Die Schärfste Chilli der Welt wirklich unfassbar gefährlich?

4 Antworten

Klar, genauso wie ein Hammer eine Waffe ist.

Trinidad moruga scorpion

ist der schärfste.

Aber Waffe? Das ist doch jedem selber überlassen damit zu würzen.

Wenn man es jemanden serviert könnte es als Körperverletzung ausgelegt werden.


furbo  15.07.2019, 19:49
Trinidad moruga scorpion, ist der schärfste.

Nö.

Carolina Reaper ist noch schärfer.

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indiachinacook  15.07.2019, 23:05
@furbo

Vielleicht bin ja ein romantischer Purist, aber der Carolina Reaper ist, wie das ganze andere Zeug, das sie jetzt zusammenkreuzen, eine künstliche Aberration, von der keiner weiß, ob er überhaupt langfristig sortenstabil ist.

Ich zähle nur die traditionell angebauten Sorten, von denen man weiß, daß sie stabil sind. Und da stehen jetzt de Trinidad Scorpions an erster Stelle, gefolgt von den nord­ost­indischen Nāgā-Jalakīẏā-Varianten (von denen ich schon einige vor Ort durch­probiert habe).

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Ich kenne nur den zweitstärksten Chili der Welt, nämlich den Nāgā Jalakīẏā. Von de­nen habe ich schon sehr viele gegessen (ich war schon einige Male in Nordostindien), nor­ma­ler­weise zum Vergnügen, aber einmal sogar unter Wettkampfbedingungen.

Klar sind die Biester höllisch scharf. Getrocknet, pulversiert und zerstäubt ergeben sie eine Art simplen aber wirksamen Pfefferspray. Auf die heiße Herdplatte geworfen er­zwin­gen sie eine Evakuierung des Gebäudes. Und auf den Schleimhäuten brennen sie wie Oleum.

Trotzdem finde ich die im Internet verbreiteten Warnung lächerlich übertrieben. Man braucht keine Handschuhe, um sie zu berühren, und auch nicht, wenn man ein oder zwei Schoten davon in der Küche verarbeitet. Aber bei großen Mengen sollte man wirk­lich etwas aufpassen. Als ich vor vielen Jahren einmal meine ganze Habanero-Ernte eingelegt habe, brannten die Hände hinterher einen ganzen Tag, obwohl die doch viel milder sind.


indiachinacook  16.07.2019, 01:43

Fun Fact: Der Nāgā Jalakīẏā wurde bei einer Untersuchung des indischen Militärs „entdeckt“, bei der es darum ging, neue Waffen zur riot control zu entwickeln. Dabei wurden systematisch verschiedene indische Chilies durchgetestet, bis man einen fand, der viel schärfer war als erwartet. Damals war Nagaland noch ein sehr schwer zugänglicher Landstrich ohne Touristen, die sich durch lokale Angebot knabbern.

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Zum Tatwerkzeug wird die Chili nur, wenn Du sie jemandem ins Essen jubelst. Und je nach Konstitution kann derjenige ernsthaft Probleme mit Herz oder Kreislauf bekommen. Youtube ist voll mit Leuten, die am Ende einem keuchenden Glühwürmchen ähneln. Eindringlich nicht zur Nachahmung empfohlen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit 30 Jahren in der Lebensmittelbranche unterwegs ...