Sind Duroplaste giftig (Phenol, Kunststoff, Pertinax, Bakelit)?
Hallo, ich habe einen Gitarristen getroffen, der sagt dass "Bakelit" ein ganz tolles Material für Gitarrenplektren ist, und ich wäre durchaus geneigt mal zu versuchen aus Pertinax (am leichtesten erhältliches Duroplast Hartpapier) einige zu schleifen. Aber im Internet steht, dass da giftige Phenoldämpfe entstehen können und dass Hautkontakt vermieden werden soll. Der Hersteller weißt nicht auf sowas hin. Was stimmt denn nun?
2 Antworten
Phenol an sich ist alles andere als gesund. Allerdings ist es beim schleifen von Pertinax eher der Staub, wie schon geschrieben wurde. Im Übrigen ist Bakelit Phenolharz mit Holzmehl. Ausgehärtet ist Phenol-Formmasse aber ungefährlich, wenn auch nicht für Lebensmittel geeignet.
Noch etwas, aus Pertinax geschliffene Teile sind nicht so hart und verschleißfest wie bereits fertige Teile.
Weil Pertinax zum einen einen sehr geringen Harzanteil hat, die Oberfläche quasi entfernt wird und dann der Füllstoff frei liegt. Bei geformten Teilen befindet sich an der Oberfläche die sogenannte Presshaut, das ist das was glänzt und so schön hart ist. In Zahlen: Shore D ca 90. Am geschliffenen Pertinax-Teil würde ich nicht über 60 erwarten, eher weniger.
Wieso sind geschliffene Teile nicht so hart? Ist doch immer noch das gleiche Material?
Also, eigentlich kann man ein anständiges Plektrum auch einfach kaufen und muß es nicht aus einem 2 Kubikmeter großen Rohling ausfräsen. ;-)
grundsätzlich sollte man beim Schleifen (egal was) keine Partikel einatment, also entsprechende Schutzausrüstung.
Aus dem fertigen Plektrum kann beim bloßen Anfassen keine schädliche Menge an Chemikalien austreten. Also keine Angst. Die Abgabe schädlicher Stoffe würde bereits für das "Hartpapier" gelten und müsste vom Hersteller deklariert werden.
m.f.G.
anwesende