Eigener Hund wurde von fremden attackiert was tun?

2 Antworten

  1. Vorausschauend gehen. Meide Gegenden, wo Hunde unbeaufsichtigt herumlaufen und schließe dich ggf mit anderen Hundehaltern kurz.
  2. Wie gut bist du, wenn es darum geht Hunde zu lesen? Bei manchen Tieren hilft es, sich groß zu machen und diese verbal anzugehen. Andere lassen sich davon nicht beeindrucken. Du kannst dich mit Hilfsmitteln wie Stöcken oder Schirmen wehren. Bleibe zwischen dem Angreifer und deinem Tier. (Du bist Krankenversichert) Tipp: Manche Vereine und Hundeschulen bieten Kurse an, wie man sich gegen einen angreifenden Hund verteidigt.
  3. Wende dich an die Polizei oder das Ordnungsamt. Wenn der Hund ungesichert auf die Straße rennen kann, besteht auf jeden Fall Handlungsbedarf. Auch darf kein Hund einen anderen einfach so angreifen.
  4. Beobachte den Hund. Sollte er entsprechende Symptome zeigen, ab zum Doc
  5. Keinen Kontakt mit fremden Hunden und nicht, wenn sie an der Leine sind. Wenn Kontakt, dann unter kontrollierten Bedingungen und ausschließlich Positiv. Such mal nach "Social Walks". Das sind geführte Spaziergänge, bei denen die Hunde lernen die Gegenwart anderer als normal anzuerkennen.
  6. Neutral. Keinen Streit anfangen, aber beste Freunde muss man ja auch nicht sein.

Solche Dinge passieren (leider) und Idioten gibt es überall. Wichtig ist, dass deine Unsicherheit jetzt nicht über Gebühr auf den Hund überspringt. Wenn du an dem Grundstück vorbei musst, wechsle die Straßenseite und "reprogrammiere" deinen Hund mit Superlecker, wenn er sich entsprechend ängstlich verhalten sollte. Deine eigene Unsicherheit kannst du mit Körperspannung überspielen:

Bauch rein, Brust raus, Kopf gerade, Schultern zurück, einatmen.

Das schafft "Präsenz". Viele Hunde reagieren sehr viel besser auf diese nonverbalen Zeichen, als auf Worte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter

1) Wie vermeide ich solche Vorfälle in der Zukunft?

Du wirst unerwünschte Kontakte nicht völlig vermeiden können. Ich würde mir, wenn du in deinem Wohnort unterwegs bist, die Orte merken bei denen die Hunde unangeleint auf dem Grundstück sind und dort nicht langgehen wenn du es vermeiden kannst.

2) Wie hätte ich mich heute am besten Verhalten sollen?

Bring deinem Hund ein Kommando bei bei dem er sich hinter dich stellt. Dann geh einen Schritt auf den anderen Hund zu und sag „hau ab“ o.ä. Die meisten Hunde würden einen Menschen nicht angreifen, auch wenn sie Artgenossen angreifen.

Du kannst dir auch Wurfdisc kaufen und diese dem anderen Hund vor die Pfoten werfen. Manche Hunde beeindruckt das. Oder nimm dir eine leere 0,5 Liter Getränkeflasche mit und mach den Hund damit nass.

Wenn ein Mensch in der Nähe ist wirf Leckerchen auf den Boden (Frolic ist unwiderstehlich für Hunde). Dann haben es die Hundehalter plötzlich eilig ihren Hund anzuleinen.

3) Gibt es eine Möglichkeit die Besitzerin von heute anzuzeigen, ist so etwas strafbar?

Anzeigen kann man jeden wegen allem. Versuch am Besten herauszufinden ob in deinem Wohnort innerorts Leinenpflicht ist.

4) Sollte ich mit meinen Hund jetzt zum Tierarzt ich finde zwar keine Verletzungen aber ich bin auch kein Experte?

Ja, ich würde zum Tierarzt gehen. 

5) Wie kann ich bleibende Schäden bei meinen Hund vermeiden? Dies ist nicht das erste Mal in einem kurzen Zeitraum das wir attackiert wurden und kann mir schon vorstellen das das auch ziemlich auf die Psyche geht.

Indem du die Angriffe verhinderst durch das Blocken des anderen Hundes. Dein Hund sollte dir dabei die Verantwortung überlassen und hinter dir bleiben.

6) Wie verhalte ich mich gegenüber den Besitzer bei solchen Vorfällen danach? Ich muss mir selber eingestehen das ich heute ihr einige Beschimpfungen an den Kopf geworfen hab und dann gegangen bin. Ich weiß das dies überhaupt nicht die richtige Reaktion ist aber ich war komplett überfordert und gestresst was aber mein Handeln nicht entschuldigt natürlich.

Ich kann deine Emotionen verstehen aber es ist am Besten ruhig zu bleiben wenn dein Hund nicht offensichtlich stark verletzt oder in Lebensgefahr ist. Deine Stimmung überträgt sich auf deinen Hund.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lebe seit mehreren Jahren mit Hunden zusammen.