Hallo zusammen,
es geht um die Beziehung mit meiner Freundin, die knapp über 8 Monate geht. Wir sind beide 21 Jahre alt. Bei mir handelt es sich um die erste richtige Beziehung, sie kommt gerade aus einer 5-jährigen Partnerschaft.
Und genau das ist der Punkt. Aus familiären Gründen ist sie während der vorherigen Beziehung mit in das Elternhaus ihres jetzt Ex-Freundes eingezogen. Dort wohnt sie bis heute. Damit das nicht auffällt oder komisch erscheint, wird allen weiterhin diese Beziehung vorgespielt. Sprich der Familie des Ex-Freundes, ihrer eigenen Familie und auch unserem gemeinsamen Freundeskreis. Die beiden kochen gemeinsam, schlafen gemeinsam im selben Bett (dort läuft aber wirklich schon lange nichts mehr) und gehen auch gemeinsam auf Familienevents. Von der neuen Beziehung mit mir weiß niemand, ich bin wie unsichtbar. Die einzigen, die von unserer Beziehung wissen und es sehen, sind meine Freunde und meine Familie.
Wir haben uns anfänglich auch darauf geeinigt, dass wir nichts überstürzen und es Schritt für Schritt angehen. Das war auch schweren Herzens Okay für mich, jedoch lebe ich damit schon nun über 8 Monate. Es verletzt mich wirklich sehr, Tag für Tag, das habe ich ihr auch schon mehrfach gesagt. Und dennoch haben wir beide das Gefühl, dass sich diese Liebe so stark anfühlt. Wir hatten bspw. vor kurzem wieder einen Streit und uns 2 Tage nicht gesehen. Als wir uns dann gesehen haben, hat sie mehrfach gesagt, wie sehr sie ihren Lieblingsmenschen vermisst hat und wie sehr sie das Kuscheln gerade genießt.
Wir wollten auch den nächsten Schritt gehen. Wir haben gemeinsam nach Wohnungen geschaut und letztendlich auch eine gefunden. Seit März haben wir die Wohnung, jedoch wohne und zahle ich seither alleine, sie wohnt noch bei ihrem Ex-Freund. Dass liegt einerseits daran, dass wir so derzeit überhaupt nicht gut miteinander streiten können, aber auch daran, dass ich mich um ehrlich zu sein teilweise sehr wie ein Arsch gegenüber ihr benommen habe. Ich kann ihre Unsicherheit verstehen. Zu ihren Eltern kann sie nicht ziehen, da familiäre Probleme. Ihre Schwester hatte ihr erstmal ein Zimmer in deren Haus angeboten, das wollte sie aber nicht. Eigene Wohnung ist finanziell auch nicht möglich.
Richtig zum grübeln kam ich dann vor knapp 2 Wochen nochmal. Sie meinte, dass wir uns nicht so oft sehen können, da die Eltern ihres Ex-Freundes dann schlecht über sie denken würden und es Ärger geben könnte. Meiner Meinung nach sollten wir darüber stehen, da wir doch sowieso etwas anderes anpeilen und die Eltern des Ex-Freundes dann egal sein könnten. „Ich hasse es. Und ich sehe wie es uns behindert.. Aber es ist nicht so einfach für mich, wenn alle immer gegen einen sind“ waren ihre Worte dazu.
Ich habe ihr gestern ein Ultimatum gestellt und ihr gesagt, dass es so für mich nicht weitergehen kann. Wenn wir uns füreinander entscheiden, dann voll, aber nicht mehr dieses Mittelding. Ich wollte sie zu keiner Entscheidung drängen und habe daher gesagt, sollte es Anfang Juni so weiterlaufen, werde ich all meinen Mut zusammennehmen und einen Cut setzen. Ich konnte ihr nicht garantieren, dass es zu 100% klappt (wir streiten aktuell sehr schlecht und stur miteinander), aber ich kann garantieren, dass es so, mit dieser Last, nicht klappt. Noch nicht einen Tag konnten wir eine richtige Beziehung führen. Nie öffentlich mit Freunden und immer mit dem Ex „im Nacken“.
Ich habe schon mehrfach gesagt, dass es so nicht für mich weitergehen kann. Es hat sich nur noch nach eine Frage der Zeit angefühlt. Gestern habe ich mich getraut, dass Ultimatum zu setzen. Sie sollte zu der Trennung stehen. Seitdem ist sie sehr aufgebracht (vorallem, da wir erst Anfang der Woche den letzen Streit hatten und uns 2 Tage nicht gesehen hatten). Ich kann ihre Aufgebrachtheit verstehen und es tut mir leid, sie so zu sehen. Trotzdem fühlt es sich auch gut an, es endlich mal mit klaren Worten ausgesprochen zu haben.
Ich habe ihr gesagt, dass sie da in aller Ruhe drüber nachdenken soll und ich dennoch gerne für sie da wäre & Zeit mit ihr verbringe, wenn sie das denn auch möchte. Seitdem ist sie eher etwas zurückhaltender und sehr in Gedanken. War das Ultimatum richtig? Ich weiß nicht mehr so richtig, wie ich damit umgehen soll.. Ich liebe sie wirklich sehr und hätte gerne ein gemeinsames Leben mit ihr, aber nicht mehr mit dieser Last..