Eine Geschichte schreiben?
Heyy <3
In Deutsch müssen wir eine Geschichte zum Thema "Lost places" (verlassen, vergessen, verloren) schreiben. Es geht also um Orte, die - auch im übertragenden Sinne - von jemandem verlassen/ vergessen / verloren wurden. Ich hab einfach wirklich keine Ahnung was ich schreiben könnte (ich harke jetzt schon 4 Tage und suche ideen, aber es kommt einfach nichts...) Hat vielliecht jemand Ideen? Ich hab bis zum 6. April Zeit!
Danke im Voraus :)
11 Antworten
Ich nehme an es ist eine Geschichte, wie in einem Buch oder so. Wenn ich an einen verlorenen/vergessenen Ort denke, muss ich an eine Liebesgeschichte denken. Ein Paar mit einer seltenen Liebe, welche eigentlich gar nicht exestieren dürft. Einen speziellen Ort, der so viel für sie beide bedeutete, vlcht einen verlassenen Park oder ein Plätzchen am Fluss. Das Paar ist perfekt füreinander, und doch passt es irgendwie nicht. Der Spezielle Ort und somit parallel ihre Liebe zueinander geht in Vergessenheit/wird zerstört, z.B. durch Umbauungen oder so. Es muss nicht immer ein Happy End sein.
Tschernobyl - auch mit aktuellem Bezug. Menschen können an diesem verlassenen Ort des Schreckens seit dem Reaktorunfall nicht mehr Leben. Aber Natur und Tierwelt haben sich dort wieder angesiedelt.
Oder du beschäftigst dich vielleicht mit den eigens für die WM in Südafrika für teures Geld errichteten Stadien, die seit dem Ende der WM ungenutzt sind vor sich hin verrotten. Das sind auch sehr verlassene, traurige Plätze.
Ja. ☺
Gibt es in deiner Nähe keine solchen Orte?
Schau dir sowas mal live an! Dann schildere deine Eindrücke - und recherchiere die Geschichte des Ortes.
Eigentlich ist das eine schöne Aufgabe.
Hier mal ein Auszug aus einer meiner Geschichten, die mit sowas zu tun haben:
Ein enges Treppchen stiegen sie hinunter; Kiro behände - und Onkel Willibert schnaufte dabei. Dicht über ihren Köpfen baumelte die orangeblecherne Scheibe eines Vorsignals, und Kiro gab Acht, dass er sich nicht stieß. Sie stiegen tief; tiefer um einiges, als Kiro erwartet hatte. Licht flammte auf; Dusterlicht Dutzender alter Abteillaternen. Und nun traute Kiro seinen Augen wirklich nicht mehr. „Das kann doch gar nicht möglich sein...“ Ein großer Raum tat sich vor ihm auf, um vieles größer als die gesamte Gartenlaube - ja größer als der Garten selbst. Ein halbblinder Fahrkartenschalter verbarg hinter staubigen Scheiben ungewisses Nichts, und hoch über dem Fahrkartenschalter zertickte vernehmlich eine große Bahnhofsuhr die Zeit. Gegenüber waren alte, hohe Fenster mit schmutzigen Gardinen und einem rissigen Fensterbrett, und über knarrende Dielen ging Kiro zögernd auf einen großen, runden Kneipentisch zu, der in der Ecke stand. Er setzte sich auf einen der uralten, lederbezogenen Stühle, den Onkel Willibert ihm wies. „Hier liegen ja Schienen auf dem Tisch“, wunderte sich Kiro und wandte den Kopf nach Onkel Willibert, doch der war auf einmal verschwunden. Gerade ahnen konnte Kiro noch ein ermunterndes „Bin jlei widder da, Kleener. Mach's dich mant scheene jemietlich“, dann war er allein.
„Schade, dass Nicci nicht da ist. Ein Wartesaal unter der Erde...“ Sie hätte es geliebt, das wusste er. Alles atmete Vergangenheit. Der Zigarettendunst eines ganzen Jahrhunderts schien in den alten Vorhängen, der vergilbten Tapete und der dunklen Wandtäfelung zu sitzen, und angestrengt versuchte Kiro, durch die Dunkelheit hinter den Fenstern zu spähen: „Wo bin ich hier nur?“ Doch ein leises Bimmeln verjagte die Gedanken aus seinem Kopf. Aus der Täfelung der Wand senkte sich auf einmal schrankengleich ein Brett hinunter bis auf seinen Tisch; verband das bisher sinnlos scheinende Gleis auf dem Tische mit dem, das aus einem Loch in der Wand kam. Und aus diesem Loche über das Brückenbrett bis auf den Tisch rollte plötzlich mit leisem Gesurr ein kleiner Zug. Ein besonderer Zug - nicht etwa Spielzeug. Er fuhr seinen Kreis über den Tisch und blieb genau vor ihm stehen. Kiro lachte unsicher, nahm dann das Gläschen vom letzten, einem flachgedeckten Waggon, stellte es neben den großen Kesselwagen, der gleich hinter der alten Diesellok angekoppelt war und drehte - mehr des Spaßes halber - an dem kleinen Hahn. Und tatsächlich; ein klares, hochgeistiges Getränk floss langsam in das Glas hinein und hörte erst damit auf, als Kiro fast zu spät das Hähnchen wieder zugedreht hatte. Dann pfiff die kleine Lok und ruckte wieder an, und ebenso seltsam und märchenhaft, wie sie erschienen war, verschwand die kleine Bahn wieder im Ungewissen.
