Misst ein IQ-Test alle relevanten Bereiche/Arten der menschlichen Intelligenz?

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Im Grunde schon. Es gibt zahlreiche Intelligenztests, die häufig neue Aspekte bringen, aber in der Masse durchaus hohe Übereinstimmungen bei den individuellen Ergebnissen liefern: Wer in IQ-Test A eine hohe Punktzahl erricht, erreicht eine ähnlich hohe Punktzahl mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in Test B. Mitunter stimmt diese Aussage aber auch, weil Intelligenz kaum eine klarere Definition hat als die Aufgabenstellungen eines IQ-Tests. Manche Fachleute frotzeln: "Intelligenz ist, was ein Intelligenztest misst."

Intelligenz ist allerdings nur eines von vielen Persönlichkeitsmerkmalen, die jeweils voneinander unabhängig sind. Daher sollte man das Ergebnis eines Intelligenztests in seiner Relevanz für den Alltag auch nicht überbewerten.

Intelligenztests können eine gute Möglichkeit sein, um bestimmte Aspekte der Intelligenz zu messen und zu beurteilen. Es ist wichtig zu beachten, dass Intelligenztests nicht dazu in der Lage sind, die gesamte Intelligenz einer Person abzubilden, da Intelligenz ein sehr komplexes Konzept ist und sich aus vielen verschiedenen Fähigkeiten und Fertigkeiten zusammensetzt.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Ergebnisse von Intelligenztests nur einen Momentaufnahme darstellen und dass die Intelligenz einer Person sich im Laufe der Zeit verändern kann.

Die Idee, die Intelligenz von Menschen zu messen, gibt es schon seit vielen Jahrhunderten. Der Begriff "Intelligenztest" wurde jedoch erstmals von dem französischen Psychologen Alfred Binet verwendet, der 1904 von der französischen Regierung beauftragt wurde, einen Test zu entwickeln, um die Intelligenz von Schülern zu messen, die Schwierigkeiten in der Schule hatten.

Binets ursprünglicher Test bestand aus einer Reihe von Aufgaben, die darauf abzielten, verschiedene Aspekte der Intelligenz zu messen, wie zum Beispiel das logische Denkvermögen, die Aufmerksamkeit und die sprachlichen Fähigkeiten.

Seitdem haben sich viele verschiedene Intelligenztests entwickelt, die auf unterschiedliche Weise versuchen, die Intelligenz von Menschen zu messen. Die Idee hinter Intelligenztests ist es, eine Möglichkeit zu haben, die Fähigkeiten und Fertigkeiten von Menschen zu beurteilen und ihre Leistungen in verschiedenen Bereichen besser verstehen und vorhersagen zu können.

Seit vielen Jahrhunderten gibt es bereits die Vorstellung, dass alle Ereignisse und Verhaltensweisen von Menschen von vorhergehenden Ursachen abhängig sind und nicht das Ergebnis freier Willensentscheidungen sind. Diese Ideologie ist allgemein auch als Determinismus bekannt.

Während man früher Religiöse Hintergründe für deterministische Vorstellungen hatte wie z.b. ein Gott, der die Menschen mit bestimmten Gaben schuf, so haben sich später in der modernen Wissenschaft verschiedene deterministische Theorien entwickelt, die versuchen, verschiedene Aspekte der Welt und des menschlichen Verhaltens zu erklären, wie zum Beispiel die Theorie der evolutionären Determinismus, die besagt, dass das Verhalten von Organismen durch ihre Evolution determiniert ist wie z.b. die Vorstellung, dass Intelligenz eine Frage der genetischen Vererbung sei.

Dies bildete die Grundlage für Versuche ideale Rassen zu bilden. Intelligenztests wurden benutzt um Zwangssterilisationen im Jahr 1933 zu rechtfertigen. Da "Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses - Hereditarily Diseased Offspring Act" trat in Kraft.

Die deterministische Vorstellung von Intelligenz, dass die Intelligenz einer Person durch vorhergehende Ursachen, wie zum Beispiel genetische Faktoren oder frühkindliche Erfahrungen, determiniert ist, wurde zudem als einer der Gründe angeführt, warum das dreigliedrige Schulsystem in Deutschland eingeführt wurde.

Erst in den letzten Jahrzehnten wurden nun in der Forschung neue Erkenntnisse über das menschliche Gehirn gemacht. Die Rede ist von der Vorstellung, dass das Gehirn bis ins hohe Alter veränderbar ist. Dies ist als "Neuroplastizität" bezeichnet.

Die Idee gab es schon lange doch erst vor kurzem wurden in der Forschung Beobachtungen gemacht die dies bestätigen. Laut dem Hirnforscher Gerald Hüther ist das menschliche Gehirn bis ins hohe Alter veränderbar. Es handelt sich dabei um ein hoch komplexes sich selbst organisierendes Systems welches nach dem Prinzip der maximalen Kohärenz arbeitet. Dabei meint der Hirnforscher einen Zustand in dem möglichst wenig Energie verbraucht wird. Die maximale Kohärenz kann dabei niemals erreicht werden was mit dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik zusammenhängt.

Nach diesem Prinzip lässt sich gut erklären, warum manche Menschen scheinbar kein Mathe können während andere es sehr wohl können und nein mit den Genen hat das nichts zu tun.

Das menschliche Genom hat mehr mit einem Fadenwurm gemeinsam und enthält keine Informationen darüber wie viele Neuronen benötigt werden und schon gar nicht wie sie vernetzt werden müssen. Bei der Geburt hat der Mensch sogar mehr Neuronen zur Verfügung als benötigt werden. Die die nicht benötigt werden baut der Körper im späteren Lebensalter wieder ab weil es Energieaufwendiger ist diese zu behalten.

