Die Unterscheidung zwischen „etwas“ und „nichts“ Wenn man sagt, dass „nichts“ existiert dann ist nichts doch etwas?

10 Antworten

Philosophisch kann man durchaus mit dem Begriff des "Nichts" zu sinnvollen Aussagen kommen.

Beispiel: Wenn eine Person ein Ereignis erwartet und in genau in die Richtung seine Beobachtung lenkt, von wo das Ereignis eintreffen kann, dann ist ihre Beobachtung und ihr Kommentar "noch sehe ich nichts" immer dann sinnvoll, wenn das Ereignis noch nicht wahrnehmbar ist.

Auch ein Weltmodell, das von einer Schöpfung aus dem "Nichts" ausgeht, hat viel Aufmerksamkeit in der Philosophiegeschichte hervorgebracht.

Metaphorisch kann man sogar zahlreiche Beispiele aufführen. So etwa, wenn man sagt, dass die Existenz jedes Menschen letztlich im Nichts verschwinden wird. Man will damit ja nicht andeuten, dass die den lebenden Körper ausmachenden Atome verschwinden, sondern nur dass sich die hochkomplexe Struktur der Atome zu einem lebenden Menschen in Chaos auflösen wird.

Wie ziemlich viele philosophischen Probleme ist dies mMn ausschließlich Definitions-Unklarheit.

Das Konzept des "Nichts" existiert, es hat auch eine physische Repräsentation, aber es hat keine Materie.

Es ist also eigentlich absolut klar, wie es sich mit dem Nichts verhält.

Offen ist nur: Was meint man wenn man sagt, dass etwas (physisch/nicht physisch) existiert. Da gibt es kein richtig und falsch, nur unterschiedliche Meinungen / Angewohnheiten.

Ich würde behaupten die Mehrheit unterscheidet zwischen konzeptioneller und materieller Existenz wovon letztere gemeint ist, wenn es keinen Kontext gibt.

Nichts ist bereits nur eine Verneinung. Statt nichts ist auch nicht etwas sprachlich möglich.

Philosophen haben in vielem keine Ahnung, wovon sie sprechen. Eine Idee setzt i Übrigen eine denkende Person voraus.

Nichts physikalisch ist äußerst schwer zu greifen, weil ggf. ein Potential für eine Teilchen-Entstehung enthalten ist, möglicherweise ist das Potential bereits mehr als Nichts, aber ein Nichts, welches physikalisch nicht auftritt, spielt physikalisch auch keine Rolle.

Wenn Du Dich für solche Fragen interessierst, dann bitte Physik und nicht Philosophie. Ich frage mich, ob Philosophie überhaupt noch sinnvolle Beiträge leistet. Schon Heideggers Sein und Zeit ist irgendwie kaum noch irgendetwas, was man sich antun müsste. Die Zeit ist eine physikalische Größe, und daran scheitert sein Werk. Ähnlich hat die Frage nach dem Nichts eine physikalische Relevanz. Philosophie kann allenfalls zusammen mit Theologie, Religion einen Beitrag leisten, ansonsten ist sie in meinen Augen keine Wissenschaft.

Und genau wegen solchem pseudophilosophischen Unsinn halte ich nichts von Philosophie. Hier wird formale, verbale Prinzipienreiterei ohne jeden Bezug zur Realität betrieben – nicht mehr als Popeln in der Nase oder Suche nach Flusen im Bauchnabel.

Wenn mich jemand fragt, was ich heute eingekauft habe und ich antworte, dass ich nichts eingekauft habe, ist die Frage nach dem Preis sinnfrei und ebenso der Blick in meine Einkaufstasche.

Diese Frage bestätigt es wieder einmal.

Philosophie ist der Versuch, in einem leeren, stockdunklen Raum eine schwarze Katze zu fangen.

Getoppt werden kann das nur noch von einem Theologen. Der ruft: "Ich hab sie!"