Descartes 1. und 2. Meditation?
Hallo!
Ich brauche dringend Hilfe, und zwar muss ich mögliche Folgen der Probleme von der ersten und zweiten Meditation aufzeigen.
In der zweiten geht es darum, dass keine Erkenntnis sicher ist und man dass sich weder auf seine Sinne noch auf seinen Verstand komplett verlassen sollte.
Die zweite besagt, dass nicht gewiss ist, außer das Denken. Wenn man denkt, existiert man.
Ich würde mich wirklich bei Hilfe freuen, weil ich das alles in einem Comic darstellen muss.
Die Kernaussagen und den Weg zu seiner Theorie habe ich bereits zur Geltung gebracht.
1 Antwort
Wenn der Zweifel das Problem der ersten Meditation ist, dann ist seine Folge die kategorische Bezweifelbarkeit alles Wirklichen. Radikale Skepsis ist dann ein Problem, wenn der Wille, und die kranke Psyche sie missbrauchen.
Das bedeutet, die Folge der ersten Meditation ist die Sorge darum, wie die radikale Skepsis ein Mittel der Vernunft bleibt, und nicht zum Monstrum mutiert, das alles verschlingt.
Das Problem der zweiten Meditation ist, dass nur das Denken als Beweis für die eigene Existenz zu taugen scheint, aber so viele innere Zustände vom Denken nicht streng getrennt werden können:
Wer sich fürchtet, wer Schmerz fühlt, wer Begierde empfindet, wer sich erinnert, wer sich körperlich bewegt, hört hierbei nicht auf zu denken, d.h. das Denken ist, mit nur wenigen Ausnahmen, ein Teil von allem, was im Menschen vor sich geht.
Das bedeutet, sobald der Gedanke sich solcherart selbst erfasst, als sich auf alle möglichen Dinge der Wirklichkeit beziehende Tätigkeit, sowie auf sich selbst, solcherart tätig, dass hierdurch sämtliche Wirklichkeit mit Ausnahme des Selbst, des Ich, erklärt werden muss.
Der Zweifel an der Wahrheit aller früheren Lehren, aller fremden Theorien, aller nicht selbst durchgeführten Experimente, aller Vorhersagen der Politik usw. führt zu der Notwendigkeit, eine eigene Theorie, eine eigene Meinung, einen eigenen Glauben, einen eigenen Beweis, eine eigene Erfahrung machen zu müssen.
Die Problematik der ersten Meditation ist also die Erkenntnis, selbst denken zu müssen.
Die Problematik der zweiten Meditation ist die Auffindung des einzigen, sicheren Punkts, der Gewissheit verschafft über die Wirklichkeit, und das ist gemäß Descartes das Bewusstsein, selbst zu denken. Dieses Bewusstsein, dessen Notwendigkeit in der ersten Meditation zu Tage tritt, erfüllt Descartes hernach.
Die Folge hiervon ist, dass alles andere gedacht werden kann, als durch faulen Zauber, Teufelswerk, Blendwerk, Verführung, Traumbild, Gaukelei und Einbildung verursacht. Das bedeutet, dass der Mensch immer an diesem Punkt anfangen muss, um sich von der Wahrheit der Wirklichkeit zu vergewissern.
Vielen Dank für die Antwort.
Könnten Sie mir möglicherweise erneut zusammenfassend das Hauptproblem hierbei verdeutlichen?
Ich bin mir nicht genau sicher ob es mir durch den Text ersichtlich geworden ist.
Die Folgen der ersten Meditation habe ich irgendwie nicht verstanden..Und bei der zweiten: Meinen Sie, dass es ein Problem ist das wir nur mithilfe unseres Verstandes unsere Existenz beweisen können? Und wenn ja, warum ist das ein Problem?
danke