Doppellichtschalter für mich nutzbar?

Deckenlampenanschluss - (Elektro, Lampe, Lichtschalter)

10 Antworten

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Würde dies lieber einen Fachmann machen lassen... sicher ist sicher.

Vorbehaltlich einer fachgerechten 2 poligen Messung mit einem Duspol kann man hier davon ausgehen, dass der blau isolierte Draht der Neutralleiter ist. Er gehört an den N Anschlus der (die) Leuchte(n). Der grün/gelb isolierte Draht gehört an den Schutzleiterkontakt, der wenn vorhanden meist mit einem Erdungssympol oder PE gekennzeichnet ist.

Die braun und schwarz isolierten Leitungen sind demnach die vom Serienschalter geschalteten Aussenleiter und kommen an die mit L gekennzeichneten Klemmen der Leuchte(n).

Sicherheitshalber überprüft man (bei getrennter Sicherung) ob die braun und schwarz isolierten Leitungen auch tatsächlich am betreffenden Serienschalter angeschlossen sind. Zum Schalter müssen mindestens 3 Leitungen führen. Es ist möglich dass der nicht geschaltete Aussenleiter (Zuleitung) vom Schalter weitergeschleift wird. In so einem Fall sind an einem Anschlusspunkt des Schalters 2 Leitungen geklemmt.

Dass bei allen Tätigkeiten ausser Messungen die Sicherung zu trennen ist sollte ja selbstverständlich sein.

Ohne großartigen Eingriff in die Verdrahtung ist hier nur EINE Leuchte mit 2 einzeln schaltbaren Gruppen machbar.


shalom  13.01.2012, 13:44

Fast.

Das Bild zeigt klar, dass früher an den Klemmen 2 verschiedene Kreise betrieben worden sind.

Eine Erdung ist für eine Deckenlampe unnötig, weil so wie so nur 2 Adern auf die Fassung gehen.

Dies ist ein Fall einer "Altinstallation".

Da fehlte eine Ader, man hat dann den Erde-Leiter als Ersatznull für den zweiten Kreis benutzt, aber versäumt, diese Ader entsprechend anzumalen (das mache ich immer, wenn ich eine Ader zweckentfremde).


Klar, alles Spekulation bis zur eigenhändigen Messung. Geht die Fragestellerin nach meinem Beitrag vor, kann nichts passieren.

Der "worst Case" ist, dass tatsächlich die grün-gelbe Ader die Erdung trägt.

In diesem Fall würde auch nichts anderes passieren, als dass nach dem Einschalten des betreffenden Schalters der FI-Schalter trennt.


Hier scheint aber klar zu sein, dass in der vorherigen Installation die Klemmen so verwendet wurden, wie sie an den Lüsterklemmen angeschlossen sind.

Sonst hätte es niemand so montiert ( logisch denken ! ).


Der RAT, bei diesen geringen Eigenkenntnissen einen Fachmann hinzu zu ziehen, ist aber sicher richtig, dem stimme ich voll und ganz zu.
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Commodore64  13.01.2012, 15:08
@shalom

Eine Erdung ist für eine Deckenlampe unnötig, weil so wie so nur 2 Adern auf die Fassung gehen.

Falsch. Hausfrauen haben die Angewohnheit auf Leitern zu klettern und dann das gehäuse der Lampe mit Feuchten Händen und Feuchten Lappen zu berühren. Hat die Lampe ein Metallgehäuse, muß es unbedingt geerdet werden!

Da fehlte eine Ader, man hat dann den Erde-Leiter als Ersatznull für den zweiten Kreis benutzt

Wieso sollte da eine fehlen? In den späten 70ern bis in die späten 80er waren Zweikreis Lampen hypermodern. Es gab sogar Hängelampen mit geschlossenem Papierschirm die zwei Glühbirnen drin hatten. Manchmal fand man die auch in Schlafzimmern. Ich dachte früher immer dass das dazu wäre z.B. 20W und 60W zu benutzen damit der früher aufstehende den Partner nicht weckt - bis ich mal eine Lampe auf dem Sperrmüll gesehen hatte wo neben einer normalen Birne auch eine rote drin steckte... Und ich glaube nicht, dass das Designerteil zu einem Fotolabor gehörte oder der wahrung der Nachtsicht diente!

