Durch die Gewalt den frieden sichern?

10 Antworten

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Das mag nur in gewissen Situationen zutreffen, wenn man z. B. sein Haus und seine Angehörigen gegen einen Angriff verteidigen muss.

In den meisten Fällen aber erzeugt Gewalt Rachegelüste und zieht weitere Gewalt nach sich.

In gewisser Weise lässt sich der Frieden aber durch latente Droh-Gebärden sichern. Als Beispiel wäre hier der "kalte Krieg" zu nennen.


IQSofia  19.02.2021, 06:43

Danke für den Stern*

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Gewalt hat viele Gesichter und wir Menschen werden immer gewaltbereit bleiben. Einfaches Beispiel bei der Kindererziehung. Zu meiner Zeit gab es noch eine Watschen, wenn wir nicht spurten. (Die Welt ging nicht unter und die Eltern wurden trotzdem innig geliebt.) Das ungehorsame Kind störte den Familienfrieden und die Watschen wäre die Gewaltaktion, den Familienfrieden wieder herzustellen. Ganz schlaue Menschen erfanden dann die antiautoritäre Erziehung, wo so eine Watschen massiver körperlicher Gewalt gleich gestellt wurde und man mit anderen erzieherischen Maßnahmen für Abhilfe sorgen sollte. Jetzt komme ich wieder auf die Natur des Menschen, die von Gewalt geprägt ist, denn selbst kleine Kinder schlagen wild um sich herum, wenn sie ihren Willen nicht bekommen. An Stelle der Watschen bekommt das Kind nun andere Strafen (zB. Hausarrest) die meiner Meinung nach seelisch viel mehr Schmerzen und keinen erzieherischen Erfolg verbuchen, als die Watschen. Und weil man dem Kind sämtlichen Freiraum gelassen hatte und ihm schon im Kindergarten seine Rechte erklärte, entwickelte sich das eine oder andere Kind zum Tyrannen. Wir können jetzt weiterhin gewaltfrei diesem Tyrann auf den richtigen Weg bringen, aber er würde sich nicht ändern, weil er vor anderen keinen Respekt hat. Und obwohl er selber, Dank der antiautoritären Erziehung, nie körperliche Gewalt ertragen musste, ist er selber zu jeder Gewalttat bereit. Ja, leider ja ... Frieden kann man nur durch Gewaltbereitschaft sichern - sonst bräuchten wir keine Armee.


gluchjeiser  16.02.2021, 07:25

Falsch. Das Schlagen von Kindern in der Erziehung ist ein Zeichen der Hilflosigkeit der Eltern. Ebenso ist es oftmals ein Zeichen, dass Eltern selbst nicht als Vorbild dienen, da Kinder ihr Verhalten zu einem großen Teil von den Eltern haben.

Streiten diese sich oft, sind rau, schreien, lügen oder täuschen sie, überschreiten Grenzen von Anderen o.ä. - wird das auf Kinder abfärben. Dort allerdings wollen und können die Eltern dasselbe unerwünschte Verhalten dann aber mit Gewalt unterdrücken, was sie bei ihrem jeweiligen Partner oder anderen Erwachsenen vielleicht nicht tun würden.

Dein Text ist ein Zeichen davon, dass elterliche Autorität erfolgreich mit Gewalt bei Dir eingepflanzt wurde und Du diese aufgrund ihrer Gewalt anerkennst und selbst legitimierst (was mir widerfahren ist, möchte ich auch anwenden dürfen, denn jetzt bin ich erwachsen und habe Autorität, die andere respektieren müssen). Das ist aber kein liebevolles Verhältnis, um das es letztendlich geht.

Die Nichtanwendung von Gewalt bedeutet nicht automatisch absoluten Freiraum lassen und keine Autorität anwenden. Es gibt viele andere Strategien, die nicht auf körperlicher Gewalt beruhen und immer im Kontext betrachtet werden müssen, nämlich kann man einem Kind sein Fehlverhalten und den Sinn der Maßnahmen erklären, sowie, dass man es selbst auch vorlebt (soweit man nicht zwischen gewissen besonderen Freiheiten die man als Erwachsener hat unterscheiden muss, die für ein Kind schädlich sind.). Man kann es notfalls mit Verboten regeln und so ggfs. das Wirken des Kindes einschränken - ohne es aber zu schlagen.

Die antiautoritäre Erziehung ist dagegen etwas ganz anderes und unterscheidet sich noch einmal von der permissiven Erziehung.

