Der Alltag erdrückt mich zur Zeit - wie geht ihr damit um als Eltern?

5 Antworten

Ich hatte das Glück, dass ich meine Eltern in der Nähe hatte, die mir meinen Sohn auch mal gerne ein Wochenende abgenommen haben. So hatte ich ausreichend Zeit mich zu regenerieren und wirklich nur etwas für mich zu machen.

Heute ist es so, dass ich das von dir beschriebene Gefühl auch dann ab und an habe, wenn ich vom Haushalt genervt bin. Klingt völlig banal, aber dann schießen mir mitunter recht zickige Gedanken durch den Kopf. IMMER muss ich waschen, immer muss ich putzen, immer muss ich... Dabei gibt es nichts, worüber ich mich "beschweren" müsste. Ich arbeite nur zwei Tage die Woche, habe dementsprechend viel freie Zeit und kann mir Alles perfekt einteilen. Dazu einen Mann, der wirklich sehr viel im Haushalt hilft, gerne kocht, die Fenster putzt, seine Hemden selbst bügelt und und und... ;-). Ich glaube dieses Gefühl ist dann wirklich der dunklen Jahreszeit geschuldet. Im Sommer setzt man sich in den Garten und ist glücklich. Im Winter bekommt man Depressionen... Da hilft es dann wirklich am Besten, wenn man sich Glücksgefühle verschafft, indem man raus geht, sich gesund ernährt, den doofen Haushalt Haushalt sein lässt usw.

Mit einem Kind gestaltet es sich da natürlich schon schwieriger weil man seine Auszeit immer an das Kind anpassen muss. Hier wäre vielleicht ein Babysitter ratsam, der sich mal ein paar Stunden kümmert. Oder doch Oma und Opa wenn sie in der Nähe wohnen. Deine Gefühle sind also absolut nachvollziehbar und ich denke es geht vielen Menschen so, wenn auch aus den unterschiedlichsten Gründen.

Hier wird z.B. eine Lichttherapie empfohlen bei der Winterdepression:

https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/behandlung/weitere-antidepressive-behandlungen#Lichttherapie

Und du könntest mit deinem Hausarzt mal über deinen Vitamin D Haushalt sprechen. Oder du schnappst dir dein Kind und fährst mit ihm ins Schwimmbad, wenn ihr ein Schwimmbad in der Nähe habt. Sport ist generell gut und schafft schnell gute Laune.

Und manchmal ist es auch einfach so, dass man sich seinen Stimmungen hingeben sollte... Nur auslassen an Anderen darf man sie eben nicht. Und wenn dein Kind z.B. in den Kindergarten geht, dann nutze die Zeit um dir Glücksgefühle zu holen. Triff dich mit Freunden, gehe joggen, mache Dinge die du schon zu lange aufgeschoben hast, besuche einen Volkshochschulkurs...

So sehr wir auch unsere Kinder lieben, so sehr braucht man aber auch mal einfach das Gefühl: MICH gibt es ja auch noch.


xFlashVsArrowx 
Beitragsersteller
 03.01.2020, 17:54

Danke für die liebe Antwort, du beschreibst genau meine Gefühle bzw das, was ich meine :)👍

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Kessie1  03.01.2020, 18:30
@xFlashVsArrowx

Solche Gefühle zu haben sind nicht schlimm. Nur man muss es im Auge behalten, damit es nicht wirklich zur Depression wird. Und manchmal hilft es schon, wenn man seine Genervtheit abreagiert, indem man laut vor sich hin schimpft ;-). Das Wichtigste ist letztendlich immer eine positive Grundeinstellung!

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Eine gute Ernährung kann vielelicht schon helfen um einen Mangel an den Stoffen zu kompensieren die ggf. depressive Gefühle verursachen (z.b. D3). Es kann helfen ein Projekt zu haben (Kunst, Kultur, Musik, Handwerk).

Gerne nimmt vielleicht die Verwandtschaft oder Nachbarschaft deinen Sohn, gerade wenn diese Familien auch Kinder haben.

Lerne zu Entspannen am besten mit Meditation.

https://de.wikipedia.org/wiki/Vipassana

Achte auf deine Ernährung. Ich wollte es selbst nicht glauben, aber ich fühle mich sehr viel angenehmer, seit ich über den Winter täglich 2 Stücke mehr Obst esse, als im Sommer. Dazu natürlich reichlich trinken und das ungesunde Zeug weglassen, das den Blutfettpegel in die Höhe treibt und phlegmatisch macht.

Dazu solltest du auch unbedingt zusehen, regelmäßig an die frische Luft zu kommen. Gewöhne dir z.B. einfach an, täglich eine halbe Stunde spazieren zu gehen. Mit frischer Luft in der Nase sieht der Tag schon ganz anders aus.

ich bin zwar keine mutter, aber ich kann dir nur raten dir so oft es geht und vorallem regelmäßig zeit für dich zu nehmen. ein paar mal in der woche für paar stunden deinen sohn der person deines vertrauens geben und einfach mal nur für dich sein und machen was du willst.

ich bin mir sicher, dass dir das auf dauer bestimmt hilft und dass du dich vlt sogar nach einer stunde schon wieder fragst was dein kleiner schatz wohl gerade macht :)

Wie alt ist dein Sohn, und warum kann sein Vater sich nicht mal ein paar Stunden um ihn kümmern, damit du rauskommst? Am besten regelmäßig.


xFlashVsArrowx 
Beitragsersteller
 03.01.2020, 14:48

5 und das tut er, wie es ihm möglich ist (Arbeit). Ich weiß noch nicht ganz, was genau mit so Schwierigkeiten macht. Ist schwierig zu erklären 🙈

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Mugua  03.01.2020, 14:54
@xFlashVsArrowx

Nein, ich find du hast das gut erklärt, und ich kenne das durchaus von mir. Auch wenn bei mir die Situation eine andere ist. Aber mir hilft: Rauskommen. Und zwar nicht mal eine Stunde alleine in der Stadt bummeln gehen. Sondern mit dem Wissen, dass der Tag mir gehört. Dass ich nichts planen muss, dass es kein bestimmtes Ende ein paar Stunden später gibt, an dem ich ohne Wenn und Aber wieder in meine Routine zurückmuss.

Insofern wäre mein Tipp: Du verschwindest für ein Wochenende. Buch dir ein Hotel oder quartier dich eine Nacht bei einer Freundin ein. Samstags nach dem Frühstück packst du deine Sachen, und gehst. Tu, was du magst, unternimm was, was du mit Kind nicht kannst, genieß das Alleinsein, schalt ab, tank wieder auf. Und am Sonntag irgendwann kommst du wieder heim, ein bisschen ausgeglichener, ein bisschen mehr du selbst. Lass dich nicht auf eine fixe Uhrzeit festnageln, dein Mann kommt damit schon klar. Dein Kind auch. Mach es zu DEINEM Wochenende.

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