Duroplasten: Monomer mehr als 2 Bindungsstellen?
Hallo, im Buch heißt es, dass die engmaschig vernetzen Makromoleküle durch die Verknüpfung von mehr als 2 Bindungsstellen pro Monomer entstehen. Aber wie soll man sich das genau vorstellen ? Was sind da Bindungsstellen, sind es zb freie Elekronenpaare oder was ? Ich verstehe es irgendwie nicht.
Da komm ich zur zweiten Frage, die wahrscheinlich damit zusammen hängt:Warum sind unter den Duroplasten keine Polymerisate zu finden? Ich vermute mal, dass es was damit zu tun hat, da ja die Polymerisate eine Doppelbindung haben müssen (oder?) und durch die Doppelbindung dann weniger Bindungsstellen pro Monomer sind, aber das verstehe ich wiederum auch nicht, wo gibt es denn da Bindungsstellen usw? Wäre gut, wenn es jemand an einem konkreten Beispiel es erklären könnte.
2 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Seefuchs/1656873985285_nmmslarge__246_0_598_598_0ac284226b46054d788869b0c034270c.jpg?v=1656873985000)
Hallo Tanihny,
zunächst einmal zu dem Thema Bindungsstellen. Bindungsstellen können alles mögliche sein. Das können Doppel- oder sogar Dreifachbindungen oder auch passende Endgruppen/enständige Atome sein. Solche Gruppen oder Atome können -OH, -Cl, -N=C=O, ..... und viele mehr sein.
So jetzt zu deinen Duroplasten. Je nach Typ werden die verschieden Aufgebaut. Im Grunde fängt man bei einem Duroplasten sehr selten bei 0 an. Man beginnt in der Regel mit Präpolymerisaten also das man schon kurze lineare Ketten aufgebaut welche Monomere enthalten die eben noch mindestens eine entsprechende Gruppe besitzen um dann im letzten Schritt vernetzen zu können. Diese Reaktion wird jetzt in der eigentlichen Vernetzung gestartet. Die kurzen Ketten plus noch freie Monomere vernetzen dann zu dem eigentliche Duroplasten.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Bevarian/1444744052_nmmslarge.jpg?v=1444744052000)
Zwei "Bindungsstellen" pro Monomer: ergibt Kette nach dem Schema ...ABABABA..., die sich nebeneinander anlagern und im Verbund vor sich hndümpeln.
Drei Bindungsstellen pro Monomer: zwischen den Ketten werden reale Bindungen ausgebildet, die über die VdW-Kräfte weit hinausgehen und die Ketten im Verbund fixieren.
Neben der radikalischen Polimerisation kennst Du bestimmt auch noch andere Formen wie die Kondensation, Addition oder ionische Formen. Ein Schulversuch arbeitet mit Glykol und Maleinsäure. Neben dem unverzweigten Strang GMGMG kann am Glykol ein weiterer anknüpfen - das Glykol "knotet" also verschiedene Ketten zusammen.