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Sky150119  16.02.2021, 16:18
@gluchjeiser

So viel Text und doch kein 👍. Noch einmal zum mitlesen: Eine Watschen, wie ich sie aus meiner Sturm und Drangzeit kenne und auch wusste, dass es eine setzt, wenn ich bewusst gegen Regeln verstoßen hatte, kann ich leider nicht mit „Schlagen“ in deinem Sinne gleich setzen. Ich bin schon a bisserl älter und weiß wovon ich rede. Es ging im Kontext aber um den Erhalt des Friedens ohne Gewalt, bei dem ich mit meinem leicht verständlichen Beispiel demonstrieren wollte, dass es nicht möglich ist, sei denn wir werden ALLE lammmfrom.

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gluchjeiser  16.02.2021, 16:31
@Sky150119

Und nochmal:

Es ist trotzdem falsch. Die Erziehung von Kindern ist nicht vergleichbar mit Politik und Weltfrieden. Auch Watschen sind ein Zeichen von Ohmacht, Hilflosigkeit und schlechtem Vorbild. Ein Zeichen von Schwäche und infantiler Verhaltensweisen von Erwachsenen.

Wo immer das häufig üblich ist oder war bedeutet es nichts anderes, als wie weit diese Menschen von einem selbstreflektierten, aufgeklärten und ehrlichem Leben ohne Selbsttäuschungen entfernt sind.

Wir müssen auch nicht alle Lammfromm sein - es genügt wenn wir nicht grundlos Gewalt einsetzen - und ganz besonders nicht gegen Schwächere um unsere Autorität zu legitimieren.

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Sky150119  16.02.2021, 16:36
@gluchjeiser

Ich bin lammfromm, deshalb lass ich dir den Vorrang, denn deine Antwort erfasst nicht mal annähernd den Kern der Aussage/Frage und du widersprichst dich im letzten Satz.

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gluchjeiser  16.02.2021, 16:54
@Sky150119

Tue ich nicht, ich definiere "grundlos" nur anders als Du.

Ich erkläre Dir mal kurz etwas wichtiges über das Leben und die Menschen:

Menschen wie Du glaubten zu allen Zeiten, dass sie schon Recht haben, alles wissen und richtig machen. Die Geschichte der Menschheit zeigt, dass es das nicht gewesen sein konnte, denn noch im letzten Jahrhundert haben wir 2 Weltkriege begonnen, danach noch eine Diktatur obendrauf bei der viele begeistert mitgemacht haben.

Wir kommen als Menschheit nicht weiter, wenn wir uns auf "alte Gewohnheiten" berufen - denn dann wird immer dasselbe am Ende bei herauskommen.

Man bringt Menschen die Mitmenschlichkeit nicht durch Watschen bei, im Gegenteil mindert man diese mit jeder einzelnen. Mitmenschlichkeit - und somit ein Ende von Krieg und Gewalt kann man nur durch Wertschätzung, Liebe und ein ehrliches, aufrichtiges Vorbild beibringen. Dann werden Kinder sich daran von allein orientieren.

Allein an dem Vorbild scheitert es bei den allermeisten Menschen aber bereits, da sie selbst sich nicht nach dem richten, was sie von anderen (oder ihren Kindern) erwarten. Meistens beginnt das schon bei den Beziehungs- oder Ehekonflikten. Der mangelhaften Emotionskontrolle oder Frustrationstoleranz.

Sie erkennen ihr eigenes Fehlverhalten nur nicht, da sie es ausblenden. Man nennt das Unreflektiertheit. Kinder aber spüren diese Widersprüche zwischen dem, was Eltern (oder Autoritäten) erwarten und was sie selbst vorleben und werden dadurch verstört.

Irgendwann erkennen sie es aber nicht mehr, da sie sich notgedrungen anpassen müssen - und werden als erwachsene oftmals Gewalt im nachhinein legitimieren und rechtfertigen. Das nennt man Unterwerfung - und ist mit ein Grund warum Menschen besonders in Deutschland so willfähige Untertanen und Autoritätshörig sind. Weil sie gebrochen wurden und er strenge der Eltern oder Autoritäteten schon als Kinder nachgeben mussten.

Menschen wie Du glauben, dass sie aufgrund ihres Alters und der damit verbundenen Lebenserfahrung auch viel über das Leben wüssten - tatsächlich wissen die allermeisten bis zum Ende fast gar nichts und sind auch kein wirkliches Vorbild für irgendjemanden.