Kiro blieb nichts zu tun, als zu probieren, was des Glases Inhalt war. Und er probierte und schüttelte sich, probierte noch einmal und probierte wieder, bis er das Gläschen ausprobiert hatte. Dann wartete er. Er wartete und wartete und wusste bald nicht mehr, wie lange Onkel Willibert ihn nun schon hier unten alleine ließ. Er sah hinauf zu der großen Uhr - und bemerkte doch nicht, dass ihre Zeiger sich langsamer und langsamer drehten, bis auch der Sekundenzeiger schließlich stehen blieb. Bleierne Müdigkeit erfasste ihn. Er legte seinen Kopf auf seine Arme und blinzelte zu den Fenstern hin, und auf einmal, da war es ihm, als wären draußen - Schatten gleich - Reisende vorübergegangen. Ja, Lichtschein drang nun von draußen herein; vielfacher Lichtschein, viereckig, vorüber gleitend... Die vielen Lichtvierecke wurden immer langsamer und standen schließlich stille. Auf einmal waren auch Geräusche da. Kiro hörte deutlich die Bremsen, die bis eben noch gequietscht hatten und noch immer nachhallten, eine knarrende Lautsprecherstimme verkündete Unverständliches, und als er sich umdrehte, da waren Leute im Wartesaal und saßen an anderen Tischen und rauchten, tranken Kaffee und Bier und aßen Gulaschsuppe, Brühe mit Ei, Soljanka und Bockwürstchen. Eine kleine Schlange stand vor dem Fahrkartenschalter, hinter dem jemand fleißig Pappkärtchen druckte. Münzen klapperten, ein Koffer rutschte polternd über die Holzdielen, und draußen pfiff eine Lokomotive. „Mensch, mein Zug. Ich muss doch los.“ Erschrocken sprang Kiro auf, stieß die große Pendeltüre auf und stand auf dem Bahnsteig, auf dem schon der Schaffner pfiff und sich anschickte, die Kelle zu heben. Eben noch schnell genug konnte Kiro in den Zug steigen und die Türe schließen. Er suchte sich einen Platz, die großen Fenster des Wartesaals, hinter denen er eben noch gesessen hatte, glitten an ihm vorüber, und dann ratterte der Zug immer schneller durch die finstere Nacht. Eben wollte er sich darüber ärgern, dass die Waggonbeleuchtung brannte und er so nicht nach draußen sehen konnte, als diese schon erlosch und nun seinen Augen den Blick über die nächtliche Landschaft erlaubte. Schatten hoher Bäume glitten lautlos vorbei, Wiesen, Felder und schlafende Dörfer in der Ferne, auf die der Vollmond schien. Das gleichmäßige Rattern der Räder lullte ihn immer mehr in wohlige Schläfrigkeit. Eben wollte sich Kiro entscheiden, seine Augen zu schließen, da ging plötzlich ein heftiger Ruck durch den Waggon, und die Bremsen kreischten. Scharf bremste der Zug; so scharf, dass Kiro sogar die Funken sah, die unter den Rädern hervorstoben. Dann stand alles.
Am besten eigenen sich vielleicht regionale Ort, was mir spontan dazu einfällt, wäre z.B. Stillgelegen Eisenbahntrassen, da gibt es oft noch Bauwerke, Tunnel oder Brücken. Auch stillgelegte Industrieanlagen sind solche plätze, oder in Berlin die verschiedenen unterirdischen Tunnels usw.
Wenn du dich weltweit umschaust, gibt es noch sehr viel mehr interessante Objekte.
Ein Lost places war der Koloss auf Rügen. Ursprünglich Gebaut von den Nazis als Kraft durch Freude Ferienheim
Hier sehr gut beschrieben
https://www.ndr.de/geschichte/schauplaetze/Prora-Der-Koloss-von-Ruegen-,prora113.html
Heute sind da Luxuswohnungen drin.
Für eine kleine nebenbei Information...
Ein Teil der NVA das Luftsturmregiment zog übrigens um.
Lehnin Perfekt stationiert um in Westberlin einzufallen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Luftsturmregiment_40
(Der Junior von einem der Stützpunkskommandanten ging mit mir in einer Klasse zur Schule.. Eine größere Klappe kann kein Bengel haben....)
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Weitere lost places
Dem nächst alles, was in China zu Winter Olympia aufgefahren wurde.
Die Beelitzer Heilstätten.
Der Berliner Plänterwald. Wird auch wieder aufgeweckt.
Der Berliner Plänterwald. Wird auch wieder aufgeweckt.
Der Plänterwald war ja niemals tot. Ich bin da auch immer mal wieder spazieren. Wirklich schön dort.
Nur der Spreepark war verlassen und niemand wusste, was damit geschehen würde.
Das ist doch kein Grund, böse zu sein. Ich habe das geschrieben, weil ich hier in Berlin bin (seit meiner Geburt) und immer mal wieder dort bin.
Wie oft hab ich als Kind gebettelt hinzudürfen. Meine Cousine die in Mahlsdorf wohnte hat das dann mal gemacht.
Wir hätten es gemacht als wir vor 2 Wochen mal wieder bei euch vorbeigeguckt haben. Aber der Zuggebundene IC Abend um 21 Uhr fiel aus. Wir hatten einen Termin und waren dann gucken, ob ich irgendwas über meinen Onkel rausbekomme der sich nicht mehr meldete. Das hat sogar funktioniert, da einer der Maler der die Wohnung gemacht wusste das er rausgetragen wurde. Er war 86 lange nicht mehr gesund. Aber mein Lieblingsonkel ein perfekter Vater Ersatz das tat weh, insofern war es gut, eher fahren zu können.
Mal gucken, wann wir mal wieder vorbeikommen.
Noch wird ja am Spreepark gebaut. Aber der Plänterwald ist auch ganz schön. Wenn ihr ohnehin mal wieder in Berlin seid ... ☺
Eine schöne Geschichte über einen DMT Trip.