich, das kommt auf deinen Gesundheitszustand (psychisch wie körperlich) an. Wenn du dich super fit fühlst, privat alles gut läuft, bin ich ganz für die Devise: Nimm "jeden" Job, weil du immer dazu lernen kannst und neue Erfahrungen sammeln kannst. Man muss nicht immer wählerisch sein.
Wenn es dir allerdings weniger gut geht, weil du zum Beispiel gerade im Privatleben Stress hast oder Burn Out etc. hinter dir hast, denke ich mir: Immer mit der Ruhe. Im Zweifel lieber ein paar Monate arbeitslos sein und "heilen und sich besinnen", und dann einen Job angehen der einem Spaß macht, anstatt sich ins nächste Chaos zu stürzen. :)
Ich spreche da aus Erfahrung, hab beides durch und das hat für mich am besten funktioniert. :)
Absolut richtiger Ansatz. Glaub mir, wenn die Depressionen weg sind kommen auch die Jobs. Das hängt lustigerweise mehr miteinander zusammen als man denkt.
Bist du denn auf einem Heilungsweg?
Ist halt nicht leicht Arbeitgeber zu vermitteln weshalb, wieso. Psychische Erkrankungen sind nicht gerne gesehen. Deshalb gehe ich darauf auch nicht ein. Ich habe Nebentätigkeiten ausgeführt. Aber alle nicht wirklich lange auf Grund meiner Psyche und auch weil diese mir überhaupt keinen Spaß machten. Im Lebenslauf schreibe ich nur die Jahreszahl und nicht wie viel Monate ich da aktiv war.
Also jein. Ich leide immer noch an den Symptomen. Die Tiefs werden schlimmer und mehr. Das gute ist aber das ich mich an meinen Hochs aufraffen kann und Bewerbungen schreibe. Früher war das undenkbar. Ich lag nur im Bett. Liege ich zwar immer noch vor Erschöpfung aber zumindest schreibe ich Bewerbungen und will auch an der Situation was ändern. 1 Bewerbung raubt mir schon so viel Kraft sodass ich mich stundenlang ins Bett lege. Manchmal schreibe ich mindestens 5 auf einmal. Manchmal eine einzige und dann hab ich keine Kraft.
Wie sieht es eigentlich bei dir aus? Wie war dein Kampf damit und wie war das mit der Jobsuche?
Hast du denn einen Therapeuten, mit dem du die Depression bewältigst? Oder andere Hilfe? Eigenstudium z.B., oder ein stabiles Umfeld, was dich unterstützt?
Bei mir war es eher so die Burn Out Geschichte - mehr im emotionalen Sinn. Ich habe Jobs gemacht bei denen ich gut verdient habe, die ich auch verdammt gut konnte, aber es hat mir schlichtweg keine Erfüllung gegeben. Ich habe dann meinen Job gekündigt weil mich diese Sinnlosigkeit sonst noch krank gemacht hätte.
Jetzt nehme ich mir etwas Zeit für mich, erhole mich, besinne mich, was ich in meinem Leben beruflich erreichen möchte, und dann geht die Jobsuche wieder los, vielleicht baue ich auch selbst was auf. Währenddessen sind Nebensjobs meine Devise. :)
Umfeld ist schwierig. Leider hat sich meine Skepsis bestätigt. Ich wollte mit niemanden darüber reden weil ich mir dachte das diese Leute Vorurteile und Floskeln raushauen. Und so war es auch. Ich glaube Frauen sind da etwas empathischer als Männer. Eigenstudium trifft es relativ gut. Man hört sich so um, hört von Erfahrungen von anderen, schaut Videos, liest Geschichten von betroffenen usw. Dadurch wird einem immer mehr klar. Dennoch hab ich noch mit Symptomen zu kämpfen wie Erbrechen, Brustenge, Panikattacken usw. Beim Therapeuten war ich. Aber nur zum Erstgespräch nach der Diagnose. Danach hatte ich ein tief und bin nicht mehr hin. Wenn ich einen Job hätte, von zu Hause ausziehen würde, keine finanziellen Sorgen mehr hätte dann würde es mir auch viel besser gehen. Müsste aber noch an weiteren Bausteinen arbeiten. Aber da wären so die grundlegenden Dinge. Ich habe kein gutes Verhältnis zu meinen Eltern. Deshalb möchte ich mit denen auch nicht offen darüber reden. Burnout Schicksale kennen ich aus meinem Umfeld. Oft ist es so das diese es sehr schwer haben auf dem Arbeitsmarkt und somit schnell in Hartz 4 rutschen. Jobvermittlung im Jobcenter ist eine Katastrophe. Überwiegend Leiharbeit, 1€ Jobs. Du machst genau das richtige wie ich finde. Geld ist nicht unwichtig. Aber Geld ist nicht alles. Da sieht man das es viel wichtigere Dinge im Leben gibt. Irgendwann ist man gesättigt und dann macht einen nicht wirklich was glücklich weil man sich diese Dinge sowieso leisten kann. Materielles macht nur sehr kurzfristig glücklich. Als was hast du gearbeitet wenn ich fragen darf? Wie alt bist du? Wovon lebst du jetzt? Von Arbeitslosengeld? Hast du schon eine Ahnung wo es beruflich ungefähr hingehen soll?
