Der Esel nennt sich immer selbst zuerst. Gilt das nicht mehr?

15 Antworten

Hm, es ist doch ganz einfach, du stellst eine Frage und möchtest eine Antwort bekommen. Claro, dass der oder diejenige, die dir antwortet seine oder ihre Meinung kund tut und wenn ich jemanden auf eine Frage antworten soll, dann tu ich das als persönliche Antwort, also von mir in der Form, dass ich sage "ich bin der Meinung". Das ist doch o.k. Was mich nervt sind eher diese universellen Antworten die mit "man" beginnen, also  man ist der Meinung oder man kann das so oder so sehen. Dieses " Man " ist doch sowas von unpersönlich und gibt kaum die Meinung der Person, der diese Formulierung benutzt wieder

Mit ist noch nichts dergleichen aufgefallen. Und ich kenne eigentlich noch die Regel, dass man sich immer an letzter Stelle nennt.

Aber die Sprache und die Angewohnheiten scheinen sich halt irgendwie immer zu ändern und zu wandeln. Denn wer kennt den Spruch nicht: "Passt, wie die Faust aufs Auge" - Während ich diesen Spruch nur dann verwende, wenn etwas eben "nicht" zusammen passt... scheint es heute gang und gäbe zu sein, mit diesem Spruch so richtig tolle, schöne Kombinationen zu bezeichnen. (Obwohl, so eine Faust aufs Auge... muss doch höllisch weh tun. Dieser Vorstellung kann man doch nichts Positives abgewinnen.)

Nein, auch heute gilt es nicht als höflich und auch nicht als stilvoll, sich selbst zuerst zu nennen.

Dass man es hier dennoch so häufig so lesen muss, hängt vermutlich damit zusammen, dass ein gesissens Minimal-Niveau auf breiter Ebene oft nicht gegeben ist, sowohl inhaltlich als auch sprachlich.

Aber wie oft haben wir den Spruch vor Jahren gehört: "Der Esel nennt sich selbst zuerst"!? Doch hundert Mal und mehr! Das bedeutet also: Auch früher, vor Jahrzehnten, wurde diese Unhöflichkeit reihenweise und massenhaft begangen, obwohl die Regel damals wie heute Gültigkeit hat ;-)

Diese Redewendung hat mich schon als Kind genervt.

Eine Ich-Botschaft beginnt mit "ICH". Keine Frage. Wenn ich aber zwei Menschen nenne, und einer davon bin ich, dann ist es für mich selbstverständlich, zu sagen: "Kevin und ich haben beschlossen ...".

Da brauche ich keinen Esel, der mir damit meine Ohren langzieht. Esel sind übrigens keine "dummen Esel". 

Und Benimm hat man - oder auch nicht. 

Gruß, earnest


earnest  29.01.2016, 09:42

P.S.: Die dauernde Wiederholung solch altbackener Sprüche kann wirklich tierisch nerven.

;-)

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Mal eine Gegenfrage: Was vermutest Du? Und wenn ich Dir jetzt sage: Ja, ich und Deutschland, wir machen das jetzt immer so, ändern ich und Deutschland und die Dudenredaktion und Du dann den Duden?


lupoklick  28.01.2016, 15:15

noch ne Gegenfrage:

Wer oder was ist "Duden" ??? - wer liest denn so etwas ???

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Pfaffenhofener 
Beitragsersteller
 28.01.2016, 15:16

Ich vermute erstmal garnichts. In meinem Umfeld ist es mir halt noch nie aufgefallen, hier aber extrem.

Hm, der Duden ist mir egal, ich werde da sicher nichts ändern. Ich denke, es ist womöglich keine feste Regel sondern einfach nur eine Sache der Erziehung und der Höflichkeit.

Deswegen bin ich neugierig, warum das so ist. Evtl., weil hier sehr viele Jüngere unterwegs sind? Keine Ahnung...

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BlackVortex  28.01.2016, 15:19
@Pfaffenhofener

Im Ernst: Dass viele Kids (hier) zu doof sind für nen geraden Satz ist kein Geheimnis. Daran werden wir nichts mehr ändern - auch durch die "Ich-und-die-Anderen-Erkenntnis" nicht. Leider.

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