Dilemmafrage zu Flugzeugabsturz?
Meine Ethiklehrerin hat uns diese Dilemmafrage gestellt und ich bin gerade damit beschäftigt mir pro und contra Entscheidungen für die Handlung des Bundesverteidigungsminister anzueignen, allerdings kann ich nicht wirklich viele contra Argumente die ich aber bräuchte.
Dilemma:
Ein vollbesetztes Passagierflugzeug befindet sich, nach Funksprüchen des Piloten und Telefonaten einiger Passagiere mit ihren Angehörigen am Boden, in der Gewalt von Terroristen. Sie wollen das Flugzeug als fliegende Waffe benutzen und auf ein Kernkraftwerk lenken.
Der Bundesverteidigungsminister kommt nach kurzer Beratung mit ranghohen Militärs, Terrorismusexperten und Kernkraftspezialisten zu dem Ergebnis, dass der Schaden für die Bevölkerung durch eine Kernschmelze in einem getroffenen Kernkraftwerk um ein vielfaches größer wäre als der Tod der Passagiere an Bord der entführten Maschine.
Er ist sich über die rechtliche Unsicherheit der Lage im Klaren, gibt den bereitstehenden Kampfflugzeugpiloten dann aber den Befehl zum Abschuss.
Was sind (potenzielle) contra Argumente?
9 Antworten
Die Frage ist dewegen blödsinnig, weil es sehr schwierig wäre in heutigen deutschen Reaktoren eine Kernschmelze durch einem Flugzeugabsturz herbei zu führen.
- das Flugzeug müßte sehr genau an der Unterseite der masssiven schützenden Stalbeton-Kuppel treffen um überhaupt einen Effekt zu erzielen. Das ist eine ganz andere Nummr als irgendwo wo es einem gerade passt in eins der größten Bauwerke der Welt ein zu schlagen
- unsere Reaktoren mit Wasser als Moderator sind ganz anders aufgebaut als derjenige in Tschernobyl mit Graphit. Wenn nach einem Flugzeig-Einschlag Wasser aus dem Reaktorkern herausläuft, fährt der Reaktor herrunter, weil der abbremsende Moderator fehlt ohne den eine Kettenreaktion nicht stattfinden kann.
- Zur Kernschmelze käme es nur dann, wenn der Reaktorkern intakt bleibt und volle Pulle läuft während die Kühlung komlett ausfällt wie in Fukushima.
Du kannst Dir selbst die Frage stellen wie groß die Wahrscheinlichkeit wäre dass ein solches Szenario eintritt.
Der Bundesverteidigungsminister, ranghohe Militärs, Terrorismusexperten und Kernkraftspezialisten würden also nach kurzer Überlegung beschließen, es darauf ankommen zu lassen!!!
Zur Not könnten die Kampfflugzeuge immer noch im Letzten Moment wenn der Tod der Pasagiere ohnehin sicher ist während des Sturzfluges des Passagierflugzeugs durch Abschuß von Lenkwaffen verhindern, dass das Flugzeug auf den Reaktor trifft.
Diese Diskussion hat es schon zu einem Fernsehfilm gegeben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Terror_%E2%80%93_Ihr_Urteil
Das ist aber auch nicht von Belang, denn das Bundesverfassungsgericht hat mit Urteil vom 15. Februar 2006 bereits darüber entschieden das ein Abschussbefehl eindeutig rechtswidrig ist.
Leitsatz Nr. 3.
Diese Frage ist damit endgültig und unwiederruflich geklärt.
Die Sachlage ist ganz klar und man braucht da nicht argumentieren. Es gibt keine moralische Pflicht das Flugzeug abzuschießen. Und wenn das Flugzeug abgeschossen wird, macht sich auch keiner moralisch schuldig.
Und wenn das Flugzeug abgeschossen wird, macht sich auch keiner moralisch schuldig.
Aber strafbar.
Naja Argumente ist da ein komisches Wort. Aber rein realistisch betrachtet isses sinnvoller, das Flugzeug vor dem Einschlag in dein Kraftwerk zum Absturz zu bringen. Die Passagiere würde weder das eine noch das andere überleben.
Man sagt zwar landläufig, dass AKWs so gebaut sein müssen, dass sie gegen Anschläge durch Flugzeuge geschützt sind, aber es ist kein Geheimnis dass dem nicht so ist.
