Dürfen Pferde im Winter auf die Weide?

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Also bei uns dürfen die immer dann auf die Weide wenn es gefrohren ist und somit die Koppel keinen Schaden nimmt. In 30 Jahren habe ich noch keine Kolik erlebt die im Zusammenhang mit gefrohrenem Gras steht. Das Gras das die Pferde mit den Zähnen aufnehmen kommt ja nich in gefrohrenem Zustand im Magen an, das wurde ja schon gut erwärmt beim Kauen.

Wir sperren unsre Wiese ab der Gatschzeit, wenns gefroren hat dürfen sie wieder raus und im Frühling wenns anfängt zu tauen machen wir auch wieder zu. Das hat den Grund, dass so die Wiese geschont wird und nicht zur Berg-und-Tal-Bahn verwandelt wird. Futtertechnisch wärs ihnen schnurz.

Kolik hab ich in 20 Jahren Pferde erst ein einziges Mal erlebt, im Sommer - weil der Dämlack abgehauen ist und eine Ladung Farn verputzt hat. Ansonsten nüscht.

Manche Ställe müssen die Wiesen auch für eine gewisse Zeit sperren - der Stall, wo meine Kleine steht, hat so Auflagen, dass von 15. Dezember bis 15. April die Wiesen nicht fürs Vieh genutzt werden dürfen. Also sind sie in der Zeit eben am Winterpaddock. Ist aber auch groß genug zum laufen.

Nein, dürfen sie nicht. Es besteht ein Risiko auf Atypische Weidemyopathie, die immer nach Kälteeinbrüchen aufkommt. Ein Toxin oder sonstiges wurde noch nicht gefunden, allerdings hat es einen Zusammenhang mit der Kälte. Sie betrifft auch ausschließlich Weidepferde.


dylain  21.11.2013, 23:23

Zumindest dürfen sie es nicht während Frost vorhanden ist.

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Zousaittout  21.11.2013, 23:31

Man weiss heute noch keinen Meter weit, woher diese Krankheit kommt und was sie auslöst.

Von daher ist das grobe Panikmache, ohne Ansehen der Person pauschal alle Offenstallpferde reinzuholen.

Man hat gedacht, dass das an Pilzsporen läge. Oder am roten Bergahorn. Hat sich Beides nicht bewahrheitet. Man ist nach wie vor absolut ahnungslos,was den Auslöser von atypischer Weidemyopathie betrifft.

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Aristella  22.11.2013, 08:38
@Zousaittout

So, wie mir und ein paar weiteren besorgten Pferdebesitzern der Chef der Vetuni Wien vor zwei Wochen erklärt hat, scheint es tatsächlich an den Samen des Bergahorns, bzw einem Stoff darin (Hypoglycin A) zu liegen - zumindest hatten alle bisherigen heurigen Opfer toxische Levels dieses Gifts im Körper.

Allerdings weigert sich mein Hirn zu verstehen, warum das erst seit ein paar Jahren so ein Thema ist - Bergahorn gibts nicht erst seit gestern und früher waren die Pferde auch im Herbst auf der Weide!?!

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Baroque  22.11.2013, 11:17
@Aristella

Und bedenke: Wenn es einen Zusammenhang mit Kälte geben soll, der bisher eben vermutet wird, dann sind es die KälteEINBRÜCHE, also der plötzliche Umschwung. Frost und ständige Kälte bereiten keine Probleme! Das heißt, rauschen die Temperaturen innerhalb eines Tages um 10 Grad im Durchschnitt runter, sperrt man eben die Weiden mal, aber meist ist das sowieso mit so viel Niederschlag verbunden, dass man in der Zeit sperrt. Hat sich das wieder eingependelt, sind die Temperaturen länger niedrig, kann man wieder ganz normal weiden lassen. Es wurde noch nie bei üblich niedrigen Temperaturen beobachtet, sondern immer nur dann, wenn die grade in den Stunden vorher schlagartig gefallen waren.

Aristella, war es nicht bei Dir in der Gegend so, dass auch Pferde betroffen waren, in deren Nähe es gar keinen Ahorn gab, weder roten Berg- noch sonstigen?

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Aristella  22.11.2013, 11:21
@Baroque

Ja, bei einem Stall war weit und breit kein Ahorn. Trotzdem aber das Hypoglycin in den untersuchten Pferden...

Irgendwas muss da noch dazukommen, mein Naturwissenschafterhirn kann und will einfach nicht glauben dass das Zeug innerhalb von ein paar Jahren so giftig geworden ist.

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Das Gras okay als weil im Winter nicht so viel Eiweiß drinne ist, ich würde das Pferd aber nicht auf die Wiese stellen wenn es glatt oder gefroren ist, da könnte es sich verletzen ....aber wenn dein; Pferd zu viel frisst dann über frisst es sich, aber das kann sommer wie Winter passieren

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Hm genau kann ich es auch nicht sagen, doch wenn ich mich richtig erinner hatte ich mal ein buch gelesen wo drinne stand das pferde in der regel in winter nicht auf die weide kommen weil

1) da dort meistens kein offenstall ist und wenn es dolle kalt ist sie sich gerne unterstellen wollen.

2) meistens die grasnarbe karputt geht und sie alles kaputt trampeln (wegen den schlechten wetter, oft matschig, halb gefrohreren etc,

3) die pferde können ausrutschen und wenn eine eisdecke ist können sie einbrechen und sich an den scharfen eiskanten die füße aufschneiden.

