Demenzkranke Familienangehörige - Was würdet ihr in dieser Situation machen?
Mal angenommen, eure Oma hat Demenz und ruft immer mal wieder nach ihrer Mutter.
Das traurige ist aber, dass ihre Mutter schon lange tot ist.
Ihr müsst ihr immer wieder sagen, dass Mama gleich nach Hause kommt.
Für eine Weile glaubt sie es und sie vergisst alles wieder, aber nach ner Zeit weiß sie, dass etwas nicht stimmt, weil Mama nicht nach Hause kommt.
Allerdings wäre sie todtraurig, wenn sie wieder weiß, dass ihre Mutter eigentlich schon lange tot ist.
Was würdet ihr in dieser Situation machen?
Es würde mir das Herz brechen, wenn ich meiner Oma sagen müsste, dass ihre Mama eigentlich schon lange tot ist und sie danach nicht mehr aufhört zu weinen.
7 Antworten
In solchen Situation lässt man sie in dem Glauben und geht nicht unnötig darauf ein. Das ist das einzig sinnvolle..
Man holt demente Menschen dort ab, wo sie sind.
Der Oma erzählen, die Mama sei schon ewig tot, führt nur zu Traurigkeit und anderen negativen Gefühlen. Zu sagen, die Mama käme gleich, ist schlicht gelogen. Nur weil ein Mensch krank ist muss man ihn nicht anlügen.
Man könnte sagen "Deine Mama ist nicht da, kann ich dir vielleicht helfen/etwas bringen?"
Man könnte auch das Gespräch dahin lenken, dass man fragt, ob die Oma weiß, wo die Mama ist, was sie dort tut, wann sie zurück kommen wollte. Häufig ist die Mama "einkaufen" für das Mittagessen oder was auch sonst die Mama getan hat.
Wichtig ist, dass man sich tatsächlich die Zeit nimmt, mit der Oma zu sprechen und ihr gegenüber Verständnis aufzubringen.
Was würdet ihr in dieser Situation machen?
Habe ich durch, mit meiner Mutter.
Daran machen kannst du nichts, du kannst nur lernen viel Geduld zu haben und deiner Oma zum 100sten Male sagen, daß entweder die Mama bald kommt oder daß sie tot ist. Sie vergißt das sowieso nach kurzer Zeit. Das Kurzzeitgedächtnis ist bei Demenzkranken weg, sie können sich nur noch, oder oft, and Ereignosse und Begebenheiten erinnern, die früher einmal wasren....wie sie gelebt haben usw.
Ich habe auch einige Zeit in der Demenversorgung der Lebenshilfe in meinem früheren Wohnort gearbeitet.......von Patient zu Patient gibt es immer Ähnlichkeiten.
Daß einem das an Herz geht, ist völlig normal, wenn es sich um einen Familienangehörgen handelt.
Deine Oma ruft nach ihrer Mutter weil sie irgendein Bedürfnis hat.
Wenn du einfach hin gehst und sie fragst was sie braucht und ihr Bedürfnis stillst ist alles okay.
Deine Oma lebt in ihrer eigenen Welt, es ist nur selten Sinnvoll zu versuchen sie in unsere Realität zurück zuholen.
Meistens ist es Sinnvoller ihnen einfach da zu begegnen wo sie sind.
In der Welt deiner Oma ruft man halt nach der Mama wenn man Durst hat, einsam ist oder auf die Toilette muss.
Wer aber dann kommt ist Schlussendlich egal
Dazu kann man keinen Rat geben.
Die Pflege von dementen Angehörigen ist extrem schwer und belastend.
Wenn du einen Weg gefunden hast, der für dich funktioniert, dann ist er der richtige.
Ansonsten gibt es kein richtig oder falsch.