Der Hauptmann von Köpenick - ein deutsches Märchen?
In der Schule behandeln wir gerade die Komödie „Der Hauptmann von Köpenick“.
Man findet die Beschreibung „ ein deutsches Märchen in Drei Akten“.
Ein Märchen zeichnet sich durch übernatürliche Gestalten und Kräfte aus und meistens gewinnt das Gute und das Böse verliert.
So so ist es allerdings nicht bei dieser Komödie.
Jetzt ist meine Frage, warum wird es als Märchen bezeichnet?
6 Antworten
"Mär" bedeutet ursprünglich nur "Nachricht", "Erzählung".
Man denke an das Kirchenlied:
"Vom Himmel hoch, da komm ich her. / Ich bring euch gute neue Mär
der guten Mär bring ich so viel, / davon ich sing'n und sagen will.
"Märchen" ist dann die Verkleinerung, Verniedlichung.
Wenn es als Märchen bezeichnet wird, dann sicher nicht im Sinne eines klassischen Märchens a la Grimm.
Sondern eher im Sinne einer märchenhaften, sprich außergewöhnlichen Geschichte, da hier eine unscheinbare Figur zu einem strahlenden Sieger wird.
Nur gab es diesen Fall wirklich und wurde in vielen Filmen und anderen Medien dargestellt. https://de.wikipedia.org/wiki/Hauptmann_von_Köpenick
Warum das jemand als Märchen bezeichnet, keine Ahnung. Märchen sind eigentlich frei erfundene Geschichten.
deshalb heißt das Stück ja auch Komödie, weil das was komisch umgekehrt zum gewohnten Volksmärchen abläuft. Und die Moral von der Geschicht, also das Schlusswort, wie bei allen deutschen Volksmärchen: "Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben all die Untertanen und Jubelbürger heut noch"
es beschreit die blinde Obrigkeitstreue der Bürger gegenüber Uniformen.
ob es nun dem Genre Märchen zugeordnet wird weiß ich nicht.