So stand es meiner meinung nach drinne. Also nichts mit Kolik, und wenn die Weide/wetter/ umstände es zulässt/ zulassen kann dein Pferd eigentlich auf die Weide.

Ach bei wikipedia steht Ursachen einer Kolik: Häufige Ursache für eine Kolik ist ein Verschluss des Darms, wobei am häufigsten der Grimmdarm (Colon) betroffen ist. Der Verschluss kann beispielsweise von nicht ausreichend verdautem Futter herbeigeführt werden, das sich im Darm festsetzt und zu einem Stillstand des Transports des Nahrungsbreis (Darmverschluss oder Ileus) führt. Auch eine Verschlingung, Verlagerung oder Einklemmung des Darms ist möglich, bei der der Darm abgeschnürt wird. Recht häufig treten so genannte Stresskoliken auf, wenn das Pferd größeren psychischen Belastungen ausgesetzt ist, wie etwa auf langen Transporten oder auf Reitturnieren. Dabei verkrampft die Bauchmuskulatur und stört damit die Verdauung (→ Krampfkolik). Wetterbedingte Koliken treten meist im Frühling oder bei Wetterwechsel auf. Der Kreislauf des Pferdes verschlechtert sich, der Darm hört auf zu arbeiten.

Koliken werden begünstigt durch fehlende Bewegung des Pferdes und Parasitenbefall des Darms.


Zousaittout  21.11.2013, 23:24

Hahaha, ich lach mich kaputt. Ich hab Offenstall Hafis. Die lassen sich Pelz und Wampe wachsen und packen sich bei Schnee platt auf die Weide zum Pennen.

Po gegen den Wind. Fertig.

Was für ein Käse doch manchmal veröffentlicht wird. Im Winter siehst Du die kaum im Unterstand. Aber im Sommer kommen sie kaum dort raus. Der Bremsen wegen. Kälte ist denen ziemlich wurst. Nässe meist auch, wenn sie gesund sind.

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Baroque  22.11.2013, 11:28
@Zousaittout

Solche Bücher sind mit schuld dran, dass Pferde mit den Folgen der Vermenschlichung kämpfen.

1) Zum einen sollte eine Stallanlage einen Unterstand anbieten, also auch die Weide, auch für den Sommer. Zum anderen wird man genau dann, wenn die Menschen schreien "die brauchen doch einen Unterstand!" kein Pferd drin finden ;-) Unsere haben auf der Weide keinen Unterstand, können aber selbst wählen, wann sie auf die Weide gehen und wann sie sich im Stallbereich aufhalten. Die gehen zwar an heißen Sommertagen mittags nicht auf die Weide, aber nicht, weil sie den Unterstand suchen, sondern weil im Stallbereich keine Bremsen sind, auf der Weide schon. Die stellen sich im Schnee raus und lassen sich gerne den Pelz voll schneien. Auf diesem bleibt der Schnee liegen, weil er so gut isoliert. Grad mal bei Hagel gehen sie alle in ihren Unterstand, ansonsten nur vereinzelt.

2) Das ist ein Argument, deshalb braucht man zu den Zeiten, wo sie wirklich umackern würden, genug Fläche, wo sie sich bewegen können - es sei denn, man ist in der glücklichen Situation, wirklich große Weiden zu haben, was aber in vielen Bundesländern aufgrund der Besiedlungsdichte nicht geht.

3) Ausrutschen: Ja, wenn ich das zwingend verhindern will, darf mein Pferd nur in der Box stehen, was kein pferdegerechtes Leben ist. Die erwerben grade mit dem spielerischen Erkunden von Untergründen die Sicherheit, die ich mir auch als Reiter wünsche, dass mein Pferd nicht unter mir weg rutscht, weil es keine Ahnung hat, wie es mit dem Boden umzugehen hat. Und die böse, böse Eisdecke. Eis bildet sich nur da, wo Pfützen stehen und auf Weiden stehen die selten. Was sich bildet, ist Harsch und ich könnte stundenlang im Winter an der Weide sitzen und beobachten, wie Menschen tapfer durch Bruchharsch ans hintere Ende einer Weide stapfen, um ihr Pferd zu holen. Das lässt sich dann, kurz, bevor der Mensch hinten ist, von anderen Pferden zu einem kleinen Rennen animieren und springt mit richtig schnellen Galoppsprüngen und ohne jegliches Problem vor zum Tor, um dort zu warten, bis sein Mensch völlig fix und fertig vom Einbrechen bei jedem Schritt nach einer halben Stunde dort ankommt. Passieren tut denen da nichts, im Gegenteil, die brauchen das für ihr Wohlbefinden, auch mal richtig Gas geben zu dürfen im Winter und aus Sicherheitsgründen möcht ich da nicht jedes Mal drauf sitzen. Wenn meiner so richtig Gas gibt, würde mir vermutlich schlecht vom Gegenwind, der mir den Atem nimmt.

Und was den Wikipediahinweis auf die wetterbedingten Koliken angeht: Das passiert hauptsächlich Pferden, deren Kreislauf eh schon durch Stehen und den Zwang, größere Futterportionen zu verdauen belastet ist, die in Boxen wohnen - ich hab es in 32 Jahren noch nie bei einem Offenstaller mit gut verteilter Fütterung gesehen.

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SpamMichAus  24.11.2013, 20:26
@Zousaittout

ich habe bloß gesagt was in den buch stand nicht das ich diese meinung vertrete^^

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