Auch Strahlerleisten (modern in den 80ern) wurden oft Zweikreisig betrieben.

Also wozu würde man einen zweiten Nulleiter brauchen? Zweikreislampen haben nur 4 Anschlüsse, die Kreise teilen sich einen Nulleiter.

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Sorbas48  14.01.2012, 11:16
@shalom
Da fehlte eine Ader, man hat dann den Erde-Leiter als Ersatznull für den zweiten Kreis benutzt, aber versäumt, diese Ader entsprechend anzumalen (das mache ich immer, wenn ich eine Ader zweckentfremde).

und genau da scheiden sich die Geister und es zeigt sich der Unterschied zwischen laienhafter Bastelei und fachgerechter Ausführung.

Was den Schutzleiter betrifft, gab es nur im Jahr 1965 eine wesentliche Umstellung in der Norm. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es keinen grün/gelb isolierten Draht.

Seit 1965 darf ein grün/gelber Draht nur als Schutzleiter und sonst für nichts anderes verwendet werden, alles andere ist unverzeihliche Schlamperei.

In der aktuellen DIN VDE 0100-200:2006-06 ist der Schutzleiter (Bezeichnung: PE) unter Punkt 826-13-22 wie folgt definiert:

„Leiter zum Zweck der Sicherheit, zum Beispiel zum Schutz gegen elektrischen Schlag [IEV 1 95-02-09]“ und für sonst keinen anderen Zweck! Siehe auch DIN VDE 0293-308: 2003-01 und VDE 0100-510:2011-03.

Da in dieser Schaltung ein blau isolierter Draht vorkommt kann es sich um keine klassische Nullung handeln.

Damit ist einzig richtig den Schutzleiter ausschließlich als solchen zu verwenden oder unbenutzt zu lassen, wenn die Leuchte tatsächlich keinen PE Anschluss (auch nicht am Gehäuse) hat und den 2. Kreis mit dem Neutralleiter aus dem ersten Kreis zu versorgen.

alles andere ist NICHT FACHGERECHT.

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Die beiden Schwarzen Drähte werden unabhängig geschaltet und führen Phase, blau und Gr/ge (Nulleiter und Erde) müssen sich die Leuchtmittel bzw. Fassunegn teilen.

Wichtig, bei Metallgehäusen muß man den Gr/Ge (Erde) anschließen, bei Plastikgehäusen (wie vorhanden) nicht, da ist auch keine Erdungsschraube vorhanden. Daher liegt der unbenutzt in der Klemme.

Was auf jeden Fall geht sind Strahler, also diese Leisten wo 2, 3 oder 4 schwenkbare Fassungen dran sind. Innen drin gehen alle Fassungen auf eine Lüsterklemme. Hier nimmt man dann die schwarzen (oder braunen) Drähte von den Fassungen raus die auf den anderen Schalter sollen und klemmt die mit einer weiteren Lüsterklemme zusammen. Die Rückleitungen und die Erde lässt man in der original-Lüsterklemme. Dann schließt man die eingebaute Lüsterklemme normal an und den zweiten Schwarzen klemmt man dann auf die Zusatz Lüsterklemme.

Ich würde einen 4-fach Strahler verwenden und jede zweite zusammen schalten, das sieht dann bei "halber Kraft" auch schön gleichmäßig aus. Zudem lassen die sich so besser ausrichten dass immer der ganze Raum beleuchtet wird und es nur heller wird wenn man die anderen zuschaltet. Nimmt man unterschiedlich starke Leuchtmittel, kann man 3 verschiedene Helligkeiten schalten, z.B. links schwach, rechts mittel, beide stark.

