Den Partner falsch eingeschätzt?
Hey Leute, ich bin grad ein bisschen down und würde gerne eure Meinung dazu hören. Mein Partner und ich sind jetzt 3 Jahre ein Paar, seit einem Jahr leben wir zusammen. Es ist eine Eigentumswohnung und die Finanzierung läuft über meinen Partner. Ich befinde mich zurzeit in einer Ausbildung und beteilige mich finanziell so gut es geht an den monatlichen Kosten. Mein Partner verdient sehr sehr gut, und ist auf mein Geld überhaupt nicht angewiesen. Trotzdem zahle ich, weil es sich so gehört und weil ich es so möchte.
Seit diesem Monat hat sich meine finanzielle Situation geändert. Ich hatte neben meinem ausbildungsgehalt noch das pflegegeld meiner Oma. Ich habe Sie gepflegt, bis sie jetzt im Oktober ins Pflegeheim gekommen ist. Mir war es unangenehm mit meinem Partner darüber zu sprechen und habe es bis heute vor mir her geschoben. Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht mehr so viel zahlen kann, wie ich es bis dato gemacht habe (es handelt sich um 100€ weniger als sonst). Seine Reaktion hat mich irgendwie sehr enttäuscht. Er sagte das er das nicht toll findet. Darauf hin fragte ich ihn, ob ich wieder zu meinen Eltern ziehen soll und er sagte: Keine Ahnung!
Das hat mir weh getan. Weil ich für dieses Geld hart arbeite, und er nicht weiß was er damit anfangen soll, weil er genug verdient (Seine Worte!)
Jetzt fühle ich mich nur noch wie eine finanzielle Belastung für ihn. Ich habe seine Gefühle für mich anders eingeschätzt. Ich hätte an seiner Stelle ganz anders reagiert. Ich hätte ihm gesagt, dass wir das schon hinbekommen, vorallem weil das ja nur eine vorübergehende Situation ist.
Jetzt weiß ich gar nicht was ich denken soll.
7 Antworten
Du fühlst dich verletzt, darüber musst du mit ihm reden, vlt habt ihr etwas aneinander vorbei geredet. Aufjedenfall würde ich dass, was du oben geschrieben hast ihm auch sagen, also das dich das verletzt, dass du dich als Belastung siehst usw.
Viel Glück euch, ich hoffe ihr kriegt das hin
Ihr begeht gerade den kleinen Fehler, der schon viele Beziehungen gesprengt hat. Ihr vermischt finanzielle mit Gefühlsfragen.
Die Botschft, die als erste von euch beiden ausgehen sollte: "Ich habe dich lieb." Aber dann: "Wir haben ein Problem, über das wir sprechen müssen."
Manchmal tauchen solche Probleme aus dem Nichts auf und bringen vertraute Routinen durcheinander. Diesmal hat es dich erwischt. Ein anderes Mal kann dein Partner krank werden und seinen Job verlieren. Da müsst ihr euch jetzt einfach einig werden, ob ihr einander in solchen Krisen beisteht, oder ob eure Beziehung nur für Schönwetter taugt.
Klingt sehr einfach, ist es aber leider nicht. Das wird jetzt ein Stück Arbeit an eurer Beziehung. Man nennt das auch Krise.
so gut es geht an den monatlichen Kosten.
Was heißt das? 10% der Kosten? 30% der Kosten? Zahlst du nur Steuern und Nebenkosten oder hilfst du ihm auch bei der Rate. Ich würde sagen 2/3 von deiner Miete ist ein fairer Anteil in einer Beziehung. Also wenn du fast nichts zahlst und trotzdem noch ein dickes Plus von deiner Ausbildungsvergütung über hast, dann kann ich seine Reaktion verstehen. Falls nicht, dann benimmt er sich dir gegenüber eher wie ein Freund als ein Partner.
Darauf hin fragte ich ihn, ob ich wieder zu meinen Eltern ziehen soll und er sagte: Keine Ahnung!
Das war die falsche Antwort. Also für den Fall dass du ihn nicht ausnimmst und einen angemessen Teil zahlst, dann würde ich meine Sachen packen und ein paar Tage nach Hause gehen. Gar nicht als Rache, sondern du kannst dir die Wohnung nicht leisten, deine finanzielle Situation hat sich verändert. Er muss sich nicht um dich kümmern, aber natürlich belastet das die Beziehung.
Mir scheint das es ein generelles Kommunikationsproblem zwischen euch gibt, wenn ihr nicht mal solche völlig einfach nachzuvollziehende Schwierigkeiten sachlich diskutieren könnt.
Frage ihn doch mal was ihn an deiner finanziellen Situation stört und was er an deiner Stelle tun würde.
Darf ich fragen wie viel er verdient, wie hoch eure Kosten sind und mit wie viel du dich beteiligst?
Klar dass dich die Reaktion enttäuscht hast - aber ich kann auch verstehen wie ärgerlich das für Jemanden ist, wenn man die andere Person durchgehen mit unterhalten muss. Allerdings finde ich auch, dass man das vorher vielleicht dann besser hätte durchrechnen sollen - Es war ja keine Überraschung, dass bei dir finanziell erst einmal nicht viel dabei rumkommt.
Ich würde auf jeden Fall die Kommunikation suchen und sagen wie sehr dich die Reaktion verletzt hat - aber dennoch versuchen dieses Loch vom Pflegegeld mit einer kleinen Nebentätigkeit (wenn der Ausbildungsbetrieb es erlaubt) mit zu decken. Es geht nicht um das "er kann sich sein Leben locker leisten und wär nicht auf mein Geld angewiesen" - aber er möchte sein Geld halt vielleicht auch doch mal für sich haben und nicht mehr abgeben.
300 für Lebensmittel klingt nach viel! Davon können ja schon 2 Leben, wenn man günstig einkauft!
Er verdient über 3500€ netto. Die gesammtkosten für die Wohnung betragen 1200€. Ich habe 300€ für die "miete" gegeben, 300€ monatlich für Lebensmittel, 50€ für Internet und TV, und meinen eigenen Lebensunterhalt (Auto, Handy usw). Ich habe ihm nie auf der Tasche gelegen. Ich wollte nie das er mir Geld gibt oder mir dies oder jenes kauft. Er musste mich nie mitfinanzieren, weil ich selber zu stolz dafür bin. Deswegen verstehe ich seine Reaktion nicht. Es war von vornherein klar, was ich zahlen kann und was nicht. Er hat gesagt er kommt damit klar.