Klar könnte man noch auf anderen Wegen versuchen die Terroristen zur Aufgabe zu zwingen, aber letztlich wäre ein Abschuss die letzte, wenn auch grausamste Lösung.
Ob das jetzt moralisch in Ordnung wäre oder nicht habe ich jetzt mal nicht berücksichtig
Ist mir definitiv bewußt, allerdings gäbe es dann keinerlei Pro- oder Contaargumentation
Der FS sucht Contraargumente. Die liefert das Urteil des BVerfG
Kleines Flugzeug gegen großen Betonbunker. Und der Bunker verliert nach deiner Aussage?
Im Text stand Passagierflugzeug - darunter verstehe ich keine Cessna
Gesamtmasse Boeing 767: 80t, 160t voll beladen. So viel ist das nicht.
Ähm, erst gehts um kleines Flugzeug, jetzt isses ne Boeing? Vielleicht sollte man den Begriff kleines Flugzeug mal definieren. Abgesehen davon:
Der eine Autor schreibt für die linke taz, die andere war bei den Grünen. Ob die als Quelle unvoreingenommen sind, wage ich mal zu bezweifeln.
Das wiederum ist ein andere Tanzboden - ungeachtet dessen werden das alles theoretische Annahmen sein, oder hat schon mal jemand wissentlich ein Flugzeug in ein AKW stürzen zu lassen um die Schadenshöhe realistisch beurteilen zu können?
In ein AKW nicht. Aber man kann ja mal recherchieren, welche Sprengkraft für eine Bunkerknackerbombe nötig ist.
Okay, diese Berichte ist zwar auch "Greenpeace"-gefärbt, aber ich denke er zeigt, dass ein Absturz einer größeren Maschine in ein AKW keine gute Idee ist:
https://www.greenpeace.de/publikationen/KURZ_Panzerbrechende_Waffen_14092010_0.pdf
Ich hab das gerade mal gelesen. Da ist ja fast so viel Beton zwischen Außenwand und Kernreaktor wie bei der Decke eines U-Boot-Bunkers.
Letztlich ist es eine, wie in der Frage geschildert "Dilemma"-Frage, hält es so eine Beton wand aus oder eben nicht.
Naja, die Deutschen U-Boot-Bunker in Frankreich sind praktisch unzerstörbar. Darum Existieren sie auch noch.
Gar keine. Die würden so und so sterben, ob er das Flugzeug nun abschießt oder nicht. So kann er aber folgende Schäden verhindern.
Wo soll das Contra liegen? Bestenfalls, dass der Pilot nun für den Tod der Passagiere verantwortlich ist und nicht der Terrorist. Aber das is ja wohl, angesichts der Umstände, nebensächlich
Dämliche Antwort, die Menschen wurden sowieso sterben. Wieso also nichts Schlimmeres verhindern?
die Menschen wurden sowieso sterben.
Das ist ein dämlicher Kommentar, denn diese Rechtsfrage ist schon längst geklärt.
Gut dann belassen wir es eben dabei. Ich bringe eine rationale Antwort, die das Schlimmste verhindert. Du bist dafür, dass man eine radioaktive Verseuchung und deutlich mehr Tode in Kauf nimmt um das Grundgesetz zu wahren lol
Ich bringe eine rationale Antwort, die das Schlimmste verhindert.
die aber ganz klar verfassungswidrig ist und somit strafrechtlich relevant.
Du bist dafür, dass man eine radioaktive Verseuchung und deutlich mehr Tode in Kauf nimmt um das Grundgesetz zu wahren lol
Wofür ich bin spielt überhaupt keine Rolle, ich akzeptiere lediglich das geltende Recht.
Du solltest Deine Einstellung zum Grundgesetz mal überdenken, oder es zumindest etwas ernster nehmen.
Hast schon Recht. Man sollte auf jeden Fall mehrere Menschen in den Tod führen, Chance auf Missbildungen erhöhen, schmerzvolle letale Krankheiten riskieren und ein Gebiet unbewohnbar machen. Aber niemals niemals das Gesetz brechen!!!!!!!!!!!!
Aber niemals niemals das Gesetz brechen!!!!!!!!!!!!
Genau so ist es, ob dir das nun passt oder nicht.
Nichts, man hat Dich nicht erwischt. Darauf kann sich der Pilot nicht verlassen.
Der Abschuss ist ein Verstoß gegen die Menschenwürde und unzulässig. Es isr nicht rechtens, Menschenleben gegeneinander aufzurechnen.