Die höchste Form der menschlichen Intelligenz ist es zu beobachten, ohne zu urteilen?
stimmt das und wie erreiche ich das?
9 Antworten
Ich denke das die höchste Intelligenz darin besteht, die Sachen zu vergessen, die Emotionen zu kontrollieren/unterdrücken, Frei von einer Meinung zu sein, zu erkennen das beide Seiten Pro und Contra immer das gleiche Gewicht haben und die Dinge so anzunehmen wie Sie sind. Sich nicht abhängig zu machen von Werten, das Leben und andere zu be- oder verurteilen, zu verstehen das auf jede Aktion eine Reaktion folgt.
Das ist nicht wirklich möglich. Wenn du ein Urteil bildest musst du es auf etwas beziehen. Und zwar auf etwas an das du dich erinnerst. Aber die Erinnerungen bestimmen unsere Erfahrungen und damit unsere Meinung. Erfahrungen und Meinungen sind aber immer subjektiv.
Wenn du einen ähnlichen Zustand erreichen willst, musst du dich von allen Gefühlen befreien und dich den kalten Fakten stellen. Lerne Fakten von Meinungen und Theorien zu unterscheiden.
Der Satz ist eine Behauptung, keine empirische Tatsache.
Darin enthalten ist eine Wertung, nämlich, dass es eine fortgeschrittenere Form der Anwendung menschlicher Intelligenz sei, wenn man sich einer (moralischen) Beurteilung enthalten kann.
Die dahinter stehende 'Philosophie' dürfte sein, dass sich der Mensch durch sein moralisches und egozentrisches Beurteilen einen 'unverfälschten' Blick auf die Dinge verbaut. Statt in der Rolle eines reinen Beobachters zu bleiben, der die Dinge so (wahr-)nimm, wie sie sind, neigen die meisten Menschen dazu, die Beobachtung gleich mit einem Werturteil zu verbinden ('gut' - 'nicht gut' z.B.).
Es lohnt sich in der Tat, sich darin zu üben, weniger schnell mit seinen 'Urteilen' bei der Hand (bzw. 'beim Verstand') zu sein. Übung und Toleranz sind die Schlüssel dafür.
Einige Zeit später:
Ein 'Danke' für meine Bemühungen nehme ich immer noch gerne entgegen. (:-)
Noch bevor das Objekt vollständig erkannt ist, hat sich schon eine geistige Tendenz ausgebildet: Habenwollen oder Nichthabenwollen. Das geschiet blitzschnell und beinahe unmerklich. Das bedeutet aber Unfreiheit. Wir sind nicht frei etwas zu mögen oder abzulehnen.
Es ist Ziel mancher buddhistischer Meditation diesen Effekt wegzubekommem. Nicht umsonst wird Erleuchtung auch mit einer Art Befreiung assoziiert.
Wenn du nicht beurteilen kannst, ob das stimmt, wirds wohl noch dauern. Beobachten kann auch ein Hamster.