Wenn es so wäre - dann wären viele Probleme schon längst aus der Welt geschaffen.

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Sky150119  16.02.2021, 18:40
@gluchjeiser

In der Kürze, liegt die Würze. Rülps, Pardon, habe mir gerade eine gebratene Ente mit chinesischen Nudeln gegönnt, weil Morgen ... Aschermittwoch ... und ich als bekennende, gläubige Christin mit Gesinnung auf „katholisch“ ab morgen Fasten werde. Zu deiner Definition „grundlos“ sei gesagt, dass bereits in der ersten Stunde auf der Polizeischule, so ein Freund, gelehrt wird: „Für alles was man tut, gibt es einen Grund!“ - aus der Sicht des Betrachters. Von daher werden die Menschen immer aneinander geraten, weil sie zu verschieden sind und jeder andere Idole (Vorbilder) hat. Aber ich kritisiere deine persönliche, ja fast schon provozierende Ader mit deiner Satzstellung: „Menschen wie du“...! Dein Faible für die Psychologie scheint Lichtjahre von der Realität entfernt. Und nun genieße den Faschingsdienstag ... Hellau.

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Killer6734  31.12.2023, 02:20

Ich bin deiner Meinung Sky150119!

Wenn wir uns unsere heutige Jugendliche Gesellschaft ansehen, dann ist das ein Anzeichen von falscher auf Erziehung der Eltern. Frech und undiszipliniert kann ich mich dazu nur Äußern! Es ist zwar eigentlich nur sehr sehr sehr harmlose Gewalt jemanden eine Watsche zu geben, aber ein Kind muss auch mal lernen, wie es sich zu benehmen hat und mal wissen zu fühlen, denn das Leben da draußen ist ja auch immer kein Zuckerschlecken! Da ist die temporäre Wut von seinem Kind noch leider gar nichts, da es ja auch mal im Leben erfolgreich werden soll. Watschen sind halt fast gar nichts meiner Meinung nach, dass kann ich aus Erfahrung sagen, da ich sehr oft eine von meinen Eltern bekommen habe, was auch wirklich ehrlich gesagt geholfen hat. Wenn man sich unsere heutige Zeit ansieht, dann denkt man sich schon, dass es denen wirklich an sowas, wie richtige Erziehung, sowie Respekt fehlt.

LG ✋

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Natürlich ist dies gerechtfertigt.

Offensichtlich haben so einige in Deutschland ihr Langzeitgedächtnis ausgeschaltet. Wir hatten hier die RFA, einige Mitglieder der RFA werden heute noch gesucht, die mit gewalttätigen Maßnahmen einen Umsturz in Deutschland verlangten. Der Staat hat hier mit Gegengewalt angemessen reagiert.

Gewalt findet somit ihre Rechtfertigung wenn es dem Allgemeinwohl dient.


Gewalt kommt immer dann ins Spiel, wenn die Diplomatie versagt hat. Dieser richtig aufgestellte Slogan durch Clausewitz in der Zeit Napoleons, hatte ja einen aktuellen Hintergrund.

Das dumme daran, die Diplomatie setzt zu frueh aus, bzw. ist von Interessengruppen nicht gewuenscht, weil sie durch kriegerische Einsaetze mehr verdienen koennen, somit muss mit diesem Ausdruck, mit Gewalt Frieden zu sichern, sehr vorsichtig umgegangen werden.

Schon der Einsatz der zwei A Bomben in Japan, fusste auf diese These mit Gewalt Frieden zu schaffen und war falsch.

Alle Argumente diesen Vorgang zu verteidigen, koennen leicht widerlegt werden, wenn sogar hohe US Militaer, wie Baldwin und Nimitz dagegen waren, nur weil der "neue" Praesident Truman das in der Wirklichkeit sehen wollte.

Woher ich das weiß:Recherche

Spielwiesen  17.02.2021, 20:49

Hinter Gewalt bei der Durchsetzung politischer Ziele steckt immer ein verhunztes Ego, welches das immer gültige Prinzip 'Wie innen, so außen' nicht verstanden hat. Erziehung? Mit Blick auf die Menschen, die darunter zu leiden haben, sollte der diplomatische Ansatz um jeden Preis wiederbelebt werden.

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Wenn es das mit Abstand geringere Übel ist, dann schon.