Hier ein kurzes Video von Volker Pispers und seine Meinung zu der Thematik : https://youtu.be/ZO1ygXxnMOE
Wenn es einen Job gibt, den man nicht machen möchte, ist das kein Problem, und dann gibt es auch viele andere Jobs, die man machen kann. Und es gibt auf jeden Fall das Phänomen, dass die Chemie einfach nicht passt zwischen Chef und/oder Kollegen. In solchen Fällen sage ich, dass sich der Betroffene nicht herumquälen sollte, denn das muss nicht sein und bringt auch niemandem etwas.
Wenn es aber so ausartet, dass Job A nicht passt, da Schichtdienst, Job B nicht wegen dem unfreundlichen Chef, Job C nicht, weil man da „nur“ den Mindestlohn bekommt, Job D nicht, weil es körperlich so anstrengend ist, Job E nicht wegen den nervenden Kollegen, Job F nicht, weil der zu hektisch ist...... wenn also für jeden Job immer irgendein Grund gefunden wird, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass der eigentliche Grund doch eher bei einem selbst liegt und „Anpassungsunfähigkeit“ oder auch einfach „Lustlosigkeit“ heißt. Und da lasse ich auch keine „Depressionen“ als Ausrede zu. Depressionen sind eine Krankheit und entweder leicht - dann kann man trotz Depressionen arbeiten gehen - oder schwer - dann sind sie medikamentös behandelbar. Ich habe noch nie erlebt oder auch nur davon gehört, dass jemand, der mit Depressionen diagnostiziert wurde, ausgerechnet in der Arbeitslosigkeit ohne Behandlung die Depressionen auskuriert hat. Im Gegenteil fördert Arbeitslosigkeit in aller Regel noch das Gefühl, nicht gebraucht zu werden und verschlimmert Depressionen eher. Abgesehen davon ist das „Markenzeichen“ von Depressionen eher, dass sich Betroffene schlecht fühlen, obwohl es ihnen objektiv eigentlich ganz gut geht, oder dass sie sich für unfähig halten, obwohl sie mindestens normal erfolgreich sind. Jemand, der sich in einer schlechten Situation befindet (zum Beispiel Arbeitslosigkeit) und darüber bekümmert ist, ist nicht depressiv, sondern erkennt einfach nur seine Situation vollkommen richtig. Und jemand, der, übertrieben gesprochen, einen Hauptschulabschluss gerade so geschafft hat, aber der Meinung ist, alles unter „leitende Führungsposition mit 35-Stunden-Woche, eigenem Büro und 4000 Euro brutto“ sei unter seiner Würde, der sollte sich auch nicht auf Depressionen untersuchen lassen, sondern eher auf Narzissmus.
Ich gehe meiner Arbeit nach, PUNKT.
Verdiene gutes Geld dafür, PUNKT.
Macht auch nicht immer Spaß, auch wenn es mein Traumjob ist, PUNKT.
Aber jeder so, wie er will!