Viele Vorstellungen die wir in der Gesellschaft sogar heute noch über das menschliche Gehirn haben sind schlicht und einfach falsch und auch die Vorstellung über die Evolution nach Charles Darwin auch "Darwinismus" genannt ist nicht vollständig richtig. Zumindest nicht so wie es häufig in der Allgemeinheit angenommen wird.

Die Theorie des Darwinismus besagt, dass sich Arten im Laufe der Zeit durch natürliche Selektion entwickeln, bei der Individuen mit günstigen Merkmalen eher überleben und sich fortpflanzen, wodurch diese Merkmale in der Bevölkerung verbreiteter werden. Diese natürliche Selektion führt zu einem Gegeneinander der Arten, bei dem Individuen um knappe Ressourcen konkurrieren und sich gegenseitig unter Druck setzen.

Exakt nach dieser Vorstellung sind auch Gesellschaftliche Strukturen ausgerichtet der Fokus liegt dabei auf Status, Macht und Kontrolle.

Wer sich nur auf diese Vorstellung stützt wird auf lange Sicht scheitern. Das Verhalten innerhalb ist mit einem Tumor zu vergleichen Tumore in der Regel so, dass sie versuchen, so viele Ressourcen wie möglich für sich selbst zu beanspruchen, um sich weiter zu vermehren und zu wachsen. Dies kann dazu führen, dass Tumore eine hohe Nährstoffaufnahme haben und viel Sauerstoff verbrauchen, um sich zu vermehren und zu wachsen. Sie verbrauchen also enorm viel Energie und verhalten sich sozusagen "Egoistisch" gegenüber anderen Zellen. Das bedeutet, sie nehmen alle Ressourcen an sich ohne Rücksicht auf die umgebenen Zellen zu nehmen und breiten sich unkontrolliert aus.

Auch das können wir in unserer Gesellschaft durchaus beobachten. Die Wirtschaft wächst aber keiner weiß wohin die Reise geht und mit Ressourcenknappheit kann keiner umgehen.

Es ist an dieser Stelle wichtig zu beachten, dass die Theorie des Darwinismus nicht besagt, dass jedes Individuum oder jede Art für sich alleine agiert und dass es keine Kooperation oder Vernetzung zwischen Arten gibt. Tatsächlich gibt es viele Beispiele für Kooperation und Vernetzung zwischen Arten, die zu gemeinsamen Vorteilen führen.

Das heißt anstatt in der Gesellschaft den Fokus auf eine egoistische Art und Weise auf Status, Macht und Kontrolle zu legen ist es nachhaltig sehr sinnvoll den Fokus zusätzlich und verstärkt auf Vertrauen, gegenseitigem Respekt und gegenseitiger Unterstützung zu legen. Wenn wir aufhören alle Ressourcen nur für uns zu beanspruchen, lernen mit anderen zu teilen und dafür sorge tragen, dass es jedem möglichst gut geht, profitieren am Ende alle daraus.

Hallo,

es gibt verschiedene Arten von IQ-Tests. Der wohl populärste Intelligenztest ist der Hamburg-Wechsler-Intelligenztest (HAWIE-R). Er gibt neben der "allgemeinen" Intelligenz auch einen Verbal- und Handlungswert an. Der Verbalwert ist von den Kenntnissen/Erfahrungen bzw. der Bildung der getesteten Person abhängig. Das sind eben klassische Fragen zu Redewendungen oder z.B. Zahlenfolgen (2 - 4 - 8 - 16 - ? ) etc. Beim Handlungswert zählt auch die benötigte Zeit - man muss z.B. ein Puzzle bauen.

Daher umfasst dieser schon einige Bereiche der Intelligenz, aber eben vor allem mathematisch-ist die emotionale Intelligenz (=soziale Fähigkeiten u.a.). Außerdem wird die "körperliche" Intelligenz vernachlässigt (Lösung von Problemen mithilfe des eigenen Körpers), ebenso spielt Kreativität keine große Rolle.

Darum werden auch IQ-Tests kritisiert - sie decken eben nur Teilbereiche ab, weswegen man bestimmte Ergebnisse nicht "überinterpretieren" sollte.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich hege großes Interesse an Gesellschaftspolitik

Es ist nicht eindeutig definiert, was Intelligenz ist. Am präzisesten ist die Definition: "Intelligenz ist das, was der Intelligenztest misst." - Nach dieser Definition misst der IQ alle relevanten Bereiche/Arten der menschlichen Intelligenz. IQ-Tests haben eine ganze Reihe von Vorteilen: Sie korrelieren stark mit dem Schulerfolg und mit dem Erfolg im Leben. Der IQ bleibt über das Leben relativ unverändert. Beides gilt für die meisten anderen Persönlichkeitstests viel weniger.

Für den Erfolg sind aber auch andere Eigenschaften bedeutsam. Und wenn du wissen willst, ob ein Mensch liebenswert, sympathisch oder 'wertvoll für die Gesellschaft' ist, sind noch einmal völlig andere Eigenschaften wichtig. Weil wir alle spüren, dass der IQ ja nicht alles sein kann, wurden noch andere Eigenschaften 'Intelligenz' genannt. Z. B. die 'soziale Intelligenz'.

Ich finde das unsinnig und unehrlich. Es ist nicht jeder irgendwie auf seine Art intelligent, wie da suggeriert wird. Es gibt ausserordentlich intelligente und saudumme Menschen. Der Punkt ist aber: Ein ausserordentlich intelligenter kann ein A*loch sein und ein saudummer Mensch kann eine herzensgute Seele sein, die überall eine gute Stimmung verbreitet.

Nein, da gibt es viele verschiedene Tests die alle sehr unterschiedlich sein können.