Mein Vater hat sich zwei biegbare Halogenschienensysteme mit Trafos an den Enden gekauft. Die Trafos sind beide nebeneinander an der Decke angebracht und teilen sich Null und Erde, bekommen aber je eine eigene Phase. Die Schienen laufen dann im Zick-Zack gebogen nach links und rechts weg und die lassen sich getrennt schalten. Die eine ist mit schwächeren leuchtmitteln bestückt und leuchtet den Raum schwach aus zum Fernsehen, die andere hat starke Leuchtmittel (die maximalleistung die für die Fassungen erlaubt ist), zusammen ist dann Festbeleuchtung. Der war Schreiner und hat das alleine hin gekriegt ;)

Wichtig ist erst mal Licht einschalten und sich davon überzeugen, dass es brennt. Dann - wenn Möglich - Sicherung abschalten und sich davon überzeugen dass das Licht ausgegangen ist. Auf jeden Fall den Lichtschalter umschalten und mit Kreppband in der Stellung Aus festkleben. Das Kreppband markiert dabei die AUS-Stellung. So ist man ziemlich sicher dass es aus ist und das kreppband verhindert dass man aus versehen umschaltet und dann nicht mehr weiß wo "aus" ist. Laufen andere Personen rum die schalten könnten, nimmt man am besten die Schaltwippen am Schalter raus und klebt Kreppband über das "Loch". Ich bin schon mal von einer Leiter geflogen weil meine Oma meinte dass ich doch mit Licht mehr sehe was ich da mache. Seit dem nehme ich IMMER die Schaltwippen raus!

So ist man auch ohne geeignetes Meßgerät ziemlich sicher dass der Strom weg ist. Jetzt kann man mit dem "Lügenstift" (wird unter der Handelsbezeichnung Phasenprüfer verkauft) prüfen ob der Strom von allen Drähten weg ist. Es gibt Fälle, da wird nicht die Phase sondern der Nulleiter geschaltet! Das ist nicht zulässig, kann aber passieren! Vorher und hinterher überzeugt man sich an einer funktionierenden Steckdose dass der Lügenstift auch wirklich funktioniert. Besser ist natürlich ein richtiges Elektriker Meßgerät!

Jetzt kann man die alte Lampe abklemmen und die neue anbringen.

Die beiden Lüsterklemmen an der Decke sind bereits für 2 Lampen vorbereitet, wenn das Bild das Originalbild ist.

Je Lüsterklemme kannst Du 1 Lampe schalten.

Schalte beide Lichtschalter aus, prüfe alle 4 Adern mit dem Phasenprüfer. Es sollte keine Spannung anliegen, wenn die Installation der Schalter korrekt ist.

Schalte nun die Schalter an und prüfe erneut alle 4 Adern.

Jetzt weißt Du, welcher Draht der "böse" ist und welcher die Null, in jeder Lüsterklemme ist 1 "böser" und eine Null.

Lampen bekommst Du überall, ich würde mal nach gebrauchten Lampen bei Ebay schauen, die sind echt spottbillig.


Unnötig, zu sagen, dass alles abgeschaltet werden muss, bevor Du was installierst, OK?

also zunächst mal habe ich eine schlechte Nachricht für dich. diese Lampen mit den einzeln schaltbaren kreisen sind seit den 70er und 80er Jahren irgendwie out. wenn es dir darum geht, dass du bei bedarf weniger licht haben willst, empfehle ich, den Doppelschalter gegen einen Dimmer zu tauschen. oder tauschen zu lassen.

an sonsten bleibt dir ja noch die option mit den mehreren lampen. dazu musst du die zuleitung mit dem blauen und dem grüngelben draht zusammen mit der 2. lampe verbinden, die der schwarze draht kommt an die eine lampe, der braune an die zuleitung zur 2. (oder umgekehrt, das spielt keine nennesnwerte rolle.

wenn dir auffällt, dass du es lieber hättest dass der schalter für die 2. lampe auf der anderen seite sitzt, dann musst du eben gegebenenfalls die beiden drähte noch mal tauschen...

lg, anna