E-Gitarre Unterschied zwischen den einzelnen Bauarten (Single Cut/Double Cut usw)?
Ich spiele seit ein paar Wochen Gitarre (bisher nur die alte Western von meinem Vater) und spiele nun mit dem Gedanken mir 'ne E-Gitarre anzuschaffen. Ich hab mich auf der Webseite von Thomann und Musicstore ein bisschen umgeguckt, aber momentan bin ich etwas verwirrt und überfordert mit den ganzen Bauarten und Modellen. "T-Modell" steht für Telecaster und "ST-Modelle" für Stratocaster, so viel hab ich inzwischen verstanden. Aber was genau heißt "Single Cut" bzw. "Double Cut" oder "Hollowbody"? Und in welche Kategorie gehört z.B. eine Les Paul? Wie unterscheiden sich die einzelnen Modelle generell, was Sound und Bespielbarkeit angeht? Und gibt es vllt. Modelle/Typen die für Einsteiger besonders empfehlenswert sind? Danke schon einmal für alle Antworten ;)
PS: Ja, ich weiß, eine Gitarre kauft man nicht blind, sondern probiert sie vorher im Geschäft aus, ob sie zu einem passt. Trotzdem wären ein paar Modellvorschläge ganz nett, um zumindest mal 'nen Anhaltspunkt zu haben, worauf man achten sollte und in welchem preislichen Rahmen ich mich überhaupt bewege^^
3 Antworten
Also Les Paules bezieht sich auch auf die Bauform. Single Cut ist wenn du nur an der unteren Seite des Halses nen Einschnitt hast um die Frests bresser zu greifen wie bei der Tele und Les Paules. Doublecut hat auf beiden Seitten diese Einschnitte wie bei der Strat und Gibson. Hollowbody heisst dass die innen Hohl ist und du sie auch ohne Verstärker spielen kannst.
Meiner Meinung nach kannst du auf jeder Guitarre alles spielen, hängt halt auch von der Elektronik und Seitendicke ab. Also kauf dir die Guitarren die dir am besten gefällt oberhalb von 280 EUR damit du auch länger was davon hast.
Ich hab selbst 2 Les Paules von ESP weil ich die Form mag ansonsten war meine erste Guitarre ne Strat von Ibanez.
Vorallem bezieht sich "Les Paul" auf Lester William Polsfuss. https://de.wikipedia.org/wiki/Les_Paul
Der Mann, der mit "The Log", einem Gitarren-Prototyp 1941 zu Gibson ging - daraus entstand dann die Les Paul-Gitarre, die erstmal 1952 auf den Markt kam. Gibson war der Solidbody-Gitarre eher skeptisch gegenüber eingestellt, deswegen bot Polsfuss an seinen Künstlernamen "Les Paul" auf die Kopfplatten zu drucken. https://de.wikipedia.org/wiki/The_Log
https://de.wikipedia.org/wiki/Gibson_Les_Paul
Les Paul Gitarren sind übrigens eine ganze Produktpalette. Auch die Gibson SG war zu Anfang eine "Les Paul", Recordingmodelle, Bässe, etc.
1976 verklagte Gibson Ibanez (Lawsuit) wegen ihrer Kopien - Und ich stelle fest; ESP baut keine Les Paul-Gitarren. Sie bauen Gitarren "im Stil von", Kopien oder Interpretationen, aber keine Les Pauls.
Hallo,
der sogenannte "Cut" ist kurz für Cutaway. Eine Aussparung am Korpus die das Spielen in den hohen Lagen erleichtert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Cutaway_(Instrument)
Eine Fender Telecaster und eine Gibson Les Paul sind Single-Cutaway Modelle. Eine Fender Stratocaster und eine Gibson SG sind Double-Cutaway Modelle.
Grundsätzlich kann jede normale Gitarre durch die Installation eines Tonabnehmers zu einer E-Gitarre werden. Das Instrument, dass man gemeinhein als E-Gitarre kennt ist eine sogenannte "Solidbody"-Gitarre. Also eine Gitarre ohne Resonanzkörper als Korpus. Der Korpus besteht bei Soildbody Instrumenten aus einem soliden Stück Holz (Plastik, Beton, etc. sind durchaus möglich, allerdings nicht sonderlich gebräuchlich). https://de.wikipedia.org/wiki/Solidbody
Eine Hollowbody-Gitarre hat, wie der Name sagt einen hohlen Korpus, der als Resonazkörper dient. Tatsächlich klingen solche Gitarre etwas natürlicher und "holziger".
Da ein hohler Korpus bei hohen Lautstärken aus dem Verstärker mitschwingt kann es zu unerwünschten Feedback führen. Bei einer Solidbody-Gitarre passiert dies nicht, bzw. nicht so schnell.
Ein Mittelweg ist die sogenannte Semiacoustic-Gitarre. In der Mitte eines ansonsten hoheln Korpus wird unter dem Steg und den Tonabnehmern ein massives Stück Holz verbaut um so Problemen mit Feedback zu vermeiden. Bekanntester Vertreter dieser Bauart ist wohl die Gibson ES-335. https://de.wikipedia.org/wiki/Halbresonanzgitarre
Besonderst geeignet für einen Einsteiger ist kein Instrument per se. Generell würde ich von einer klassischen Stratocaster mit Tremolo eher abraten, da das Tremolo einen Einsteiger oft bei der Einstellung und Wartung des Instruments behindert. Aber das Tremolo macht auch den Stratocaster-Klang aus - Das muss jeder für sich wissen.
Den Klang von Instrumenten zu beschreiben ist schwer. Generell klingen Gibson Instrumente aus Mahagoni mit ihrer etwas kürzeren Mensur und ihren Humbuckern (oder P90) Tonabnehmern dunkler und wärmer als Fender Instrumente mit etwas längeren Ahornhälsen und Siglecoils.
Aber da hilft nur anspielen. Tatsächlich klingt eine sehr gute Les Paul mehr nach einer Telecaster als man es vermuten würden. Wie viele Leute ich im Musikladen schon erlebt habe, die felsenfest dachten, dass das erste Led Zeppelin Album mit einer Les Paul eingespielt wurde, für die Jimmy Page bekannt ist - Es war aber eine Tele.
Anspielen ist Pflicht. Grade der bekannte dünne Gibson SG Hals ist irgendwie seit Jahren nicht mehr das, was er einmal war.
Spiel im Laden am besten alle Instrumente an die dich interessieren. Wenn eine Fender Baja Telecaster da ist - Das ist eine sehr gute Telecaster für einen sehr fairen Preis. Ansonsten; für 200€ kann man schon ein brauchbares Einsteigerinstrument bekommen.
Wenn Du schon bei Thomann bist, nutze deren Online Ratgeber, da erfährst Du viele brauchbare Informationen, nicht nur zu Gitarren.