Die Deutschen werden den Juden Auschwitz nie verzeihen?

6 Antworten

„Die Deutschen werden den Juden Auschwitz nie verzeihen“ (Zvi Rex) – Sekundärer Antisemitismus in Deutschland

Die Aggression, die jemand in Verbindung mit Schamgefühlen empfindet, wird entweder internalisiert oder externalisiert und auf die Opfer projiziert. Anstatt Empathie mit den Opfern und deren Nachkommen zu zeigen, werden die Täterinnen und Täter verteidigt und die Verbrechen stellenweise relativiert. Das kann auf vielerlei Weise passieren, wie durch eine sogenannte Täter-Opfer-Umkehr. In diesem Falle werden „die Deutschen selbst [als] Opfer, als verführte Masse, die unter Zwang stand“, gesehen. Die Tatsache, dass auch deutsche Bürgerinnen und Bürger schwere Opfer im Zweiten Weltkrieg erlitten haben, birgt dann die Gefahr einer Gleichsetzung mit den Opfern der Shoa, wodurch die Schuld der deutschen Täterinnen und Täter in den Hintergrund rückt.

https://blog.prif.org/2018/08/01/die-deutschen-werden-den-juden-auschwitz-nie-verzeihen-zvi-rex-sekundaerer-antisemitismus-in-deutschland/

 

Schlussstrich

Eine weitere Ursache für den Sekundären Antisemitismus ist der Wunsch nach einer positiven deutschen Identität. So schreibt Dan Diner, dass nur Ausschwitz den Deutschen im Weg steht, um sich wieder auf eine positive kollektive Identität beziehen zu können.

In diesem Kontext kann auch der Wunsch vieler Deutscher verstanden werden, einen sogenannten Schlussstrich unter die deutsche NS-Vergangenheit ziehen zu wollen.

Bild zum Beitrag

 Norman Finkelstein zieht diese Linie radikal weiter und beschreibt die Holocaust-Industrie.
Sein Fazit:
Sie instrumentalisiert den Holocaust und beutet das Leid der Opfer aus.
Immer neue Entschädigungsforderungen werden gestellt, von denen die Opfer aber kaum Nutzen haben.
Jüdische Verbände nutzen ihre moralische Macht zu politischen Erpressungsmanövern.
Das Gedenken an den Holocaust hat sich losgelöst von dem tatsächlichen Verbrechen und dient als Druckmittel - um Israels Politik gegen jede Kritik zu immunisieren, um die Defizite der USA in der eigenen Menschenrechtspolitik zu verschleiern, um das Shoah-Business am Laufen zu halten. Die Würde und Rechte der Opfer bleiben auf der Strecke. 
https://www.zvab.com/Holocaust-Industrie-Leid-Juden-ausgebeutet-wird-Finkelstein/13642855687/buch
Woher ich das weiß:Recherche
 - (Schule, Politik, Geschichte)

marylinjackson  17.12.2021, 14:27

Die Frage nach der Schuld muss an die Täter gerichtet sein und von ihnen beantwortet werden.

Ich erwarte aber nicht, dass die Nachkommen der Täter auch nach mehreren Generationen sich für ihre Vorfahren schuldig bekennen.

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charmingwolf  17.12.2021, 12:11

hab noch andere Sachen von einem Jüdischen Schriftsteller gelesen die ich hier nicht verbreiten möchte

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xubjan  17.12.2021, 09:29
In diesem Kontext kann auch der Wunsch vieler Deutscher verstanden werden, einen sogenannten Schlussstrich unter die deutsche NS-Vergangenheit ziehen zu wollen.

Diesen Wunsch hegen in erster Linie rechtsradikale Kreise.

Beispielsweise will die AfD den Straftatbestand der Holocaust-Leugnung abschaffen. Das ist der vollkommen falsche Weg, einen "Schlussstrich" zu ziehen, denn er basiert auf dem Wunsch, Fake-News und Geschichtsrevision zu betreiben.

Der korrekte Weg, einen Schlussstrich zu ziehen ist exakt das, was wir machen: Uns der Verantwortung bewusst sein und bleiben, wie schnell Hetzer es schaffen, mit Fake-News und allerhand demagogischen Geschick eine Masse zu verführen und Übles entstehen zu lassen.

Dieses Übel ist an der Wurzel zu packen. Das hat nichts mit "Opferkult" oder anderem Quatsch zu tun. Es ist eine Verantwortung und sich dieser zu stellen, das ist charakterliche Größe und nichts anderes.

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earnest  16.12.2021, 18:25

In deinem ersten Link steht auch, dass sich alle Parteien - mit Ausnahme der AfD - gegen eine Schlussstrich-Mentalität aussprechen.

Eine solche Haltung finde auch ich gut und richtig.

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Es geht um Schuld, um eine nationale und kollektive Schuld, die sich "die Deutschen" mit der Schoa aufgeladen haben, und die zu Abwehreaktionen geradezu führen muss - denn wer fühlt sich schon gern schuldig. Übrigens zeigt "uns" auch die katholische Kirche im Umgang mit dem massenhaften Missbrauch an Kindern, das man eigentlich eher die Schuld woanders sucht oder diese auslagert, als bei sich selbst.

Dieses Zitat kenne ich nicht, dafür aber: "Was wir den Russen angetan haben, haben wir ihnen verziehen!"

Es gibt wohl tatsächlich Menschen, die es anderen übel nehmen, das sie ihretwegen ein schlechtes Gewissen haben sollten, das ist so ein psychologischer Fehlschluss.

Hat das jemand gesagt, der heistig auf der Höhe war?

Und jemanden etwas nie verzeihen geht ja nicht. Irgendwann stirbt man ja. Z.B juckt mich die Wende und der ist West Konflikt nicht ansatzweise so sehr, wie die Generation über mir.