E-Auto: kleiner Akku = schneller tot?

4 Antworten

Schneller nicht, aber früher, wobei der Zeitpunkt sehr weit in der Zukunft liegt.

Die hier oft genannten 1000 Zyklen sind inzwischen konservative Werte „alter“ Akkutechnologien, aktuell ist man, je nach Technik, weit darüber, aktuelle NMC haben ca. 3000 Zyklen, LFP bis zu 10.000 Zyklen. Da gibt das Auto vorher schon auf in den meisten Fällen auf Grund ganz anderer Dinge.

Dennoch reagieren die Hersteller und geben Garantien auf den Akku. Standard sind aktuell die 160.000km, erste Hersteller gehen auch schon weit über 200.000km.

Das ist dann der Bereich, in dem statistisch das Autoleben vorbei ist. Also ja, früher, aber immer noch so spät, dass man sich als Nutzer keine Sorgen machen braucht.

Die Zahl der Vollzyklen ist bei einem Akku, der ansonsten ordentlich behandelt wird schon der Hauptfaktor bei der Alterung, wobei man sich bis ca 1.000 Vollzyklen wenig Gedanken machen muss.

Du kannst also davon ausgehen das der Akku für eine km Leistung vom 1.000 fachen der Praxis-Reichweite auf der sicheren Seite ist. Bei LiFe soll das sogar nochmal deutlich mehr sein.

Bei den beiden genannten Beispielen, sollten also 250.000 km im einen Fall und 350.000 km im anderen Fall kein Problem sein, wenn es sich um einen Normalen LiIon Akku handelt.

Relevant wird sowas aber schon deutlich früher bei Autos mit sehr kleinem Akku wie Smart, alten eUp! (17 kWh) alte Leaf … da bist du schon bei 100.000 km im Bereich von 1.000 Vollzyklen. Allerdings sind solche Autos a) selten, weil nur in kleinen Stückzahlen gebaut und b) bis auf die Smart inzwischen auch rund 10 Jahre alt.

Voraussetzung ist natürlich auch, dass der Akku nicht grob misshandelt wird. Tiefentladen, wochenlang bei 100% stehen, ausschließlich schnellladen, vielleicht noch im kalten Zustand. Das sind Dinge die den Akku stressen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe den PKW Fuhrpark meiner Firma auf BEV umgestellt.

corod 
Beitragsersteller
 25.05.2024, 09:02

Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Das einzige Problem bei mir dürfte werden, dass es hier im Winter gerne mal monatelang - 25 Grad hat. Täglich muss ich 2x 25 km und 2x im Monat 350 km am Stück fahren.

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mloeffler  25.05.2024, 12:59
@corod

Wo ist das wo es monatelang-25° C hat, Kanada, Norwegen, Sibirien? Egal, das ist natürlich für Akkus, wie für mechanische Hubkolbenmotoren ein ernsthaftes Problem. Ich denke du wirst in so einem Klima schon jetzt eine Möglichkeit haben Dein Auto in der Garage elektrisch vorzuheizen. Auf die gleiche Weise kannst du in modernen E Autos die Abfahrtzeit programmieren, damit Akku und Auto vorklimatisiert sind wenn du los fährst. Der Stromanschluss den du jetzt schon für die Vorheizung nutzt kann zumindest für eine einphasige Wallbox genutzt werden. Bei deinen Fahrstrecken kommst du damit auch gut hin.

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corod 
Beitragsersteller
 25.05.2024, 13:30
@mloeffler

Norwegen ist schon nah dran, Finnland ;-)

Habe in meinem Carport noch keine Wallbox, die kommt aber demnächst, dann programmiere ich die Abfahrtszeit vor, das gibt es hier sogar für Verbrenner um die vorzuheizen. Danke nochmal für die ausführlichen Antworten!

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Schneller in Ladezyklen nicht, aber da im Verhältnis zur Fahrleistung mehr Ladezyklen gebraucht werden _und_ der kleinere Akku eher in die Bereiche >80% und <20% kommt, geht er schneller kaputt.

notting

Woher ich das weiß:Hobby

Das stimmt so pauschal nicht, da die Lebensdauer von sehr vielen Faktoren abhängig ist.