Diagnose: Verdacht auf BurnOut - wie geht das jetzt weiter?
Nachdem ich gestern auf die Frage meiner Chefin, wie es mir gehe, in einen unkontrollierten Weinkrampf ausgebrochen bin und die Dämme kaum wieder schließen konnte, hat mich mein Mann liebevoll, aber bestimmt, dazu gebracht, heute nach der Arbeit doch mal unseren Hausarzt aufzusuchen.
Bei der Schilderung dessen, was in mir vorgeht , was im letzten Jahr in meinem Leben so alles los war und wie ich mich insbesondere bei der Arbeit gar nicht mehr wiedererkenne, hat er mich direkt die vollen 14 Tage krankgeschrieben und mir auch direkt zu verstehen gegeben, dass er den starken Verdacht auf ein fortgeschrittenes BurnOut hat und ich da eher in Monaten als in Wochen denken solle, was die Erholungs- und Behandlungszeit dabei betrifft.
Ich hab dann auch direkt seine Tipps hinsichtlich zeitnaher Therapiemöglichkeiten befolgt. Leider mit dem sehr ernüchternden Ergebnis, dass bei der "schnellsten" Option maximal die Möglichkeit bestünde, doch noch auf die Warteliste aufgenommen zu werden und dann vielleicht "schon im März" einen Termin für ein Erstgespräch zu bekommen... Eine weitere Option kann ich erst morgen probieren, wobei auch hier wohl eher 2-6 Monate Wartezeit drohen. Und abseits davon gehen die Wartezeiten wohl schon auf ein Jahr hoch...
Es ist mir zwar bewusst und bekannt, dass es echt schwierig ist, Therapieplätze zu bekommen. Aber soweit sind wir hier ja noch nicht mal! Es geht ja erst mal um eine Diagnostik, ein Erstgespräch, die Feststellung, was genau mit mir los ist! Finde ich schon gruselig, dass selbst das mit solchen Wartezeiten verbunden ist...
Hat da vielleicht jemand noch weitere Ideen und Tipps, wie man zumindest diesen ersten Schritt vielleicht etwas zeitnaher gehen könnte? Und wenn nicht - heißt das, dass ich mich jetzt monatelang immer wieder krankschreiben lassen oder zurück zur Arbeit, die Ursache und Auslöser für diese ganze Situation ist, muss? Ist das denn irgendwie sinnvoll? Wenn ihr selbst mal betroffen wart - wie habt ihr das gehandhabt, wie lief das so bei euch?
3 Antworten
Bist Du sicher, dass die Angaben von mehreren Monaten Wartezeit sich auf ein Erstgespräch bezog und nicht auf den tatsächlichen Therapieplatz?
Denn soweit ich weiß müssen Psychotherapeuten abseits ihrer Patienten zeitnah Erstgespräche anbieten.
Vielleicht erkundigst Du Dich auch mal bei Deiner Krankenkasse, ob die Dich unterstützen könnten.
Schau auch gerne nochmal auf Seiten wie therapie.de und jameda nach Psychotherapeuten. Es lohnt sich immer, mehrere anzuschreiben.
Falls Du tatsächlich keine positive Rückmeldung erhältst, suche bei Deinem Hausarzt nach Rat. Du bist ja nicht sie erste Person mit dem Problem mit den Therapieplätzen.
Danke dir! Ja, Krankenkasse werde ich morgen direkt mal versuchen, das ist ein guter Ansatz. Für andere Diagnostik haben die ja auch so Wartelisten, wo man dann, wenn spontan was frei wird, reinspringen kann.
Auch der Hinweis, deutlich zu machen, dass es um das Erstgespräch geht, ist wahrscheinlich ein guter. Werde ich auch morgen noch mal deutlicher anführen, wenn ich mich weiter um Termine bemühe :)
Mein Lehrer hatte es. Er hat sich über ein Jahr lang krankschreiben lassen. Er ging damals direkt zum Psychater.
Mach dir keine Sorgen um die Arbeit, nur Du stehst hier im Vordergrund.
Es dauert, ja. Aber es ist nicht unmöglich.
Du hast einen liebevollen Mann, ich bin mir sicher, dass er dich bei allem unterstützen wird! Bleib einfach dran!
Eine Psychatrie kann auch eine Option sein, wenn du versuchen willst, dich langfristig zu stabiliieren
Ich glaube du hast dir die Frage selbst beantwortet ^^
leider nein. Ich lebe in einer Großstadt und suche aktuell auch einen Platz wegen etwas anderem. Ich habe 30 Praxen angeschrieben und bin auf 1 auf der Warteliste wo ich in 6 Monaten vielleicht mal Glück habe. Viel Glück bei der Suche
Danke dir für den lieben Kommentar!
Eine stationäre Therapie würde ich tatsächlich als eher kontraproduktiv einstufen. Es ist ja nicht mein Privatleben, was mich in diese Situation gebracht hat, sondern ganz klar der Beruf / Job. Mein Privatleben und ja, ganz besonders mein großartiger Mann, sind ja genau das, was mich eher stabilisiert und unterstützt, der Bereich, wo ich Freude empfinde. Nur im Arbeitskontext ist da diese absolute Erschöpfung, Überforderung, Überlastung, fehlende Konzentrations- und Leistungsfähigkeit, die ich so absolut nicht von mir kenne... Aber genau da wäre es doch eher nicht so sinnvoll, wenn ich mich durch eine stationäre Therapie aus genau dem Bereich herausnehme, der mir gut tut, oder?