Die drei Triebe des Menschen sind wie stark?

6 Antworten

Der von Dir genannten Reihenfolge kann ich mich anschließen.

Es ist von der Evolution so eingerichtet, dass wir erst einmal (vorwiegend in Notsituationen) dem Selbsterhaltungstrieb folgen. Flucht war und ist effektiv um das eigene Leben zu schützen/retten. Zur Selbsterhaltung gehören auch ganz profane Dinge wie Essen, Trinken und Schlafen.

Der Sexualtrieb diente und dient in erster Linie der Arterhaltung. Für Menschen ist dieses Gebiet komplexer als für andere Säugetiere, da wir Menschen "Gefühle" mit ins Spiel bringen. Betrachtet man es aber evolutionär und nüchtern, dient Sex lediglich dazu, die eigene Art zu erhalten und sich fortzupflanzen.

Bindungstrieb... hm... ist sicher mit dem "Herdentrieb" anderer Säugetiere zu vergleichen. Es war und ist in bestimmten Situationen sicher günstiger, sicherer oder generell vorteilhafter, nicht alleine, sondern mit einem Partner, oder einer Gruppe durch's Leben zu gehen.

Aus dem Lexikon der Psychologie:

  • Trieb, ganz allgemein ein seelischer und/oder körperlicher Antrieb, der als dranghaft erlebt wird und auch ohne Vermittlung des Bewußtseins entstehen kann. Triebe lösen Reizsuche sowie gerichtete Handlungsweisen aus, die eine Befriedigung des Triebes, d.h. Lust oder Aufhebung des psychophysischen Spannungszustandes, zum Ziel haben. Das menschliche Triebleben wird stark von individuellen, sozialen und kulturellen Gegebenheiten beeinflußt. Seine inhaltliche Ausprägung ist sehr vielfältig und variabel, Triebbefriedigung kann aufgeschoben oder sublimiert werden, auch können Gewohnheiten (z.B. in der Sucht) triebhaften Charakter annehmen. Empirisch wird das menschliche Triebverhalten heute vorwiegend unter besser operationalisierbaren Konzepten wie Motivation, Emotion oder Aggression untersucht.

http://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/trieb/15775

Die erwähnten Triebe sind umgangssprachliche Metaphern für die mutmaßliche Funktionsweise der Psyche. Sigmund Freud war der Begründer der modernen Triebtheorie und der Denkweise der Dampfmaschine verhaftet. Heute spielen Dampfmaschinen keine große Rolle mehr und niemand würde einen Druckkessel im Gehirn einer Biene vermuten, wenn sie nach Nahrung sucht. Das Freudsche psychodynamische Modell kann man getrost der Folklore zuordnen, es handelt sich um anschauliche Bilder, aber keine der postulierten Komponenten konnte je irgendwie dinghaft gemacht werden. Andere Triebtheorien sind danach gekommen und wieder gegangen. Natürlich kann man umgangssprachlich vom Sexualtrieb sprechen, vom Selbsterhaltungstrieb, vom Nestbautrieb, vom Nahrungstrieb oder vom Macht- und Geltungstrieb etc. pp. Aber messen kann man solche Gedankenkonstrukte nicht und auch nicht nachweisen, dass es sie als abgrenzbare Größen gibt.

Das kannst DU nicht auf einzelne Spezies verallgemeinern. Jeder Einzelne für sich hat andere Prioritäten, deren er sich oft gar nicht bewusst ist.


greenhorn7890  26.04.2016, 11:32

Den Überlebenstrieb hat aber jede Spezies, genauso wie den Sexualtrieb. Im Grunde handelt jede Spezies so, dass die Vererbung der eigenen Gene gesichert sind. Da gibt es meines Wissens nach keine Ausnahmen. 

Xaxoon  26.04.2016, 11:36
@greenhorn7890

Das stimmt nur halb. Tatsächlich haben die meisten Spezies Triebe wie den Sexualtrieb und den Überlebenstrieb, wie Du richtig schreibst. Allerdings handeln nicht alle Spezies danach. Tausende Soldaten laufen täglich in den offensichtlichen Tod, Selbstmordattentäter jagen sich in die Luft, auch im Tierreich gibt es genügend Spezies die sich selbst bewusst töten, zum Beispiel im Rahmen der Fortpflanzung, da haben wir ihn wieder, den Sexualtrieb.

Messen kann man Triebe nicht - und darum sollen es keine wissenschaftlich relevanten Größen mehr sein ? Was für ein Wahnwitz ! Was für ein Minderwertigkeitskomplex einer Wissenschaft, alles mathematisieren zu wollen und nur noch messbare Größen anzuerkennen, um selbst wissenschaftlich anerkannt zu werden.Es schreibt dies ein Mathematiker. Ja, die Reihenfolge der Triebe könnte so richtig sein, auch wenn es es kein mathematisches Maß gibt zur Messung ihrer Stärke.

Der Selbsterhaltungstrieb ist einer. Wurde bereit erklärt.

Das andere nennt man Sexualverhalten!

Einen Bindungstrieb gibt es nicht.