Radikalische Polymerisation (Verzweigungen)?

2 Antworten

Was Sialbo13 geschrieben hat ist leider nicht richtig, da auch Polymere wie Polyethylen verkettet sein können bzw. in den meisten Fällen verkettet sind.

Während der radikalischen Polymerisation ist es möglich, dass Radikale innerhalb einer Kette zurückgeschlagen werden (Backbiting). Dabei wird ein Wasserstoffatom von einem inneren Kohlenstoffatom der Kette auf das radikalische Ende übertragen. Das radikalische Kohlenstoffatom ist nun nicht mehr am Rand der Kette, wodurch eine Verzweigung im Molekül vorliegt.

Ebenfalls ist es möglich, dass ein Radikal ein Monomor aktiviert, indem es ein Wasserstoff aus der Polymerkette entfernt. Dadurch ist wieder ein mittelständiges Kohlenstoffatom als Radikal vorhanden, welches als Verzweigung weiter polymerisiert.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Also reines Polyethylen hat, wie du richtig festgestellt hast, keine Seitenketten. Es gibt aber verschidene Arten von PE, wobei verschiedene Seitengruppen angehängt sind (z.B. PE-LD). Wenn man als Beispiel Schwefel statt Wasserstoff anhängen würde, können sich Disulfidbrücken ausbilden, wodurch (je nach Menge des Schwefels) Duroplasten entstehen können. Längere Seitenketten können auch entstehen, wenn längere Alkene (auch mit nur einer Doppelbindung) polymerisiert werden, wie etwa 1-Octen. Welche Art von Kunststofff am Ende herauskommt hängt dann wieder von den zusätzlichen Seitengruppen ab usw.

Ich hoffe das beantwortet deine Frage