Deutsche mit Migrationshintergrund = Deutsche?
Wieso fällt es einem in Deutschland geborenem Menschen mit Migrationshintergrund schwer zu sagen, dass er Deutscher ist?
Das fällt einem insofern sehr stark auf, dass grundsätzlich viele Migranten in Amerika sich amerikanisch fühlen und auch um einiges leichter von sich behaupten können, sie seien Amerikaner.
Was ist der prägnante Unterschied zu Deutschland?
12 Antworten
Auch wenn die Frage schon älter ist ...
Du verallgemeinerst. Und du guckst nur auf die letzten paar Jahre bzw. Jahrzehnte.
Durch die zentrale Lage in Europa war Deutschland schon immer ein Land der Migration.
Vor ca. 150 Jahren gab es die "Ruhrpolen". Das waren Einwanderer aus Polen, die sich im Ruhrgebiet ansiedelten und dort vor allem als Bergleute arbeiteten. Das sieht man heute noch an Nachnamen wie "Koslowski", "Kowalski" oder "Nowak". Frag doch heute mal einen von denen, ob sie sich als Deutsche fühlen.
Oder Franzosen. Ich hab einen Bekannten, der immer erzählt, dass seine Vorfahren Hugenotten aus Frankreich waren. Aber er selbst, seine Eltern und Großeltern sind alles Deutsche.
Ich kenne auch Leute, deren Vorfahren aus Italien bzw. der Türkei kommen, die sich selbst aber als Deutsche sehen.
Es braucht einfach seine Zeit.
Ob man deutscher ist, hängt auch davon ab, ob man sich neben der Staatsbürgerschaft auch als deutscher sieht und die Gesetze hier akzeptiert.
Stichwort Parallelgesellschaft.
In Amerika fühlen sich die Migranten amerikanisch, weil dort alle Migranten sind. Richtige Amerikaner gibt es kaum noch, ein Großteil der Einwohner sind Einwanderer, vor allem aus Europa. Viele dieser Einwanderer leben außerdem bereits seit vielen Generationen in den USA.
In Deutschland ist das anders. Hier leben die meisten Ausländer erst seit einer oder zwei Generationen in Deutschland. Und im Gegensatz zu den USA gibt es hier "Einheimische".
Kultur. Die meisten Deutschen mit Migrationshintergrund wachsen trotzdem mit der Kultur auf, in der die Wurzeln liegen.
Naja, man ist halt kein deutscher. Ich habe selbst einen Migrations Hintergrund. Ich fühle mich in Deutschland Zuhause. Es ist meine Heimat, hier bin ich aufgewachsen. Trotzdem bin ich kein Deutscher. Eher ein deutscher Bürger. Ich sehe nicht deutsch aus und habe auch keine deutschen Wurzeln. Wenn ich in einem anderen Land Urlaub mache und man mich fragt was ich für ein Landsmann bin, sage ich aber immer deutsch.
Das solltst du auch sagen, wenn du dich so fühlst. Das ist genau das, was Deutschland will, dass sich die Bürger mit Deutschland identifizieren. Perfekt!
Da hast du aber einen rausgehauen
„... und die Gesetze hier akzeptiert.“.
Das ist mal reine Unterstellung.