Du sollst dir kein Bildnis von Gott machen, steht in der Bibel. Aber dann darf ich ihn mir ja nicht mal vorstellen, oder welchen Sinn hat dieses Verbot sonst?

14 Antworten

Wie willst du ihn dir denn vorstellen? Als alten Mann mit Bart? War der es, der das riesige Universum erschuf? Gott hat sich zu erkennen gegeben in der Bibel mit all seinen Eigenschaften, die wir nachahmen sollen: z.B. Barmherzigkeit, Demut, Gerechtigkeit und die größte Eigenschaft ist LIEBE. Aĺles, was wir sind und auch alles andere auf der Welt, zeugt von einer grenzenlosen Liebe. Ich habe festgestellt, dass er auch viel Humor hat; wie sonst kommt es, dass wir auch Humor haben und herzlich lachen können?

Weißt du, wäre es nicht eine große Lächerlichkeit und auch Beleidigung, wenn wir uns da eine Figur vorstellen und zu ihr beten? Ein Bild oder Götze hat oft die Gestalt eines Menschen und wird vielleicht aus dem Holz eines Baumes geschnitzt, das auch als Feuerholz dienen kann. Die Bibel sagt von einem Menschen, der Holz zu diesen beiden Zwecken verwendet:

„Die Hälfte davon verbrennt er also im Feuer, und brät mit der anderen Fleisch, verzehrt dann den Braten und ißt sich satt. ... Den Rest davon macht er zu einem Gott, zu seinem Götzenbild, vor dem er sich niederwirft, sich verbeugt, zu dem er betet: ,Hilf mir, du bist ja mein Gott!“‘ (Jes. 44:13-17, Henne).

Wenn du für alles Dankbarkeit entwickeln kannst und sie auch im Gebet ausdrückst, dann wird dein Verhältnis zu Gott persönlicher. Dann merkst du auch, dass deine Bitten auf die eine oder andere Weise erhört wurden - du verspürst einen großen Frieden. (Nur nicht um einen Lottogewinn beten 😁😁😁, das klappt nicht). Dir fehlt dann kein Bild, denn du betest dann zu Gott "in Geist und Wahrheit".

Die bildliche Darstellung von Göttern ist ein Grundelement altorientalischer Religionen.

Nicht nur in Bildern dargestellt, sondern auch in Statuen, Amuletten und als Teraphim: eine leicht transportable Figur eines Familien- Hausgottes semitischer Nomaden.

Teraphim werden erwähnt in Gen 31,19, 1Sam 19,13 und Hos 3,4

Teraphim wurden in besonderen Nischen oder an verborgenen Orten aufgestellt und dienten zur Weissagung.
Man maß ihnen eine prophetische Kraft zu. Zugleich waren sie Schutzgötter, die Haushalt und Gewerbe bewachten

https://de.wikipedia.org/wiki/Teraphim

Mit einem Bildverbot wurden auch diese Religionen verboten. Man hat sich explizit von ihnen distanziert.

Soweit ich weiß ist die Idee hinter dem Gebot, die Allgegenwärtigkeit von Gott zu unterstützen. Andere Religionen haben z.B. heilige Orte, an denen ein (lokaler) Gott lebt. Oder es gibt eine Repräsentation/Relikt (Statue...) und im Umkreis dieses Relikts ist Gott anwesend.

Das Gebot sagt letztlich, dass Gott überall ist und man ihn mit Verstand nicht "fassen" kann. Also auch seine Dimensionen nicht begreifen.

Es geht darum, dass man kein Abbild (Statue o.ä.) von ihm machen soll und das anbeten. Allerdings ist auch die Vorstellung vom weißhaarigen Mann auf einer Wolke nicht in seinem Sinne. Das kann man höchstens mal Kindern erzählen.

Das 2. Gebot hat einen anderen Sinn als man auf den ersten Blick vermuten kann.

Hier mal die Bibelstelle :

Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was in den Wassern, unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied derer, die mich hassen,2. Mose 20:4‭-‬5

Gegen dieses Gebot würdest du z.B. schon verstoßen, wenn du im süchtigen Ausmaß ein bestimmtes Computerspiel (ich benutze mal dieses Beispiel) spielen würdest und dieses Computerspiel dir in deinem Leben wichtiger wäre als alles andere (auch als Gott). Du würdest dir das Spiel dann zu einem Bildnis machen. Denn wenn diese von mir jetzt ausgeführte Interpretation des Verses falsch ist, dürftest du z.B. auch keine Blumen mehr auf ein Papier malen, weil es ja etwas ist, dass "unten auf Erden" ist und du dir davon ein Bildnis machen würdest. (Auch wenn diese Interpretation der katholischen Kirchenlehre widerspricht, ist der Vers nur so zu verstehen, wenn man ihn genau liest)

In Vers 5 steht, dass wir es nicht anbeten sollen und ihm nicht dienen sollen. Wenn dieses Spiel dein Leben ist, dann tust du im geistlichen Sinne genau das.

Sich etwas zum Bildnis machen, ist auch mit der Anbetung eines Götzen gleichzusetzen.

Was ist laut Bibel die Anbetung eines Götzen?

Dazu erstmal folgendes: Es muss nicht zwingend eine imaginäre andere Gottheit im Sinne von einer "Person" wie z.b. Zeus oder Shiva sein. Oder einem Tier (z.b. goldenes Kalb).

Das Anbeten von Götzen ist das Anbeten von nichts. Siehe dazu:

Was nun das Essen der Götzenopfer betrifft, so wissen wir, dass ein Götze in der Welt nichts ist, und dass es keinen anderen Gott gibt außer dem Einen. [1. Korinther 8:4]

Will ich sagen, dass ein Christ nun beispielsweise keine Computerspiele spielen darf ?

Nein.

Man sollte solche Interessen (das kann z.B. auch Kraftsport, Geld(gier), und noch viel mehr sein) jedoch nicht als den Sinn unseres Lebens sehen. (Es gibt (hab)süchtige Menschen bei denen das der Fall ist).

Gott (der der uns geschaffen hat und uns ja sogar die Luft zum Atmen gegeben hat) soll laut dem ersten Gebot der Sinn unseres Lebens sein.

Ein Vers vor den beiden oben zitierten heißt es:.

Du sollst keine anderen Götter neben mir haben! [2. Mose 20:3]

Natürlich kann man in diesem Kontext auch Spaß am z.B. Computerspielen haben (wie weiter oben bereits angedeutet). Nur sollte man nicht für dieses Computerspiel (wenn wir bei dem Beispiel bleiben) leben.

Ich hoffe, ich konnte helfen.

Liebe Grüße und Gottes Segen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinden