Den Umgang mit Fallbeispielen üben?
Hallo zusammen.
Ich habe hier ein Fallbeispiel aus dem Kindergarten:
Es geht um Jack, einen 2,5 jährigen Jungen, der im Spiel mit seinem Lastwagen in der Sandkiste in einem Matschloch feststeckte, weder vor- noch zurückfahren konnte und darüber sehr unglücklich war. Zunächst kam Anton, ein gleichaltriger Junge, zum Geschehen dazu und versuchte mit aller Kraft, den Lastwagen herauszuziehen, aber es gelang ihm nicht.
Die Erzieherin Luisa begleitete das Geschehen verbal: ,,Oje, der Lastwagen steckt fest - was machen wir denn jetzt?" griff aber selbst nicht ein.
Weitere Kinder kamen hinzu und versuchten, mit Schieben und Ziehen den Lastwagen aus dem Schlamm zu ziehen - erfolglos. Schließlich erinnerten sie sich nach einem Impuls von Luisa an eine Bildergeschichte, bei der es einer Ziege schließlich mit einem Seil gelang, einen Wagen aus einem Matschloch zu ziehen.
Sie holten gemeinsam das Bilderbuch, schauten sich genau an, wie es die Ziege geschafft hatte, besorgten mithilfe von Luisa ein Seil und banden - nach dem genaueren Vorbild aus dem Buch - das Seil am Lastwagen fest. Inzwischen waren viele Kinder in das Geschehen involviert und es war einige Zeit vergangen. Mit vereinten Kräften gelang es den Kindern schließlich , tatsächlich den Lastwagen zu bergen.
Als Luisa gerade zum Erfolg gratulieren wollte, begannen Anton und Jack, den Lastwagen in das Matschloch zu schieben. Und diesmal sah es so aus, als steckte er sogar noch tiefer drin....
Meine Frage wäre:
Zu welcher Spielentwicklungsstufte könnte man es ordnen und warum?
Wie könnte man Luisas Reaktion beurteilen? und wie hättet ihr gehandelt in so einer Situation?
2 Antworten
Hey, das erscheint mir etwas unrealistisch für 2einhalb jährige Kinder plus weitere Krippenkinder🙈. Irgendwann hätte sich mindestens eins der Kinder mit einem Wutausbruch auf den Boden geworfen, mehrere hätten sich drum gekloppt, wer jetzt ziehen darf undundund. Und dann können sie den Bezug zum Bilderbuch mit der Ziege herstellen...? Das klingt alles irgendwie nicht realistisch😅
Ich hätte aber ähnlich wie Luisa gehandelt. Ich hätte die Kinder probieren lassen und ihnen keine Lösung angeboten, sie aber bei den Umsetzungen ihrer Lösungen (also die der Kinder) unterstützt. So wie Luisa das Seil geholt hat. Ich hätte auch die Gefühle der Kinder verbalisiert, wenn sie in dem Fallbeispiel denn welche gehabt hätten...
Ich denke, für den Forscherdrang war es eine tolle Belohnung, dass sie den Laster rausgezogen bekommen haben und klar schieben die den dann wieder rein. Kinder lernen durch Wiederholungen und wollen natürlich ausprobieren, ob das nochmal so klappt.
ja, mich hat das Alter auch stutzig gemacht, aber ja, war nicht von mir, das ausgedachte Alter hehe 😉
Macht ihs sowas echt mit den 2,5 jährigen?? 😂 Anton und Jack möchten anhand einer frühkindlichen wissenschaftlichen Studie herausfinden, ob die zur Verfügung stehenden Ziegen ausreichen auch dieses Problem zu lösen 🤷🏼♂️ Sie sollten für diesen Forscherdrang ausdrücklich gelobt werden. Wenn die umstehenden Kinder keine Lust mehr haben wieder zu helfen, haben sie auch etwas gelernt, ausgebeutete wehren sich auch mal.