Also natürlich gibt es im Job Dinge die einen vielleicht nicht so Spaß machen. Das ist völlig normal. Aber wenn alles eine Qual ist und überhaupt nichts Spaß macht dann läuft gewaltig was falsch. Da bringt das ganze Geld auch nichts. Nicht aufstehen zu wollen weil man keine Lust auf die Arbeit hat und das täglich ist psychisch auf Dauer der Killer
Genauso
Ich bin arbeitslos wegen meiner psyche und gar nicht belastbar. Die Menschen sind Unverständnisvoll wenn ich es sage das es deswegen ist und sagen
Ja geh einfach irgendwo arbeiten wer arbeit will findet eine
Geh Teller waschen. Usw
Dabei wird nicht beachtet was ich für Kompetenzen habe und was nicht
Übergangsweise sollte man natürlich auch Jobs annehmen welche einem nicht so gefallen. Ich seh kein Problem darin nebenbei dann den passenden Job zu suchen und dann bei Erfolg den Übergangsjob zu kündigen.
Das Problem ist das man nach der arbeit für sowas definitiv neben Haushalt etc keine Nerven hat.
Dann muss man sich eben aufraffen, ich hab auch keine Lust auf Hausarbeit wenn Ich um 17 Uhr nach der Arbeit zu Hause bin, aber das sind 30 min und wenn man dann 1 Stunde Bewerbungen schreibt, hat man immer noch von 19-22 Uhr genug Freizeit.
Und was ist wenn der Körper da nicht mit spielt? Essen? Duschen?
Essen , 10 min , Duschen 10 min und jeder 2 Tag reicht aus. Man kann sich auch alles schlecht reden wie man bei dir sieht. Wenn man Nikotinabhängig ist, ist es auch kein Wunder wenn der Körper dann irgendwann nichtmehr mitspielt.
Sehe ich etwas anders als du. „Einfach aufraffen“ ist gerade bei psychisch angeschlagenen Leuten oft eine Floskel.
Und das ist ja der Teufelskreis, wenn man sich nicht aufrafft wird man noch unzufriedener und das geht dann auch wieder auf die Psyche. Und eure Aussagen hier bei denen Ihr euch selber kränker als Ihr seit darstellt, zieht eure Psyche erst recht runter.
Bei mir wurden übrigens Depressionen diagnostiziert.
Mach nicht den Fehler und verharmlose und verleumde diese Krankheit. Die Leute wollen was verändern. Aber sie können es nicht. Es ist nicht so das ein depressiver Mensch faul ist. Leider ein Vorurteil.
Jeder Mensch hat mal seine Depressionen , Ich auch,, die Frage ist kann man damit umgeht zu Hause rumgammeln und sein Leben bedauern ist der falsche Weg, das macht alles nur schlimmer. Ablenkung und wenn man was vernünftiges Macht also z. B Arbeiten gehen. Ich hoffe du für euch beide, dass Ihr diese Motivation irgendwann wiederfindet.
„Jeder Mensch hat mal seine Depression.“ Anhand dieser Aussage merke ich leider das du von dieser Thematik keine Ahnung hast. Deine Aussagen basieren auf Vorurteilen. Das ist kein fundiertes Wissen. Mache dir da auch keinen großen Vorwurf. Ist für Außenstehende schwer greifbar. Aber diese Leute die damit konfrontiert sind zu verleumden - das ist falsch und mieser Charakter
Wie gesagt es eine reine Kopfsache, die Ich und viele andere Menschen selber im Griff haben, aber einige Leute wie du z,B nicht. Deshalb gibt es ja auch Fachleute die dich praktisch "motivieren " sollen . Das sind auch keine Vorurteile das ist einfach so.
Fachleute die dich motivieren sollen? „Fachleute“
Wer immer motiviert werden muss der macht was falsch. Wenn man was gerne macht braucht man keine Motivation. Du verwechselt grundlegende Dinge.
Ich leide an Depressionen. Bewerbe mich seit Monaten und bis jetzt keine Zusage erhalten. Ich möchte aber keinen Job machen der für mich nicht zumutbar ist weil meine Psyche dann noch ne her leiden würde