Radikalische Polymerisation (Verzweigungen)?
Hallo!
Meine Frage is im Prinzip relativ kurz aber in meinem Buch hab ich diesbezüglich ein paar Widersprüche gefunden (bzw. es kommt mir so vor als wären es welche).
Bei der radikalischen Polymerisation werden ja Monomere über C=C Doppelbindungen verbunden, d.h. im Prinzip sind nur lineare Moleküle (Thermoplasten) möglich. In meinem Chemiebuch stehen allerdings als Beispiel die Eigenschaften von PE erklärt, und da erklären sie dessen geringe Dichte damit, dass die Makromoleküle viele Verzweigungen haben, was aber doch eigentlich nicht sein kann, weil PE durch radikalische Polymerisation von Ethen entsteht (also keine Verzweigungen) oder?
Wenn überhaupt könnten solche Verzweigungen doch eigentlich nur stattfinden, wenn es mehrere C=C Doppelbindungen gibt oder?
Könnten dann durch diese Verzweigungen theoretisch auch z.B Elastomere oder Duroplaste entstehen oder bleibt es trotzdem bei Thermoplasten?
Vielen Dank schonmal!
laurafab00
1 Antwort
Also reines Polyethylen hat, wie du richtig festgestellt hast, keine Seitenketten. Es gibt aber verschidene Arten von PE, wobei verschiedene Seitengruppen angehängt sind (z.B. PE-LD). Wenn man als Beispiel Schwefel statt Wasserstoff anhängen würde, können sich Disulfidbrücken ausbilden, wodurch (je nach Menge des Schwefels) Duroplasten entstehen können. Längere Seitenketten können auch entstehen, wenn längere Alkene (auch mit nur einer Doppelbindung) polymerisiert werden, wie etwa 1-Octen. Welche Art von Kunststofff am Ende herauskommt hängt dann wieder von den zusätzlichen Seitengruppen ab usw.
Ich hoffe das beantwortet deine Frage